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Der neue Frühling

Der neue Frühling

Titel: Der neue Frühling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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der Seesümpfe beheimatet waren. Er hatte die Kmurs und die Crispalls und die Stanimander in seiner Sammlung. Und Gabools. Und Streptors. Er hatte einen Trupp der affenähnlichen grünen Spottfiguren, die auf Bäumen lebten und die das VOLK gröblich mit ihren Exkrementenwürsten beworfen hatten, als man nach Vengiboneeza einzog.
    Und nun hatte er sogar ein Caviandi-Pärchen, das soeben aus dem Sumpfland zu ihm gebracht worden war.
    Er würde an dem Wasserlauf, der den Garten durchfloß, ein bequemes Habitat für sie einrichten, in den Bach würden ihre Lieblingsfische ausgesetzt werden, und sie würden ausreichend Platz haben für die Höhlenbauten, in denen sie zu leben liebten. Und sobald sie sich an das Leben in der Gefangenschaft gewöhnt hatten, wollte Hresh versuchen, vermittels des Zweiten Gesichts, falls nötig unter Verwendung des Wundersteines, in ihr Bewußtsein einzudringen. Er wollte ihre Seelen betasten, sofern sie so etwas wie Seele besaßen, und ihre Tiefen auszuloten versuchen.
    Die Caviandis hockten bebend nebeneinander in ihrem Transportkäfig und starrten ihn aus riesigen flachen Augen voll Elend und Angst an.
    Hresh erwiderte seinerseits diese Blicke mit faszinierter Neugier. Es waren grazile, elegante Tiere, und zweifellos besaßen sie Intelligenz. Und deren genauen Grad beabsichtigte er herauszufinden. Die Lektion, die er in dem alten Lebensbaum-Park der Großwelt gelernt hatte, war schließlich die, daß Intelligenz sich bei vielerlei Geschöpfen zeige.
    Es gab Angehörige des Volkes, die – wie Hresh wußte – auf die Caviandis wegen ihres Fleisches Jagd machten. Angeblich sollten sie recht schmackhaft sein. Doch dem würde man ein Ende machen müssen, sollte es sich erweisen, daß der Helligkeit ihrer Augen ein vergleichbar reicher Intellekt entsprach. Eine Art Schutzgesetz vielleicht – sicher unpopulär, aber notwendig…
    Er fühlte sich versucht, gleich jetzt rasch eine Sondierung, einen ersten Test ihres Bewußtseins vorzunehmen. Nur um einen allgemeinen Eindruck zu erhalten.
    Er lächelte den zitternden Tieren beruhigend zu und richtete sein Sensororgan auf, um nur für einen Moment, für einen kurzen Einblick das Zweite Gesicht einzusetzen.
    »Edler? Euer Gnaden Chronist?«
    Die Störung war heftig, wie ein Schlag in die Nieren. Hresh wirbelte herum und erblickte einen seiner Helfer und neben ihm einen klobigen Kerl, der die Schärpe eines Büttels vom Gericht trug.
    »Was ist denn?«
    Der Büttel stolperte vorwärts. »Um Vergebung, gnädiger Chronist, aber ich habe eine Botschaft vom Gericht zu überbringen, von Husathirn Mueri, derzeit amtierender Richter in der Basilika. Ein Fremdling wurde ergriffen, ein junger Mann, der anscheinend aus der Gefangenschaft bei den Hjjks zurückgekehrt ist, und der versteht keine Sprache und gibt nur dieses Gezische der Wanzenleute von sich. Und so ersucht Prinz Husathirn Mueri dich respektvoll… also, ob du ihm vielleicht helfen könntest – vielleicht dich in die Basilika bemühen und bei dem Verhör mitwirken könntest…«
    Man hatte sie für die Dauer der Vertagung in eine Verwahrzelle gebracht, wo sie warten sollte, einen schweißdumpfen kleinen Raum, der sich nicht wesentlich von den Zellen unterschied, in denen man die Verbrecher warten ließ, bis der Prinz-Richter sich ihrem Fall zuzuwenden geruhte; den Hjjk-Abgesandten hatten sie in eine ähnliche Zelle auf der anderen Seite der Kuppel gesteckt. Nialli Apuilana hatte gemeint, es wäre doch vielleicht nützlicher, wenn man sie beide im selben Raum auf Hresh warten ließe, auf daß sie ihre Kommunikationsversuche fortsetzen könnten, bis Hresh eintreffen würde, aber nein, nein, sie geht in die Zelle, der in jene andere! Sie begriff mit einiger Verblüffung, daß Husathirn Mueri offensichtlich nicht genug Vertrauen zu ihnen beiden hatte, als daß er sie irgendwo unbeaufsichtigt alleinzulassen wünschte. Darin zeigte sich einmal mehr, wie kleinlich und erbärmlich argwöhnisch er in seinem Herzen war. Wie klein und bürokratisch, wie ein Plebejer!
    Sie fragte sich: Ahnt er vielleicht, daß es zwischen uns eine Nestbindung gibt? Befürchtet er, wir könnten eine konspirative staatsfeindliche Aktion ausbrüten, wenn man uns die Möglichkeit gibt, eine Stunde allein in einer gemeinsamen Zelle zu verbringen? Oder fürchtet er ganz primitiv, wir könnten die Zeit zu ein paar verschwitzten Kopulationsübungen verwenden? Eine absurde Vorstellung. Der Fremdling – klapperdürr und Haut und

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