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Der Nine-Eleven-Junge - Bruton, C: Nine-Eleven-Junge - We can be heroes

Der Nine-Eleven-Junge - Bruton, C: Nine-Eleven-Junge - We can be heroes

Titel: Der Nine-Eleven-Junge - Bruton, C: Nine-Eleven-Junge - We can be heroes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Bruton
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begreifst.«
    »Doch, tue ich.«
    »Weißt du irgendetwas über Sex?«
    »Ja. Eine Menge«, sage ich, und mein Gesicht brennt.
    »Keine Sorge. Mein Dad erzählt dir alles, was du wissen musst.«
    »Nein, danke«, murmele ich.
    »Was hast du denn?«, erwidert er. »Ich habe wenigstens einen Dad.«
    »Der sich immer aus dem Staub macht und dich nie anruft.«
    »So wie deine Mum dich nie anruft?«
    »Das ist was anderes.«
    »Wenigstens ist mein Dad nicht derjenige, der einen Bungee-Sprung von den Twin Towers gemacht hat, nur ohne Seil.«
    »Halt die Klappe!«
    »Hoppla, davon dürfen wir nicht sprechen, was? Worüber dürfen wir denn mit dir reden?«
    »Halt die Klappe«, sage ich wieder.
    »Das ist so deine Art, was? Klappe zu und aushalten. Vielleicht hat ja gerade das deine Mum ins Irrenhaus gebracht. Sie konnte das Leben mit dem stummen Bennie nicht mehr ertragen.«
    Etwas in mir zerbricht. »Sie ist nicht im Irrenhaus!«, brülle ich und stürze mich auf Jed. Wir fallen von der Fensterbank herunter aufs Bett. Ich bin auf Jed drauf und schlage ihm ins Gesicht. »Nimm das zurück!«, brülle ich.
    »Runter von mir, du Geistesgestörter!«
    »Nimm zurück, was du über meine Mum gesagt hast.« Ich trommle mit meinen Fäusten gegen seine Brust.
    Plötzlich öffnet sich die Tür. »Was ist denn hier los?«
    Als wir hochsehen, steht Opa in der Tür.
    Einen Augenblick lang sagt keiner von uns ein Wort.
    »Nichts«, sagt Jed schließlich.
    »Das klang mir nicht nach nichts!«, entgegnet Opa. »Ich konnte es trotz der verdammten Disco auf der anderen Straßenseite hören.«
    »Wir spielen nur«, sagt Jed.
    »Ben?« Opa sieht mich an.
    Ich sage nichts.
    »Wir haben nur Spaß gemacht«, sagt Jed.
    Opa sieht mich wieder an, aber als ich wieder nichts sage, befiehlt er: »Dann hört jetzt auf mit dem Rumspielen und schlaft, habt ihr gehört?«
    »Ja, Opa«, sagen wir beide.
    Als er weg ist, sitzen wir beide völlig still da, eine Ewigkeit, wie es scheint, aber wahrscheinlich ist es nur eine Minute. »Danke, dass du mich nicht verpetzt hast«, sage ich schließlich.
    »Schon gut«, erwidert Jed.
    Ich steige wieder in mein Bett und er in seines. Ich starre die Sterne an der Decke an. »Was hast du gemeint, als du gesagt hast, dass du nicht mehr lange hier bist?«, frage ich.
    »Was meinst du wohl?«, fragt er. »Ich haue bald ab.«
    Ich will nachhaken, aber da steckt Oma den Kopf herein.
    »Ist jetzt alles in Ordnung, Jungs?«
    »Ja«, sagt Jed.
    Ich nicke nur.
    »Ich nehme an, die Musik hält euch wach. Euer Großvater ist davon auch nicht begeistert. Er wird mit Mr. Muhammed sprechen.«
    Dann gibt sie mir einen Umschlag. »Das Bild, nach dem du mich gefragt hast«, sagt sie und küsst mich leicht auf die Stirn. »Schlaft gut, meine beiden Jungs!«

24. Juli
    Laut Priti war das große »Terrorzellentreffen« gestern Abend tatsächlich so eine Art Polterabend.
    »Tut mir leid, euch zu enttäuschen!«, kichert sie, als sie es uns sagt.
    Wir drei sitzen im Baumhaus und wechseln uns mit dem Fernglas meines Vaters ab. Wieder observieren wir Shakeel und halten gleichzeitig für Zara Wache, aber es gibt nicht viel zu sehen. Shakeel sitzt die ganze Zeit an seinem Schreibtisch, und Zara und Tyreese sind schon über eine Viertelstunde zusammen im Gebüsch.
    »Also echt, ihr beiden seid wie Dumm und Dümmer.«
    »Wer soll das sein?«, frage ich, aber die beiden hören mir gar nicht zu.
    »Oder Scooby-Doo und Shaggy«, sagt Priti. »Da weiß ich gar nicht, wer von euch der Hund ist, denn ihr seid ja beide spitz wie Nachbars Lumpi. Auch wenn Ben wahrscheinlich gar nicht weiß, was das bedeutet.«
    »Er hat jedenfalls ’ne größere Chance als du, mal flachgelegt zu werden!«, versetzt Jed rasch.
    Sie funkeln einander an.
    »Woher sollten wir wissen, dass es wirklich bloß ein Polterabend war?«, frage ich, um das Thema zu wechseln.
    »Ja, ich dachte, ihr Muslime dürft nicht mal was trinken«, sagt Jed. »War da nicht irgend so ein Typ in der Zeitung, der glaubte, er müsste tot umfallen, weil er einen Kartoffelchip mit so einem Millimolekül Alkohol drin gegessen hatte? Opaglaubt, ihr werdet demnächst aus Rache die Chipsfabrik in die Luft jagen.«
    »Es war ein alkoholfreier Polterabend«, sagt Priti. »Und Chips gab es auch keine.«
    »Na klar. Jedenfalls, mein Dad sagt, man kann bei diesen Terrorheinis nicht vorsichtig genug sein. Auch wenn sie nur O-Saft trinken und frittierte Schweineschwarte essen.«
    »Muslime essen auch kein

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