Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der neunte Ton: Gedanken eines Getriebenen (German Edition)

Der neunte Ton: Gedanken eines Getriebenen (German Edition)

Titel: Der neunte Ton: Gedanken eines Getriebenen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Maffay
Vom Netzwerk:
Geschenk.
    Freundschaft ist für mich sehr wichtig. Sie ist eine Burg. Eine Freundschaft muss stets erneuert und immer wieder erarbeitet und erkämpft werden. Freundschaft kostet Energie. Sie muss belastbar sein. Einer meiner ältesten Freunde ist Dieter Viering. Er ist heute mein Partner im Geschäftlichen, aber auch ein Mensch, den ich seit über 40 Jahren kenne … Eine Freundschaft, die länger gehalten hat als alle meine bisherigen Ehen. Dieter weiß, wann er mich besser in Ruhe lässt und wann er mich einbindet. Wir brauchen wenige Worte, wir sind eingespielt. Aber ich mache Freundschaften nicht an Jahreszahlen fest. Einige meiner Freunde sind 20, 30 Jahre jünger als ich.
    Diese Young Bloods, und oft sind sie weiblich, sind schnell, direkt und energievoll. Sie haben Ziele, an die sie temporeich und positiv herangehen. Mir gefällt dieser »Speed« und diese Haltung. Das bereichert mich. Freundschaften sind für mich oft das schönste Geschenk aus Begegnungen.
    Die wichtigste Begegnung im jetzigen Lebensabschnitt ist aber zweifelsohne Tania, meine Frau. Sie lässt mich in ihrem Leben zu und formt unsere gemeinsame Perspektive entscheidend mit. Sie hat uns mit Yaris, meinem kleinen, wunderbaren Sohn, beschenkt. Damit ist ein neuer und ausschlaggebender Fokus entstanden. Alles, was ich tue, hängt damit zusammen. Es war eine lange Reise, aber ich glaube, ich bin angekommen. Was für eine wunderbare Fügung.

Bild 11.: Bei der Eröffnung des Tabaluga-Hauses in Rumänien

Allianzen für Kinder

    Hilfe für die Schwächsten der Gesellschaft
    Als wir im Jahr 2005 zum zweiten Mal ein musikalisches Projekt unter dem Oberbegriff »Begegnungen« starteten, hatte ich irgendwie das Gefühl: Da fehlt doch noch was! Klar – das ursprüngliche Konzept von 1998, den Gedanken der Völkerverständigung sozusagen multikulturell zu intonieren und gemeinsam gegen Fremdenfeindlichkeit aufzutreten, war uns nach wie vor ein Anliegen. Wie auch beim ersten Begegnungen-Projekt haben wir deshalb wieder mit Musikern aus verschiedenen Ländern zusammengearbeitet. Aber schon bei einem unserer ersten Meetings in unserem Tutzinger Büro wurde mir klar: So viel geballte Energie darf nicht einfach verpuffen, sie muss gezielt eingesetzt werden. Diesmal sollte es mehr sein als »nur« ein musikalisches Projekt … Der Untertitel »Eine Allianz für Kinder« brachte es für mich auf den Punkt. Die Schwächsten der Gesellschaft sollten ganz direkt von »Begegnungen« profitieren. Konkret bedeutete das, dass jeder einzelne der teilnehmenden Künstler in seinem jeweiligen Land ein Kinderhilfsprojekt unterstützen sollte. In den allermeisten Fällen rannten wir damit offene Türen ein, da die Musiker sich seit Jahren ohnehin in dieser Richtung engagierten. Zola aus Südafrika habe ich schon erwähnt, der in einem Township von Johannesburg ein Waisenhaus unterstützt. Aber auch alle anderen Hilfsprojekte haben mich nachhaltig beeindruckt. Zusammen mit einem kleinen Kamerateam haben wir jedes einzelne von ihnen besucht und uns selbst vor Ort ein Bild gemacht. Jedes Projekt hatte eine eigene Dynamik.
    In Afghanistan beispielsweise unterstützten wir die Initiative »Licht und Lernen«, welche von der »Werkstatt Deutschland e.V.« aus Berlin ins Leben gerufen worden war. Es ging um die Montage von Lampen, die mithilfe von Solarenergie am Abend für einige Stunden Licht spendeten. An diese Lampen angeschlossen war auch ein Radioempfänger, der es den Menschen ermöglichte, Informationen zu empfangen. Die Analphabetenrate in Afghanistan ist sehr hoch; das Bildungsprogramm »Licht und Lernen« half dabei, den Menschen erste Schritte zum Dialog mit dem Rest der Welt zu ermöglichen.
    Oder das »Casa de Milagros« – wörtlich: Haus der Wunder – in Peru. Ein unglaublich liebevoll gestaltetes Haus, in dem peruanische Straßenkinder untergebracht werden, um ihnen eine Schulbildung und damit einen Start ins Leben zu ermöglichen. Initiiert und geleitet wurde dieses Haus von der Amerikanerin Kia Ingenlath – eine sehr beeindruckende, gütige Frau mit enormer Ausstrahlung, die leider inzwischen verstorben ist. Es hat mich sehr berührt, zu sehen, mit welcher Hingabe sich Kia um die Kinder gekümmert hat, als wären es ihre eigenen.
    Cesaria Evora, die »Diva mit den nackten Füßen«, wie sie in ihrer Heimat auf den Kapverden genannt wurde, war die große Diva der Weltmusik, die mit unzähligen Platinschallplatten und einem Grammy ausgezeichnet wurde. Ich

Weitere Kostenlose Bücher