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Der Nebel weicht

Der Nebel weicht

Titel: Der Nebel weicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Schul­tern und trat aufs Gas, er hat­te es ei­lig, nach Hau­se zu kom­men und mit der Ar­beit zu be­gin­nen.
    Der Lärm, der ihm ent­ge­gen­schlug, als er in die Zu­fahrts­s­tra­ße ein­bog, war oh­ren­be­täu­bend: Grun­zen, Quie­ken und das Bre­chen von Holz; der Las­ter schleu­der­te, als er pa­nik­ar­tig das Lenk­rad ver­riß. Die Schwei­ne! dach­te er. Die Schwei­ne hat­ten die Farm be­ob­ach­tet und ge­se­hen, daß er fort­ge­fah­ren war …
    Und er hat­te sei­ne Pis­to­le ver­ges­sen.
    Er fluch­te und schoß mit auf­brül­len­dem Mo­tor die Zu­fahrts­s­tra­ße am Haupt­ge­bäu­de vor­bei in den Hof. Dort herrsch­te das Cha­os. Die Schwei­ne gli­chen klei­nen grun­zen­den, schnau­fen­den schwarz­wei­ßen Pan­zern. Das Scheu­nen­tor war auf­ge­bro­chen, und sie wa­ren zwi­schen den Fut­ter­sä­cken, ris­sen sie auf, wälz­ten sich in der mehl­ar­ti­gen Sub­stanz; ei­ni­ge von ih­nen schlepp­ten gan­ze Sä­cke in den Wald. Da­zwi­schen stand ein Stier, der sich ir­gend­wo da­von­ge­macht ha­ben muß­te; er schnaub­te und brüll­te, als er Brock sah. Um ihn dräng­ten sich die Kü­he, die den Zaun ih­rer Wei­de nie­der­ge­tram­pelt hat­ten. Zwei Scha­fe la­gen zer­tram­pelt und zer­fleischt auf dem Hof, der Rest muß­te in Pa­nik ge­flo­hen sein. Und Joe …
    „Joe!“ rief Brock. „Wo bist du, Jun­ge?“
    Ein leich­ter Re­gen fiel, ein dün­nes, fei­nes Nie­seln, das den Wald ver­schlei­er­te und sich mit dem Blut auf dem Bo­den ver­misch­te.
    Der al­te Eber schim­mer­te in der Näs­se wie Ei­sen. Er hob den Kopf, als der Las­ter nä­her kam und quiek­te.
    Brock hielt ge­nau auf ihn zu. Der Wa­gen war jetzt sei­ne ein­zi­ge Waf­fe. Der Eber sprang zur Sei­te, und Brock kam ge­nau vor der Scheu­ne zum Ste­hen. So­fort um­ring­ten ihn die Schwei­ne, war­fen sich ge­gen die Rä­der und Wa­gen­flan­ken, grunz­ten ih­ren Haß ge­gen ihn her­aus. Der Stier senk­te den Kopf, scharr­te mit den Hu­fen.
    Joe bell­te wild vom Dach des Hüh­ner­stalls her­un­ter. Er blu­te­te. Es muß­te ein schreck­li­cher Kampf ge­we­sen sein, aber er hat­te es ir­gend­wie ge­schafft, dort hin­auf­zu­klet­tern und sich in Si­cher­heit zu brin­gen.
    Brock setz­te den Las­ter zu­rück, wen­de­te und fuhr auf die Her­de zu. Sie stob aus­ein­an­der, auf dem be­grenz­ten Raum konn­te er nicht aus­rei­chend be­schleu­ni­gen, um sie zu tref­fen, sie wi­chen aus. Der Stier griff an.
    Er hat­te kei­ne Zeit, sich zu fürch­ten, aber Brock sah den Tod vor Au­gen. Er schwenk­te den Wa­gen her­um und lenk­te ihn mit Voll­gas auf den ge­senk­ten Kopf des Stiers zu. Er fühl­te, wie ei­ne Ti­ta­nen­hand ihn ge­gen die Wind­schutz­schei­be schleu­der­te.
    Die ge­fleck­te Dun­kel­heit vor sei­nen Au­gen teil­te sich, der Stier tau­mel­te, war aber noch auf den Fü­ßen, wäh­rend der Las­ter ein Wrack war. Die Schwei­ne schie­nen das zu be­mer­ken, schwärm­ten tri­um­phie­rend aus und um­ring­ten den Wa­gen.
    Brock ließ sich auf den Bo­den glei­ten, hob den Sitz an und tas­te­te dar­un­ter her­um. Der lan­ge Schrau­ben­schlüs­sel, der dort lag, war an­ge­nehm schwer. „Gut, gut“, mur­mel­te er, „kommt her und holt mich.“
    Ir­gend et­was tauch­te dröh­nend aus Wald und Ne­bel auf. Es war grau, ge­wal­tig, him­mel­ra­gend. Der Stier hob den be­nom­me­nen Kopf und schnaub­te. Die Schwei­ne un­ter­bra­chen ih­ren häm­mern­den An­griff, und einen Au­gen­blick lang herrsch­te Schwei­gen.
    Ein Ge­wehr­schuß be­en­de­te es don­nernd. Der al­te Eber ga­lop­pier­te plötz­lich, wild vor Schmerz, im Krei­se her­um. Ei­ne zwei­te De­to­na­ti­on mach­te den Stier ver­rückt, er bäum­te sich auf, warf sich auf den Hin­ter­bei­nen her­um und ras­te auf den Wald zu.
    Ein Ele­fant, stell­te Brock be­täubt fest, ein Ele­fant kommt mir zu Hil­fe …
    Die große, graue Ge­stalt be­weg­te sich lang­sam auf die Schwei­ne zu. Sie lie­fen un­si­cher durch­ein­an­der, die Au­gen voll von Haß und Furcht. Der Eber brach auf die Knie und hauch­te keu­chend sein Le­ben aus. Der Ele­fant roll­te den Rüs­sel auf und ver­fiel in einen son­der­ba­ren gra­zi­ösen Trab. Die Schwei­ne flo­hen.
    Brock saß

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