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Der neunte Buddha - Thriller

Der neunte Buddha - Thriller

Titel: Der neunte Buddha - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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begleiten und dir Deckung geben.«
    Tsering legte den Holzklotz, den er gerade in der Hand hielt, auf den Boden.
    »Bei mir war er nicht«, sagte er. »Ich dachte, er sei bei Ihnen geblieben.«
    Sie schauten sich um, aber von Winterpole keine Spur.
    »Das gefällt mir gar nicht«, sagte Christopher zu Chindamani. »Habe ich doch gewusst, das man ihm nicht vertrauen kann. Wohin mag er nur gegangen sein?«
    »Er kann jetzt überall sein. Aber ich denke, wir sollten uns beeilen.«
    Sie bückte sich und half, die letzten Holzklötze fortzuräumen. Nun ließ sich ein Stück der Chayaa leicht anheben. Von innen drang ein schwacher Lichtschein heraus.
    Mit gezogener Pistole kroch Christopher als Erster hinein.Tsering und Chindamani folgten. Beide waren unbewaffnet.
    Die Jurte war nach der Tradition eingerichtet. In der Mitte stand der Herd, in dem ein Feuer loderte. Davor lagen, in Dreieckform angeordnet, Teppiche und Kissen. An den Wänden sahen sie Schränkchen und Truhen. Neben der Tür war ein kunstvoller buddhistischer Altar aufgebaut, den man mit Bildern und anderem Schmuck versehen hatte. Die Beleuchtung war trübe.
    Christopher kroch auf allen vieren vorwärts. Zuerst wirkte die Jurte völlig leer. Dann machte er zwei kleine Gestalten aus, die auf Kissen in der Nähe der Tür saßen. Sein Herz schlug wie wild, als er William und neben ihm Samdup erkannte. Ein mongolischer Wächter saß bei ihnen. Er drehte Christopher den Rücken zu und schien eingenickt zu sein. Hinter seiner linken Schulter ragte eine Gewehrmündung hervor.
    Geräuschlos schob sich Christopher weiter vorwärts. Plötzlich erstarrte er. William hatte ihn entdeckt. Mit heftigen Gesten gebot er dem Jungen, sich still zu verhalten. Aber William konnte seine Aufregung nicht zähmen. Er rüttelte Samdup und wies aufgeregt in Christophers Richtung.
    Was er befürchtet hatte, trat ein. Von den plötzlichen Bewegungen des Jungen schreckte der Wächter auf. Er erhob sich, drehte sich um und sah Christopher und seine Begleiter vor sich. Er stieß einen Schrei aus und riss das Gewehr hoch. Er feuerte hastig, ohne richtig zu zielen. Die Kugel verfehlte Christopher nur knapp, gab ihm aber die Möglichkeit, Deckung zu suchen. Beim zweiten Schuss kam er dem Wächter zuvor. Der Mann taumelte, ließ das Gewehr fallen und stürzte rückwärts auf den Altar, wobei er alle Opfergaben herunterfegte.
    Der Türvorhang wurde aufgerissen, und der Wachtposten,der draußen gestanden hatte, kam hereingerannt. Christopher schoss auf ihn, bevor dessen Augen sich an das gedämpfte Licht in der Jurte gewöhnt hatten.
    »Schnell!«, rief er den Jungen zu. »Wir müssen hier weg, bevor jemand kommt.«
    Aber trotz all der Eile musste er erst einmal William umarmen und sich versichern, dass er noch lebte. Chindamani drückte Samdup an sich und hob ihn vor Freude in die Luft.
    Da waren draußen Stimmen zu hören. Christopher setzte William ab und rannte zur Tür.
    »Komm schnell«, rief er und streckte William seine Hand entgegen. »Wir müssen fort!«
    Aber William blickte ihn nur mit tränennassen Augen an. »Ich kann nicht!«, rief er. »Sieh her!«
    Christopher schaute zu der Stelle, auf die William zeigte. Der Junge hatte eine Eisenfessel am Bein, die an einer schweren Kiste befestigt war. Auf dieselbe Weise war auch Samdup angekettet.
    Christopher stieß einen Wutschrei aus. Er bückte sich und benutzte das Gewehr des Wächters wie einen Hammer, um die Kette von der Kiste zu lösen.
    Draußen ertönten Schritte. Der Türvorhang wurde aufgerissen und mehrere Männer stürzten herein. Alle waren bewaffnet. Der Letzte hielt den Vorhang auf. Einen Augenblick später trat Nikolai Samjatin in die Jurte.
    Christopher ließ Gewehr und Pistole fallen. Samjatin lächelte.
    »Sie kommen gerade recht zur Party«, sagte er. »Das Fest beginnt in ein paar Stunden. Ich habe eine große Feier vorbereitet.«
57
    Er hatte in der letzten Zeit so viel Blut gespuckt, dass noch etwas mehr in der Schale ihn kaum erschüttern konnte. Das machte ihn wütender als alles andere. Aber er war machtlos, denn wenn sein Körper rebellierte, konnte er wohl kaum seine eigene Erschießung befehlen. Er wollte auf dem Schlachtfeld sterben, und wenn er sich auf allen vieren dorthin schleppen musste. Doch jedes Mal, wenn er Blut hustete, wurden seine Zweifel größer, ob ihm das noch gelingen werde. Am Ende würde das Ungeheuer, das seine Lunge auffraß, ihm noch den ersehnten Heldentod verderben. Und blutigen

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