Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Nine-Eleven-Junge - Bruton, C: Nine-Eleven-Junge - We can be heroes

Der Nine-Eleven-Junge - Bruton, C: Nine-Eleven-Junge - We can be heroes

Titel: Der Nine-Eleven-Junge - Bruton, C: Nine-Eleven-Junge - We can be heroes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Bruton
Vom Netzwerk:
Zeitverschwendung.«
    »Jeder weiß, dass ein Muslim, der in seinem Zimmer mit Elektronikbauteilen bastelt, verdächtig ist«, erklärt Jed.
    »Und was genau wird dein Dad machen, wenn du es ihm sagst?«, fragt Priti.
    »He, seht euch das an!« Ich habe einen Ordner aufgeschlagen, und darin ist eine Liste – alles sauber in Spalten ausgedruckt: Namen, Adressen, Telefonnummern und E-Mail-Adressen, daneben kleine Häkchen und Kreuze.
    »Wofür hältst du das?«, frage ich und reiche Jed die Aufstellung.
    »Das muss eine Liste aller Mitglieder seiner Terrorzelle sein!«, ruft Jed. Vor Aufregung vergisst er zu flüstern.
    »Pst!«, macht Priti und sieht sich die Namen an. »Da ist unser ekliger Onkel Aatif«, sagt sie. »Dass der ein Terrorist ist, glaube ich sofort.«
    »Genau«, sagt Jed, faltet die Liste und steckt sie sich in die Tasche. »Es bleibt alles in der Familie. Genau wie bei der Mafia.«
    »He, du kannst das nicht einfach einstecken«, protestiert Priti.
    »Doch, kann ich. Ich gebe die Liste meinem Dad, und er kann jeden überprüfen, der da draufsteht.«
    »Merkt Shakeel nicht, wenn sie weg ist?«, frage ich.
    »Er hat sie in seinem Computer. Er kann sie sich wieder ausdrucken.« Jed sieht zu Shakeels Laptop. »Nächstes Mal bringen wir einen USB-Stick mit – dann laden wir uns alles, was uns interessiert, von seiner Festplatte. Jetzt kommt schon, guckt weiter nach verdächtigen Sachen.«
    Jed und ich setzen unsere Suche fort, und Priti sieht summend aus dem Fenster.
    »Mensch!«, ruft Jed plötzlich aus. Er zieht etwas aus einer Schublade, das unter einem Stapel sorgfältig aufeinandergelegter Schlafanzüge gelegen hat, und hält es hoch. Es sieht aus wie ein Gürtel – einer dieser breiten Gürtel, wie Stierkämpfer sie tragen. Er ist schwarz und gummiartig und hat mehrere Taschen, fünf oder sechs, gleichmäßig über die ganze Länge verteilt.
    »Nanu«, sagt Priti. »Was ist das denn?«
    »Was das ist, ist ja wohl ganz offensichtlich«, erwidert Jed.
    »Was soll es denn sein?«, frage ich.
    »Das ist ein Sprengstoffgürtel!«, ruft Jed. »Die kenne ich aus dem Fernsehen. Selbstmordattentäter tragen so was immer unter ihrer Kleidung.«
    Wir starren alle den Gürtel an.
    »Bist du sicher?«, frage ich.
    »Absolut sicher«, sagt Jed.
    Wir sind wie erstarrt. Ich denke an die Bilder im Internet, die Lukas mir gezeigt hat – Männer in weißen Kaftanen mit genau solchen Gürteln darunter.
    »Ist er scharf ?«, frage ich.
    »Weiß ich nicht«, antwortet Jed und hält das Ding auf Armeslänge von sich.
    Wir sehen uns an.
    »Woher willst du dann wissen, dass er nicht in dem Moment hochgeht, in dem du ihn ablegst?«, fragt Priti.
    Darüber hat Jed ganz offenbar nicht nachgedacht. »Was soll ich denn jetzt machen? Hier damit rumstehen, während ihr beide das Gebäude räumt?«
    »Das wäre eines wahren Gentlemans würdig«, sagt Priti.
    »Dann los, haut schon ab!«, gibt Jed zurück.
    Sie starren einander an.
    »Was meint ihr, sollen wir Zara Bescheid sagen, damit sie ebenfalls das Haus räumen kann?«, werfe ich ein.
    »Niemand räumt das Haus«, bestimmt Jed. »Ich werde das Ding einfach wieder zurücklegen. Wenn einer in die Luft fliegt, fliegen alle in die Luft!«
    Wir halten den Atem an, während Jed vorsichtig den merkwürdig aussehenden Gürtel zurück in die Schublade gleiten lässt, in der er ihn gefunden hat.
    Es ist wie eine Szene aus einem Film.
    Als der Bombengürtel den Holzboden der Schublade berührt, schreit Priti leise auf.
    Aber es gibt keine Explosion. Wir sehen uns gegenseitig an, und dann seufzt Jed laut vor Erleichterung.
    »Schade!«, sagt Priti. »Wäre doch cool gewesen, so abzutreten.«
    »Ja, in eine Million Fetzen gerissen zu werden, so wie Bens Dad!«, sagt Jed.
    Ich versuche das Bild aus dem Kopf zu bekommen und stelle mir stattdessen vor, wie Stücke von Jed in alle Richtungen davonfliegen.
    »Sollten wir ihn nicht lieber wieder zudecken?«, frage ich Jed. »Er soll schließlich nicht merken, dass wir ihn gefunden haben.«
    »Vielleicht hat er Überwachungskameras in der Decke und erteilt in diesem Moment jemandem den Befehl, uns zu ermorden!«, sagt Jed.
    »Sollten wir es nicht jemandem sagen?«, frage ich.
    »Wem denn?«
    »Weiß ich nicht. Der Polizei. Das Ding kann schließlich jeden Augenblick hochgehen, oder?«
    Doch da klingelt es an der Tür, und wir alle erstarren.
    Schließlich geht Priti ans Fenster und blickt hinaus. »Das ist Ameenah!«
    »Was machen wir

Weitere Kostenlose Bücher