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Der Nine-Eleven-Junge - Bruton, C: Nine-Eleven-Junge - We can be heroes

Der Nine-Eleven-Junge - Bruton, C: Nine-Eleven-Junge - We can be heroes

Titel: Der Nine-Eleven-Junge - Bruton, C: Nine-Eleven-Junge - We can be heroes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Bruton
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wahrscheinlich auch zu der Zelle«, sagt Jed, ohne die Augen von dem Wäldchen abzuwenden.
    »Aber wenn er in ein paar Wochen heiratet, warum sollte er sich dann in die Luft sprengen wollen?«, frage ich. »Meine Mum sagt, ihr Hochzeitstag war der glücklichste Tag ihres Lebens.«
    »Mein Dad sagt, seine Hochzeit war der größte Fehler, den er je begangen hat!«, erwidert Jed.
    »Wahrscheinlich entkommen sie dadurch diesem ganzen Heiratskram«, sagt Priti. »Alle sind völlig aus dem Häuschen, wenn einer heiratet. Jede Menge Partys, die ganze Woche lang – das ist stinklangweilig.«
    »Was ist mit der Hochzeitsnacht?«, fragt Jed. »Die wird er doch nicht verpassen wollen!«
    »Igitt!«, ruft Priti. »Du bist ekelhaft. Das ist mein Bruder, über den du da redest!«
    »Also meinst du, er hat es mit dieser Ameenah schon gemacht?«, fragt Jed.
    »Ich will nicht darüber nachdenken«, sagt Priti und schneidet eine Grimasse. »Aber wie ich Shakeel kenne, wahrscheinlich nicht.«
    »Warum? Ist sie so eine hässliche Kuh?«, fragt Jed.
    »Ach, eigentlich nicht. Zieht sich ein bisschen langweilig an. Aber richtig hässlich ist sie nicht.«
    »Also wird er warten, bis die große Nacht vorbei ist, ehe er sich in die Luft jagt?«, fragt Jed. »Wann ist die Hochzeit?«
    »In der zweiten Augustwoche«, sagt Priti.
    »Aber das ist ja schon in drei Wochen«, bemerke ich.
    »Dann dürfen wir ihn wirklich nicht mehr aus den Augen lassen«, meint Jed.
    Als wir zum Mittagessen zu Oma gehen, liegt neben meinem Teller eine neue Postkarte von Gary. Sie ist offenbar schon gestern gekommen, aber Oma war gar nicht am Brief kasten. Diesmal ist ein Bild von einer Kartoffel darauf, die als Darth Vader verkleidetist, und auf der Rückseite steht: Die Macht verbindet alle Lebewesen – sogar dich und mich. Spüre die Macht, Ben! Es klingt wie etwas, das meine Mutter sagen würde, und es macht mich richtig traurig. Und es ist auch irgendwie so, als würde sich Gary als mein Vater ausgeben (denn jeder weiß, dass Darth Vader in Wirklichkeit Lukes Vater ist), und das ist mir ein bisschen unheimlich. Jed fordert mich auf, ihm die Karte zu zeigen, aber Oma sagt, dass ich nicht darüber reden muss, wenn ich nicht will. Also lasse ich es.
    Nach dem Mittagessen verkrümeln sich Jed und Opa ganz schnell, und wie üblich räumen Oma und ich den Tisch allein ab.
    »Oma«, sage ich, als sie sich vorbeugt, um die Salz- und Pfefferstreuer zu nehmen, »hast du von meiner Mum gehört?«
    Sie hält mitten in der Bewegung inne und steht da, die beiden Keramikstreuer in Hühnerform in der Hand, und es ist, als hätte sie mich nicht gehört, weil sie ewig lang nicht antwortet. Ich will meine Frage gerade wiederholen, da sagt sie nur: »Nein, noch nicht, Schatz.« Und dann scheint sie sich plötzlich zu erinnern, womit sie beschäftigt war, und widmet sich wieder ganz konzentriert dem Abräumen.
    »Es ist schlimmer als je zuvor, oder?«, frage ich.
    »Ein bisschen.« Oma geht zum Schrank und bleibt wieder stehen, als könnte sie sich nicht erinnern, wo die Streuer hingehören.
    »Muss sie sterben?«, frage ich und halte dabei meine Stimme sehr ruhig. Ich starre auf die gemalten Federn der Hühner und folge mit meinem Blick den Farbmustern.
    »Nein, Schatz.« Sie wendet sich mir rasch zu. »Nein, natürlich nicht. Das lassen sie nicht zu.« Sie sieht richtig entsetzt aus.
    »Entschuldige, Oma«, sage ich.
    » Du brauchst dich wirklich für gar nichts zu entschuldigen«, sagt sie. Sie setzt sich neben mich und legt ihre Hand auf meine. »So, jetzt frag mich, was immer du mich fragen möchtest«, fordert sie mich auf und versucht, wieder fröhlich dreinzusehen.
    Aber ich sage nur: »Nein, ist schon okay, danke.« Dann füge ich hinzu: »Ich weiß, dass es ihr bald wieder besser geht, deshalb mache ich mir keine Sorgen um sie.« Und ich lächle und sehe die Streuhühner an und versuche sie mir als echte Hühner vorzustellen, was mir allerdings nicht gelingt.
    Oma lächelt nur und tätschelt mir die Hand. Damit ist das Gespräch zu Ende.
    Am Nachmittag ist Zara an der Reihe, Priti im Auge zu behalten, aber sie versucht, es auf Shakeel abzuwälzen.
    »Ach, komm schon, Shakeel! Ich bin mit ein paar Freundinnen verabredet.«
    »Ich habe zu tun, kleine Schwester.«
    »Ach ja? Und was?«
    »Er muss eine Bombe fertigbauen!«, flüstert Jed mir ins Ohr.
    »Du sitzt doch sowieso den ganzen Tag in deinem Zimmer und lernst oder bastelst an deinen Radios. Ist für dich doch keine

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