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Der Narr

Der Narr

Titel: Der Narr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Papp
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Ganzen wenig Bedeutung beigemessen, weil ich bis dahin vermutet hatte, dass die beiden nach der Kontrolle in Richtung Freistadt abgezweigt waren.«
    »Diese Details merkst du dir, wenn du irgendwelche Polizeiserver durchstöberst?«
    Remmel nickte zufrieden.
    »Wenn das alles stimmt, bedeutet das …«
    »… dass alle drei Verdächtigen hier sind und unsere Kollegen in Oberösterreich am falschen Ort suchen. Und meine beiden ganz speziellen Freunde tragen die Schuld daran. Aus den erhofften Belobigungen wird wohl nichts! Jetzt müssen die beiden Deppen einmal erklären, warum sie sich den Befehlen eines erfahreneren Chefinspektors verweigert haben.« Er lehnte sich zurück und grinste hämisch.
    »Und was machen wir jetzt? Ein Einsatzkommando kommt unmöglich in absehbarer Zeit hier an.«
    »Du überlegst dir, wo wir das Auto abstellen, damit wir nicht auffallen und trotzdem den Parkplatz im Blickfeld haben. Und ich schreibe jetzt endlich eine E-Mail!«
    Remmel legte das Tablet auf seinen Schoß, murmelte »So, du Sau« und fing an, mit dem Zweifinger-Suchsystem die ersten Worte zu tippen.

Vollmond

    »Ride the snake«
    ― James Douglas Morrison - The End

    »Komm mit!«
    Nimue packte Sam bei der Hand. Es ging so schnell, er hätte nicht ein mal »Nein« sagen können.
    »So habe ich mir das nicht vorgestellt«, lachte er, als Nimue ihn hinter sich her zerrte. Wie Hänsel und Gretel irrten sie durch den Wald. Nimue hatte wieder den verbissenen Gesichtsausdruck. Er hatte sie, die Herrin der See, bereits wütend, euphorisch, traurig und vor allem beim Klugscheißen erlebt. Was würde ihn noch erwarten?
    »Hier muss doch irgendwo eine Linde sein!«
    »Was wäre an einer gemeinen Fichte auszusetzen gewesen?«, gab Sam sarkastisch zurück.
    Nimue presste ihm ihren Finger an dem Mund. Sie hatte offenbar gefunden, was sie suchte und drückte ihn gegen dem Baum. Er spürte ihren Atem. Er war zwar betrunken, aber nüchtern genug, zu überlegen, ob es vielleicht doch ein Fehler war, mit ihr mitzugehen.
    Wieder wandelten sich ihre Gesichtszüge. Ihre Blicke wurden lüstern, sie drängte sich dicht an ihn und presste Sam noch fester gegen die Linde. Sie drückte ihre Lippen auf die seinen. Als er den Mund nicht gleich aufmachen wollte, zwickte sie ihn und drang mit ihrer Zunge in seinen Mund ein, als er aufschreien wollte. Sie schlang ihre Arme um ihn und riss ihn zu Boden.
    »Küss mich, als wäre ich eine Göttin!«, forderte sie mit einer tiefen Stimme.
    Sam kam sich so unbeschreiblich hilflos vor. Er fühlte sich wie ein Frischling, der seine ersten Experimente in der Horizontalen machte und dabei an die falsche Frau geraten war. Kampflos wollte er aber nicht aufgeben. Er holte tief Luft und versuchte zaghaft sein Glück. Sie schien nicht sonderlich zufrieden zu sein, als er liebevoll mit seiner Zunge ihren Mund erforschte. Sie packte seinen Kopf und steckte ihm ihre Zunge in den Hals. Er begann zu zappeln. Auf manches im Leben war auch er nicht vorbereitet. Sie warf dramatisch beide Arme gen Nachthimmel, als sie rittlings auf ihm saß und rief: »Du bist der Gott, und ich bin die Göttin!«
    Sam versuchte sich aufzurichten.
    »Was?«
    Zu mehr kam er nicht. Wieder presste sie ihre Lippen auf die seinen. Vorsichtig versuchte er, sich aus ihrer Umarmung zu winden, um Abstand zu gewinnen. Doch sie packte ihn am Kragen und zog ihn mit den Worten »Da kommst her!« zu sich zurück.
    Hektisch fummelte sie an seiner Narrenkleidung herum. Er schrie auf, als sich ihre Fingernägel in seine Brust bohrten und sie ihm in den Hals biss.
    Sie streifte ihr Top ab und zwei große, volle, weiße Brüste baumelten vor seinem Gesicht. Doch damit kam der Wendepunkt – der Moment, in dem der Seemann, der in jedem Hafen eine Frau hatte und der Captain Kirk, der in jedem Geek schlummerte, scharf geschalten wurden. Alle Einwände waren auf einmal wie weggeblasen. Der Nordgermane hörte den Ostfriesenruf, den Seemann der Nordsee! Battlestations, Photonentorpedos aufs Ziel ausrichten und bereit zum Feuer!
    Als er gerade nach einer der weißen Früchte schnappen wollte, wandte sie sich wieder von ihm ab, um gellend in den Wald hineinzurufen: »Große Göttin, die du viele Gestalten annimmst. Rosmerta, Venus oder Freyja. Nimm Besitz von meinem Körper und empfange deinen Gemahl!«
    Sam hatte keinen Schimmer, was er nun rufen sollte. Die rosarote Seite der Macht für die große Lendenkraft? Oder sollte er es vielleicht auf Klingonisch versuchen? An

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