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Der Nautilus-Plan

Der Nautilus-Plan

Titel: Der Nautilus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gayle Lynds
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enttäuscht.
    Simon zog die letzte Seite heraus.
     
    Treffen mit Great Waters nächsten Donnerstag mit Ware.
    Bezahlung 1 Mio Pfund Sterling.
     
    Liz nahm das Blatt. Es waren kein Datum und keine Unterschrift darauf. »Welche ›Ware‹ meint er damit?«, fragte sie. »Die Aufzeichnungen des Carnivore? Dem richtigen Abnehmer könnten sie ohne weiteres eine Million Pfund wert gewesen sein.«
    Simon senkte nachdenklich den Blick. »›Treffen mit Great Waters‹?« Er schüttelte den Kopf. »Sollte es nicht Treffen in Great Waters heißen?«
    »Womit wir bei der Frage wären, was Great Waters nun eigentlich ist ? Wo ist es? Ich habe nie davon gehört. Du?«
    Er schüttelte den Kopf. Sie sahen auf den Zettel.
    Stirnrunzelnd ließ sie ihren Gedanken freien Lauf. »Vielleicht meinte er ja tatsächlich ein Treffen mit Great Waters. Vielleicht ist es eine Person oder ein Tier oder eine Figur aus einem Theaterstück oder ein Deckname …«
    »Genau!« Simon stand auf, zog sein Handy heraus und wählte eine Nummer.
    »Wen rufst du an?«
    Er hielt einen Finger an seine Lippen und sprach in das Handy. »Hallo, Barry, altes Haus …«
    Bevor er mehr sagen konnte, knurrte die Stimme am anderen Ende der Leitung: »Du hast vielleicht Nerven, Simon. Die Chefin will deine Eier für ihr Aquarium!«
    Simon war überrascht. »Könntest du das etwas näher erklären?«
    »Warum bist du nicht in Florenz, wo du eigentlich sein solltest? Und schon gar nicht solltest du in der Zentrale anrufen. Wo bist du?«
    Ada Jacksons konspirative Wohnung. Mist. Das hatte er ganz vergessen. »Nur ein kleines Kommunikationsproblem. Ich arbeite an etwas und brauche ein paar Informationen.«
    »Falsch. Ich würde sagen, du solltest lieber Ada anrufen und bei ihr mit deinen faulen Ausreden dein Glück versuchen.«
    »Tut mir Leid, Barry. Ich wollte keinen Ärger machen. Ich werde noch heute Abend nach Florenz fliegen«, sagte er. »Aber vorher muss ich noch eine offene Frage klären. Habt ihr oder Scotland Yard einen Gangster in eurer Datenbank, der sich Great Waters nennt?«
    Ohne ein weiteres Wort schaltete Barry Blackstein Simon auf Wartestellung.
    Liz richtete sich auf und sah ihn fragend an.
    »Er sieht nach«, sagte Simon. Sie hatte etwas an sich, dass er sich in ihrer Gegenwart wieder wie ein Neunjähriger fühlte. »Was ist?«
    »Du kriegst Ärger, oder?« Eine Feststellung, keine Frage.
    »Jetzt bin ich sicher, dass du Journalistin bist«, sagte er. »So, wie du deine Nase in anderer Leute Angelegenheiten steckst.«
    »Und was für messerscharfe Schlüsse ich ziehe. Du solltest in Florenz sein. Willst du da wirklich heute Abend noch hinfliegen? Du hast dich wirklich nicht verändert, Simon.«
    »Florenz ist ein kleiner Urlaub, den ich mir aber nicht nehmen will. Dafür erscheint mir die Frage, ob beim Selbstmord meines Vaters jemand nachgeholfen haben könnte, einfach zu wichtig.«
    Dem hatte sie nichts entgegenzusetzen. Sie nickte widerstrebend. »Du hast Recht. Entschuldigung.«
    Er hob eine Hand und flüsterte: »Schon gut. Augenblick.«
    Barry war ans Telefon zurückgekommen. »Great Waters ist der Spitzname eines Londoner Gangsters namens Gregory Waterson. Das habe ich direkt aus Scotland Yards Datenbank über organisiertes Verbrechen. Waterson wurde im Juni 1997 ermordet.«
    Simon warf Liz einen Blick zu und sagte ins Telefon: »Great Waters war also ein Gangster. Hört sich ja auch ganz danach an. Ermordet? Im Juni 1997?«
    Liz zuckte innerlich zusammen. Im selben Monat und Jahr waren ihre Mutter und Onkel Mark gestorben.
    Barry Blackstein fuhr fort: »Er hatte eine Spielhölle und verdiente außerdem mit Prostitution, illegalen Wettgeschäften und Erpressung sein Geld – alles, was du dir nur denken kannst. Er war zwar eher ein kleiner Fisch, aber ehrgeizig. Sein Gebiet wurde hinterher von Donny Mester übernommen. Angeblich hat Mester ihn deswegen umgebracht und auf diese Weise sein Gebiet vergrößert. Meine Frage: Warum interessiert so etwas einen Infiltrationsagenten wie dich?«
    »Jetzt kommst du der Sache schon näher«, sagte Simon wahrheitsgemäß. »Genau das versuche ich gerade herauszufinden.«
    »Wie sollen dich irgendwelche Bandenkriege hier in London dort weiterbringen, wo du gerade bist? Nein, Simon, bitte sag mir, dass das nicht wahr ist. Du bist doch nicht etwa in London? Ada kriegt einen Anfall. Du solltest doch eine Weile untertauchen und dich aus allem raushalten. Ich muss das umgehend weiterleiten, ich …«
    Simon

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