Der Nebel weicht
Schultern und trat aufs Gas, er hatte es eilig, nach Hause zu kommen und mit der Arbeit zu beginnen.
Der Lärm, der ihm entgegenschlug, als er in die Zufahrtsstraße einbog, war ohrenbetäubend: Grunzen, Quieken und das Brechen von Holz; der Laster schleuderte, als er panikartig das Lenkrad verriß. Die Schweine! dachte er. Die Schweine hatten die Farm beobachtet und gesehen, daß er fortgefahren war …
Und er hatte seine Pistole vergessen.
Er fluchte und schoß mit aufbrüllendem Motor die Zufahrtsstraße am Hauptgebäude vorbei in den Hof. Dort herrschte das Chaos. Die Schweine glichen kleinen grunzenden, schnaufenden schwarzweißen Panzern. Das Scheunentor war aufgebrochen, und sie waren zwischen den Futtersäcken, rissen sie auf, wälzten sich in der mehlartigen Substanz; einige von ihnen schleppten ganze Säcke in den Wald. Dazwischen stand ein Stier, der sich irgendwo davongemacht haben mußte; er schnaubte und brüllte, als er Brock sah. Um ihn drängten sich die Kühe, die den Zaun ihrer Weide niedergetrampelt hatten. Zwei Schafe lagen zertrampelt und zerfleischt auf dem Hof, der Rest mußte in Panik geflohen sein. Und Joe …
„Joe!“ rief Brock. „Wo bist du, Junge?“
Ein leichter Regen fiel, ein dünnes, feines Nieseln, das den Wald verschleierte und sich mit dem Blut auf dem Boden vermischte.
Der alte Eber schimmerte in der Nässe wie Eisen. Er hob den Kopf, als der Laster näher kam und quiekte.
Brock hielt genau auf ihn zu. Der Wagen war jetzt seine einzige Waffe. Der Eber sprang zur Seite, und Brock kam genau vor der Scheune zum Stehen. Sofort umringten ihn die Schweine, warfen sich gegen die Räder und Wagenflanken, grunzten ihren Haß gegen ihn heraus. Der Stier senkte den Kopf, scharrte mit den Hufen.
Joe bellte wild vom Dach des Hühnerstalls herunter. Er blutete. Es mußte ein schrecklicher Kampf gewesen sein, aber er hatte es irgendwie geschafft, dort hinaufzuklettern und sich in Sicherheit zu bringen.
Brock setzte den Laster zurück, wendete und fuhr auf die Herde zu. Sie stob auseinander, auf dem begrenzten Raum konnte er nicht ausreichend beschleunigen, um sie zu treffen, sie wichen aus. Der Stier griff an.
Er hatte keine Zeit, sich zu fürchten, aber Brock sah den Tod vor Augen. Er schwenkte den Wagen herum und lenkte ihn mit Vollgas auf den gesenkten Kopf des Stiers zu. Er fühlte, wie eine Titanenhand ihn gegen die Windschutzscheibe schleuderte.
Die gefleckte Dunkelheit vor seinen Augen teilte sich, der Stier taumelte, war aber noch auf den Füßen, während der Laster ein Wrack war. Die Schweine schienen das zu bemerken, schwärmten triumphierend aus und umringten den Wagen.
Brock ließ sich auf den Boden gleiten, hob den Sitz an und tastete darunter herum. Der lange Schraubenschlüssel, der dort lag, war angenehm schwer. „Gut, gut“, murmelte er, „kommt her und holt mich.“
Irgend etwas tauchte dröhnend aus Wald und Nebel auf. Es war grau, gewaltig, himmelragend. Der Stier hob den benommenen Kopf und schnaubte. Die Schweine unterbrachen ihren hämmernden Angriff, und einen Augenblick lang herrschte Schweigen.
Ein Gewehrschuß beendete es donnernd. Der alte Eber galoppierte plötzlich, wild vor Schmerz, im Kreise herum. Eine zweite Detonation machte den Stier verrückt, er bäumte sich auf, warf sich auf den Hinterbeinen herum und raste auf den Wald zu.
Ein Elefant, stellte Brock betäubt fest, ein Elefant kommt mir zu Hilfe …
Die große, graue Gestalt bewegte sich langsam auf die Schweine zu. Sie liefen unsicher durcheinander, die Augen voll von Haß und Furcht. Der Eber brach auf die Knie und hauchte keuchend sein Leben aus. Der Elefant rollte den Rüssel auf und verfiel in einen sonderbaren graziösen Trab. Die Schweine flohen.
Brock saß
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