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Der Nebel weicht

Der Nebel weicht

Titel: Der Nebel weicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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al­les oder nichts für dich, Ar­chie. Wir wer­den dich nicht be­läs­ti­gen, aber du darfst auch kei­ne Wohl­tä­tig­keit von uns er­war­ten. Das ist ein wei­te­res über­hol­tes Sym­bol. Falls du dich in die to­ta­le Wirt­schafts­ge­mein­schaft ein­fü­gen willst – sie ist in kei­ner Wei­se ty­ran­nisch, son­dern frei­er als ir­gend­ei­ne an­de­re, die die Welt bis­her ge­se­hen hat –, wer­den wir ei­ne Funk­ti­on für dich schaf­fen.“
    „Kurz ge­sagt“, ent­geg­ne­te Brock rauh, „ich kann ein Haus­tier sein und tun, was man mir auf­trägt, oder ein wild le­ben­des, das man igno­riert. Und al­les zu mei­nem Bes­ten – ha!“ Er dreh­te sich auf den Fer­sen um. „Auf sol­che Be­glückung kann ich ver­zich­ten!“
    Er zit­ter­te, als er den La­den ver­ließ und wie­der in den Las­ter stieg. Das schlimms­te dar­an war, über­leg­te er ver­zwei­felt, das schlimms­te war, daß sie recht hat­ten. Das Le­ben ei­nes Halb­pa­ri­as wür­de er nicht lan­ge er­tra­gen kön­nen. Es war in Ord­nung ge­we­sen, als er noch geis­tes­schwach ge­we­sen war; er wuß­te da­mals nicht ge­nug, um sich dar­über klar zu sein, was es be­deu­te­te. Jetzt wuß­te er es, und das Le­ben in Ab­hän­gig­keit wür­de ihn zer­bre­chen.
    Das Ge­trie­be kreisch­te, als er an­fuhr. Er wür­de es oh­ne ih­re Hil­fe schaf­fen, ver­dammt, er wür­de es oh­ne ih­re Hil­fe schaf­fen. Wenn er kein halb­ge­zähm­tes, knech­ti­sches Haus- oder Schoß­tier sein konn­te und woll­te, nun gut, dann wür­de er eben das wil­de Tier sein.
    Mit rück­sichts­lo­sem Tem­po ras­te er zu­rück. Un­ter­wegs be­merk­te er ei­ne Ma­schi­ne in ei­nem Heu­feld: Ein großes asym­me­tri­sches Ding mit blit­zen­den Aus­le­gern, das die ge­sam­te Ar­beit al­lein be­wäl­tig­te, wäh­rend ein ge­lang­weilt aus­se­hen­der Mann es be­glei­te­te. Wahr­schein­lich wür­den sie einen Au­to­pi­lo­ten bau­en, so­bald sie das Ma­te­ri­al da­zu hat­ten. Wenn schon, er hat­te im­mer noch zwei ge­sun­de Hän­de.
    Et­was wei­ter reich­te ein Stück des Wal­des bis zum Stra­ßen­rand. Er glaub­te, dort ir­gend et­was ge­se­hen zu ha­ben, einen großen, grau­en Um­riß, der sich schnell zu­rück­zog, aber er war sich nicht si­cher.
    Sei­ne Ru­he kehr­te lang­sam zu­rück, als er sich dem Gut nä­her­te, und er fing an, Plä­ne zu ma­chen. Die Kü­he wür­den ihm Milch und But­ter und viel­leicht Kä­se lie­fern. Die we­ni­gen Hen­nen, die er hat­te ein­fan­gen kön­nen, wür­den Ei­er lie­fern. Hin und wie­der konn­te er ein Schaf schlach­ten … Nein, halt, warum soll­te er statt des­sen nicht die ver­fluch­ten Schwei­ne ja­gen – dann hat­te er für ge­rau­me Zeit Fleisch, denn zu der Farm ge­hör­te ein Räu­cher­haus. Er konn­te ge­nug Heu, Wei­zen und Mais ern­ten – Tom und Jer­ry muß­ten eben ar­bei­ten! –, um den Win­ter zu über­ste­hen; falls er ei­ne Müh­le im­pro­vi­sier­te, konn­te er ein gro­bes Mehl mah­len und sein ei­ge­nes Brot ba­cken. Es gab ei­ne Men­ge Klei­dung, Schu­he und Werk­zeu­ge. Salz war sein Haupt­pro­blem – aber ir­gend­wo im Um­kreis muß­te es ei­ne Salz­le­cke ge­ben, er konn­te ver­su­chen her­aus­zu­fin­den, wo sie war, und hin­fah­ren – und er wür­de Treib­stoff spa­ren und ei­ne Men­ge Holz für den Win­ter schla­gen müs­sen. Aber er wür­de sich schon durch­schla­gen, auf ir­gend­ei­ne Art wür­de er es schaf­fen.
    Der Um­fang der Auf­ga­be er­schreck­te ihn. Ein Mann! Ein Paar Hän­de! Aber es war schon ge­tan wor­den, die ge­sam­te Mensch­heit hat­te sich auf die­se Wei­se em­por­ge­ar­bei­tet. Falls er sei­nen Le­bens­stan­dard be­schnitt und sich ei­ne Zeit­lang et­was un­aus­ge­wo­ge­ner er­nähr­te, wür­de ihn das nicht um­brin­gen.
    Und er hat­te einen In­tel­lekt, der nach Prä-Ver­än­de­rungs­maß­stä­ben et­was Au­ßer­ge­wöhn­li­ches ge­we­sen wä­re. Und er hat­te die­sen Ver­stand auch be­reits ein­ge­setzt: Ers­tens hat­te er einen Ope­ra­ti­ons­plan für die nächs­ten paar Jah­re ent­wor­fen und zwei­tens Vor­rich­tun­gen er­dacht, die das Über­le­ben leich­ter mach­ten. Er wür­de es si­cher schaf­fen.
    Er straff­te die

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