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Der Nebel weicht

Der Nebel weicht

Titel: Der Nebel weicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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nur, daß man mit der Sa­che tun kann, was ei­nem ge­fällt. Nach die­ser De­fi­ni­ti­on hat es über­all in der Welt nur sehr we­nig voll­stän­di­ges und um­fas­sen­des Ei­gen­tum ge­ge­ben. Es war mehr ei­ne Fra­ge des Sym­bol­cha­rak­ters. Man konn­te sich sa­gen, das hier ist mein Haus, mein Land und sich stark und si­cher füh­len; weil das „mein“ ein Sym­bol für einen Seins­zu­stand war, und er rea­gier­te auf das Sym­bol. Jetzt … nun, jetzt ha­ben wir die­sen klei­nen Selbst­be­trug durch­schaut. Frü­her hat er“ sei­nen Zweck er­füllt, er gab uns Selbst­ver­trau­en und emo­tio­na­les Gleich­ge­wicht – jetzt aber brau­chen wir ihn nicht mehr. Es gibt kei­nen Grund mehr, sich an ir­gend­ein be­stimm­tes Stück­chen Land zu bin­den, wenn die öko­no­mi­sche Funk­ti­on, der es ge­dient hat, auf an­de­re Wei­se ef­fi­zi­en­ter ge­stal­tet wer­den kann. Da­her sind die meis­ten Far­mer der Um­ge­bung in die Stadt ge­zo­gen und ha­ben die Häu­ser der­je­ni­gen über­nom­men, die sie ver­las­sen ha­ben, weil sie je­der Form von Nach­bar­schaft voll­stän­dig flie­hen woll­ten.“
    „Und sie be­ar­bei­ten das Land ge­mein­schaft­lich?“
    „So kann man es nicht sa­gen. Ei­ni­ge der me­cha­nisch Be­gab­ten ha­ben Ma­schi­nen für uns ent­wi­ckelt, die das meis­te da­von für uns er­le­di­gen. Es ist er­staun­lich, was man mit ei­nem Trak­tor­mo­tor und et­was Schrott an­fan­gen kann, wenn man in­tel­li­gent ge­nug ist, es auf die rich­ti­ge Wei­se zu­sam­men­zu­bau­en. Wir ha­ben un­se­ren Le­bens­stil ge­fun­den, zu­min­dest vor­läu­fig. Die­je­ni­gen, de­nen er nicht ge­fiel, sind zum größ­ten Teil ge­gan­gen, und der Rest ist da­mit be­schäf­tigt, neue so­zia­le Re­for­men zu ent­wi­ckeln, die un­se­ren neu­en Per­sön­lich­kei­ten ent­spre­chen.“
    „Aber was tut ihr ge­nau?“
    „Ich fürch­te“, ent­geg­ne­te der Mann höf­lich, „daß ich dir das nicht er­klä­ren kann.“
    Brock blick­te wie­der zur Sei­te. „Al­so gut“, sag­te er schließ­lich mit selt­sam hei­se­rer Stim­me. „Ich bin ganz al­lein auf der Ross­man-Farm, und die Vor­rä­te ge­hen mir aus. Au­ßer­dem brau­che ich Hil­fe bei der Ern­te und so wei­ter. Wie steht’s da­mit?“
    „Falls du un­se­rer Ge­mein­schaft bei­tre­ten willst, wird man si­cher auch einen Platz für dich fin­den.“
    „Nein … ich will nur …“
    „Ich ra­te dir drin­gend, bei uns mitz­u­ma­chen, Ar­chie. Du brauchst den Rück­halt ei­ner Ge­mein­schaft. Es ist da drau­ßen nicht mehr si­cher. Zur Zeit der Ver­än­de­rung war ein Zir­kus hier, und die Tie­re sind ge­flüch­tet. Ei­ni­ge lau­fen im­mer noch frei her­um.“
    Brock fühl­te einen An­flug in­ne­rer Käl­te. „Das muß … auf­re­gend ge­we­sen sein“, mein­te er lang­sam.
    „Das war es.“ Der Mann lä­chel­te dünn. „Wir wuß­ten es zu­erst nicht, ver­stehst du, wir wa­ren zu sehr mit un­se­ren ei­ge­nen Pro­ble­men be­schäf­tigt, und es wur­de uns zu spät klar, daß auch die Tie­re sich ver­än­der­ten. Ei­nes von ih­nen muß sei­nen Kä­fig ir­gend­wie selbst ge­öff­net und an­schlie­ßend die an­de­ren her­aus­ge­las­sen ha­ben, um die ei­ge­ne Flucht ab­zu­si­chern. Ein paar Wo­chen lang trieb sich ein Ti­ger hier her­um, er tö­te­te meh­re­re Kin­der, und wir ha­ben ihn nie er­wi­schen kön­nen – er war ei­nes Ta­ges ein­fach nicht mehr da. Wo­hin? Und was ist mit den Ele­fan­ten und … Nein, du bist al­lein nicht si­cher, Ar­chie.“ Er mach­te ei­ne Pau­se. „Au­ßer­dem ist da die schwe­re kör­per­li­che Ar­beit. Es ist wirk­lich bes­ser, du schließt dich un­se­rer Ge­mein­schaft an.“
    „Den Teu­fel wer­de ich tun!“ Plötz­li­cher Zorn wall­te in ihm auf. „Al­les, was ich will, ist ein we­nig Hil­fe. Ihr könnt da­für einen Teil der Ern­te be­kom­men. Soll­te euch doch kei­ne Schwie­rig­kei­ten ma­chen, wenn ihr die­se tol­len neu­en Ma­schi­nen habt.“
    „Dar­über mußt du mit den an­de­ren spre­chen“, er­wi­der­te der Mann. „Das kann ich nicht al­lein ent­schei­den. Der end­gül­ti­ge Be­schluß wird von der Rats­ver­samm­lung ge­trof­fen. Aber ich fürch­te, es heißt

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