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Der Nebel weicht

Der Nebel weicht

Titel: Der Nebel weicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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ers­ten stark un­ter­schei­den, wo­bei ein Groß­teil des Un­ter­schieds auf den Da­ten be­ru­hen wür­de, die das ers­te mit zu­rück­brach­te.
    „Die kos­mi­sche Strah­lung bleibt kon­stant“, sag­te Le­wis. Das Schiff starr­te vor In­stru­men­ten, die man au­ßer­halb der Hül­le und der schüt­zen­den Krüm­mungs­fel­der an­ge­bracht hat­te. (Ich den­ke, das er­le­digt ein für al­le­mal die Theo­rie, sie sei­en so­la­ren Ur­sprungs.)
    Co­rinth nick­te. Das Uni­ver­sum – zu­min­dest der Teil, den sie durch­sto­ßen hat­ten – schi­en von ei­nem stän­di­gen Ha­gel ge­la­de­ner Teil­chen er­füllt zu sein, die den Raum auf dem Weg von ei­nem un­be­kann­ten Ur­sprung zu ei­nem ge­nau­so un­be­kann­ten Ziel durch­stürm­ten. Oder hat­ten sie gar kei­ne de­fi­nier­ba­re Quel­le? Viel­leicht wa­ren sie ein in­te­gra­ler Be­stand­teil des Kos­mos, wie die Ster­ne, die Ne­bu­lae. Der Wis­sen­schaft­ler in ihm in­ter­es­sier­te sich bren­nend für die Ant­wort.
    „Ich glau­be“, sag­te er, „daß selbst die kur­z­en Trips, die wir durch die­sen klei­nen Ab­schnitt des Uni­ver­sums ma­chen kön­nen, den Groß­teil der bis­he­ri­gen astro­phy­si­ka­li­schen Theo­ri­en über den Hau­fen wer­fen wer­den.“ (Wir müs­sen ei­ne völ­lig neue Kos­mo­lo­gie ent­wi­ckeln.)
    „Und auch ei­ne neue Bio­lo­gie“, grunz­te Le­wis. (Seit der Ver­än­de­rung ha­be ich hin und her spe­ku­liert, und jetzt bin ich ge­neigt zu glau­ben, daß Le­bens­for­men mög­lich sind, die nicht auf Koh­len­stoff ba­sie­ren.) „Nun ja, wir wer­den es se­hen.“
    Wir wer­den es se­hen – wel­che Ma­gie in die­sem Satz doch lag!
    Selbst zur Er­for­schung des Son­nen­sys­tems wür­de man Jahr­zehn­te brau­chen. Die Shei­la – der Mensch war dem Ani­mis­mus, sei­ne Wer­ke zu tau­fen, zwar ent­wach­sen, aber Co­rinth war sen­ti­men­tal ge­nug ge­blie­ben, um für sich das Schiff mit dem Na­men sei­ner Frau zu be­zeich­nen – hat­te den Mond be­reits bei ei­nem Test­flug be­sucht, ih­re ei­gent­li­che Rei­se hat­te mit ei­nem Flug zur Ve­nus be­gon­nen, wo sie in die At­mo­sphä­re ein­ge­drun­gen wa­ren und einen Blick auf die sturm­ge­peitsch­te, san­di­ge Höl­le ih­rer gif­ti­gen Ober­flä­che ge­wor­fen hat­ten; dann ein Halt auf dem Mars, wo Le­wis sich über die An­pas­sungs­for­men von ei­ni­gen der Pflan­zen­ar­ten er­reg­te; und dann nach drau­ßen. In ei­ner un­glaub­li­chen Wo­che hat­ten zwei Män­ner zwei Pla­ne­ten ge­se­hen und wa­ren wei­ter vor­ge­drun­gen. Das Stern­bild Her­ku­les lag hin­ter ih­nen: sie woll­ten die Grenz­be­rei­che des Hem­mungs­fel­des lo­ka­li­sie­ren und Da­ten über es sam­meln; dann ein kur­z­er Ab­ste­cher nach Al­pha Cen­tau­ri, um fest­zu­stel­len, ob Sols nächs­ter Nach­bar Pla­ne­ten hat­te, und dann wie­der nach Haus. Und das al­les in­ner­halb ei­nes Mo­nats!
    Es wird fast Früh­ling sein, wenn ich wie­der zu­rück bin …
    Der spä­te Win­ter lag noch über der nörd­li­chen He­mi­sphä­re, als sie an ei­nem kal­ten, dunklen Mor­gen ge­st­ar­tet wa­ren. Tief­lie­gen­de Wol­ken trie­ben wie zer­ris­se­ner Rauch über einen stahl­grau­en Him­mel. Die aus­ge­dehn­te Mas­se Brook­ha­vens war durch Ne­bel und trei­ben­den Schnee fast nicht zu er­ken­nen, und die da­hin­ter­lie­gen­de Stadt blieb dem Blick völ­lig ver­bor­gen.
    Es wa­ren nicht vie­le zum Start ge­kom­men, na­tür­lich wa­ren die Man­del­baums da­ge­we­sen, in Klei­der gehüllt, die in­zwi­schen alt und schä­big ge­wor­den wa­ren; Ross­mans ho­he, ha­ge­re Ge­stalt stand steif ne­ben ih­nen; ein paar Freun­de, ei­ni­ge Be­kann­te aus den La­bo­ra­to­ri­en und Werk­stät­ten, das war al­les.
    Hel­ga war ge­kom­men, sie trug einen teu­ren Pelz­man­tel, und Schnee­flo­cken glit­zer­ten wie Dia­man­ten in ih­rem Haar. Ih­re un­na­tür­li­che, ge­faß­te Kühl­heit sag­te Co­rinth viel, und er hat­te sich ge­fragt, wie lan­ge sie nach dem Start des Schif­fes war­ten wür­de, bis sie in Trä­nen aus­brach, aber er hat­te ihr nur die Hän­de ge­drückt und kei­ne Wor­te ge­fun­den. Da­nach hat­te sie mit Le­wis

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