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Der Nine-Eleven-Junge - Bruton, C: Nine-Eleven-Junge - We can be heroes

Der Nine-Eleven-Junge - Bruton, C: Nine-Eleven-Junge - We can be heroes

Titel: Der Nine-Eleven-Junge - Bruton, C: Nine-Eleven-Junge - We can be heroes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Bruton
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Bild schwankt, und eine Minute lang geht es weg. »Ich wette, der Kameramann kackt sich in die Hose«, sagt Jed.
    »Und ich wette, der Produzent der Sendung lacht sich kaputt vor Freude, während er zur Bank tanzt«, sagt Opa. »So was live, das ist doch pures Gold!«
    Oma sieht die beiden nur mit geröteten und traurigen Augen an.
    Der arme Kommentator versucht die Zeit zu überbrücken. »Was gerade vorgeht, ist unklar«, sagt er. Auf dem Schirm ist nur ein Foto von Stevie Sanders im Bikini zu sehen, ein Urlaubsschnappschuss, auf dem sie ein Eis leckt. Sie lächelt strahlend. »Aber wir hören Meldungen über eine Bombendrohung … Die Kathedrale wird offenbar evakuiert.«
    »Jed, bist du ganz sicher, dass er eine Bombe hat?«, fragt Oma leise.
    »Priti hat es gesagt«, antwortet er.
    »Du hast dich richtig verhalten, mein Junge«, sagt Opa.
    »Hoffen wir’s!«, sagt unser Polizist. Er umfasst sein Walkie-Talkie jetzt mit beiden Händen, sodass es aussieht, als würde er beten.
    »Wir erfahren gerade, dass ein Verdächtiger festgenommen worden ist«, sagt der Kommentator. Trotzdem sehen wir nur Stevie Sanders’ lächelndes Gesicht. Ich stelle mir aber vor, wie Shakeel mit erhobenen Händen dasteht und die Polizisten ihnmit vorgehaltener Waffe auffordern, sich auf den Boden zu legen.
    »Wie ich höre, sind die Sprengstoff-Spezialisten bereits unterwegs«, sagt der Kommentator. »Es ist noch unklar, ob die Berichte, dass der Verdächtige einen Sprengkörper am Leib trägt, zutreffend sind, aber der Kampfmittelräumdienst wurde verständigt.«
    »Gütiger Himmel!«, sagt Oma. »Was habt ihr da nur getan?«
    Neben mir steht der Polizist völlig still da und horcht gespannt auf den Fernsehkommentar.
    »Was wird jetzt aus Priti?«, frage ich.
    »Vielleicht glauben sie, dass sie auch eine Selbstmordattentäterin ist«, sagt Opa.
    Plötzlich verschwindet das Bild von Stevie, und wir sehen live den Platz vor der Kathedrale, wo die Menschenmengen hinter eine Absperrung gedrängt werden, die die Polizei errichtet hat. Ganz kurz sehe ich Stevies Mum, wie sie in einen Krankenwagen steigt. Sie hält sich den Bauch, und ihr Mann brüllt etwas. Die Fernsehleute haben eindeutig keine Vorstellung, was da vorgeht, denn sie sagen einfach immer wieder das Gleiche. Und von Priti ist überhaupt nicht die Rede.
    Wir hören Sirenen näher kommen, und als wir aus dem Fenster sehen, rasen drei Polizeiwagen heulend in die Sackgasse. Die Reporter springen in alle Richtungen aus dem Weg. Aus den Wagen strömen bewaffnete Polizisten und umstellen das Haus der Muhammeds.
    Nur wenige Augenblicke später beginnen einige Kamerateams von unserer Straße zu übertragen, und wir sehen die gleiche Szene auf dem Bildschirm.
    »Wir erhalten Berichte, denen zufolge bewaffnete Polizeikräfte ein Haus in der gleichen Straße umstellt haben, auf der die fünf jährige Stevie Sanders am vergangenen Wochenende verschwand«, sagt der Fernsehkommentar. »Jawohl, wir bekommen jetzt erste Bilder. Die Polizei stürmt gerade das Haus. Wie es heißt, steht diese Razzia … äh, irgendwie mit dem Zwischenfall in der Kathedrale in Zusammenhang, und … äh, Augenzeugen sagen aus, dass der Verdächtige in der Kathedrale der älteste Sohn der Familie Muhammed sein könnte, dessen jüngerer Bruder in Verbindung mit dem Fall Sanders zur Vernehmung ins Polizeipräsidium gebracht wurde.« Der Kommentator stockt mehrmals, als bekäme er die Informationen gerade erst über Kopfhörer herein und müsste sie ganz schnell verarbeiten.
    »Zum Teufel!«, ruft Opa, als wir zusehen, wie die Polizisten in das Haus der Muhammeds stürzen. »Ich hoffe wirklich sehr, ihr habt euch das nicht nur ausgedacht. Diese kleine Show kostet den Steuerzahler einen Haufen Geld!«
    »Und mich meine Pension!«, brummt der Polizist. Ich bemerke mit einem Mal, dass er sich die Daumen drückt.
    Aber ich mache mir weder um das Geld der Steuerzahler noch um die Pension des Polizeibeamten Sorgen – sondern um Priti.
    »Die zertrampeln ja alles, auch sämtliche Spuren von Stevies Entführung«, sagt der Polizist. »Wenn das nur ein Streich war, dann sitzen wir alle tief in der Tinte.«
    »Trotzdem, wenn sogar seine eigene Schwester ihn anschwärzt«, sagt Opa.
    Ich sehe Jed an, und er erwidert den Blick, aber keiner von uns sagt etwas.
    Mit großen Kartons kommen Polizisten aus dem Haus der Muhammeds – Beweismaterial, nehme ich an. Vielleicht sind es Shakeels geliebte Radiobauteile.
    Im Fernsehen wird

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