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Der Nine-Eleven-Junge - Bruton, C: Nine-Eleven-Junge - We can be heroes

Der Nine-Eleven-Junge - Bruton, C: Nine-Eleven-Junge - We can be heroes

Titel: Der Nine-Eleven-Junge - Bruton, C: Nine-Eleven-Junge - We can be heroes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Bruton
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du bloß ein Feigling.«
    »Es gibt mehrere Arten, sein Leben einer Sache zu widmen«, sagt Shakeel. »Manchmal erfordert es eben, nichts zu tun, auch wenn dich das in deinem Stolz verletzt. Aber du ziehst Tyreeses Art und Weise vor?«
    Die Flamme kriecht die Zündschnur entlang und kommt der runden schwarzen Bombe immer näher.
    »Du meinst, ob ich meinen Bruder verprügeln würde, um meine Haut zu retten?«, fragt Mik. »So groß die Versuchung auch ist – wenn ich etwas tue, dann verstecke ich mich nicht hinter dir und sage: ›Er hat angefangen!‹«
    »Ganz genau: persönliche Opfer bringen, Verantwortung für unsere Taten übernehmen. Wir machen unser Bett selbst und haben darin zu liegen – denk darüber nach, kleiner Bruder.«
    Die Turnschuhe machen einen oder zwei Schritte rückwärts, dann sagt Mik: »Ich kann mir deinen Mist nicht mehr länger anhören. Ich haue hier ab.«
    Wir sehen, wie Miks Turnschuhe in unsere Richtung kommen, und ziehen rasch die Füße ein und halten den Atem an.
    »Mik!«, ruft Shakeel. »Bruder, warte!«
    »Du bist nicht mein Bruder«, gibt Mik zurück, und wir halten alle die Luft an, als er an uns vorbeistürmt.
    Mit einem lauten Bumm! geht die Bombe hoch.
    Wir müssen eine Ewigkeit warten, nachdem Mik fort ist, ehe wir unter dem Tisch hervorkommen können, denn Shakeel steht eine gefühlte Stunde lang einfach da in der Küche. Seine braunen Schuhe bewegen sich keinen Zentimeter.
    »Was macht er denn da?«, frage ich im Flüsterton.
    Priti zuckt mit den Schultern.
    »Ich wünschte, er würde sich bewegen«, flüstert Jed (was ihm bei seinem lauten Organ bestimmt nicht leichtfällt). »Ich muss dringend pinkeln.«
    Endlich geht Shakeel nach oben, und wir kommen nacheinander unter dem Tisch hervor. Mein linkes Bein ist eingeschlafen, weil ich zu lange in derselben verkrampften Haltung dort gesessen habe. Priti sagt, dass sie ihren Po nicht mehr spürt. Jed bietet ihr einen Tritt an, um ihn aufzuwecken.
    »Von wegen!«, ruft Priti und haut ihm auf die Schulter.
    »Was meint ihr, worum ging es eigentlich?«, frage ich schnell.
    »Du hast ja gehört, was Shakeel gesagt hat: keine Fäuste und Messer«, antwortet Jed. »Er hat was Größeres im Sinn! Bumm!« Er zeigt mit den Händen eine Explosion.
    »Herz und Verstand gewinnen heißt aber nicht, jemanden in die Luft sprengen, oder?«
    »Doch, muss wohl.« Priti rubbelt sich heftig den Po.
    »Ich wette, er ist weggegangen, weil er jetzt sofort seine Bombe klarmachen will«, sagt Jed.
    »Ich glaube nicht, dass er das gemeint hat«, sage ich unschlüssig.
    »Er kann es ja nicht einfach zugeben, oder? Nicht mal vor seinem eigenen Bruder«, entgegnet Jed. »Aber du hast doch gehört, was er von persönlichen Opfern gesagt hat, davon, sein Leben einer Sache zu widmen, sein eigenes Bett zu machen und darin zu liegen – oder eher, seine eigene Bombe zu bauen und durch sie zu sterben!«
    »Jetzt geht es jedenfalls los.« Priti reibt sich noch immer den Hintern. »Wenn Mik wütend ist, dann ist er zu allem imstande.«
    »Ich sage euch, Shakeel ist es, den wir im Auge behalten müssen«, erwidert Jed. »Wenn dieser Said ein Freund von ihnen ist oder ihr Cousin oder so was, dann wird er sich rächen wollen!«
    »Und wenn er herausfindet, dass Zara mit dem Kerl knutscht, der Said niedergestochen hat, dann knallt’s hier gewaltig, das kann ich euch versprechen!« Priti klopft sich heftig auf den mit rosa Velours bedeckten Po, um das Stechen und Prickeln loszuwerden.
    »Sie muss sich vor Angst in die Hose machen!«, sagt Jed.
    »Das sollte sie auch«, versetzt Priti. »Ach, was werde ich es genießen, wenn ich ihr sage, dass ich es ihr gleich gesagt habe.«
    Was das Internet darüber schreibt, nach Nine-Eleven ein muslimisches Kind zu sein
    Priti und ich haben das hier auf der Newsround -Site gefunden. (So etwas wie die Tagesschau für Kinder, also muss stimmen, was dort steht.) Es ist eine Umfrage, die sie vor Jahren gemacht haben, aber Priti sagt, es stimmt eigentlich alles noch.
Sechs von zehn aller interviewten Kinder stimmten zu, dass das Leben für Muslime nach den Terrorangriffen auf New York im Jahr 2001 schwieriger geworden ist. (»Kann mich nicht erinnern, wie es vorher war«, sagt Priti.)
Vier von zehn muslimischen Kindern, die an der Umfrage teilnahmen, fanden, dass der Islam in den Nachrichten schlecht dargestellt wird. (»Nur zu wahr!«, sagt Priti.)
Eines von drei interviewten muslimischen Kindern sagt, dass es gemobbt worden ist,

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