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Der Nine-Eleven-Junge - Bruton, C: Nine-Eleven-Junge - We can be heroes

Der Nine-Eleven-Junge - Bruton, C: Nine-Eleven-Junge - We can be heroes

Titel: Der Nine-Eleven-Junge - Bruton, C: Nine-Eleven-Junge - We can be heroes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Bruton
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Mum längst angerufen.«
    »Nicht jeder hasst seine Mum so wie du!«, entgegne ich.
    »Hör zu, dein Dad musste ja sterben und der Held sein. Was für ein Glückspilz. Wenn man tot ist, ist es viel leichter, nichts zu vermasseln.«
    Und er setzt seine Ohrstöpsel wieder ein, und ich stehe nur da und starre in den Schuppen, der mit Opas Gartengeräten vollgestellt ist – Geräten, die er nie benutzt. Dann schließe ich die Tür des Schuppens mit einem Tritt und gehe weg.
    Als es Schlafenszeit ist, frage ich Oma, ob ich Mum anrufen darf, jetzt, wo sie zu Hause ist.
    »Aber sicher darfst du das«, sagt sie.
    Aber ich tue es nicht.

18. August
    Am Samstag soll es in der städtischen Kathedrale einen großen Gottesdienst geben, bei dem für die Familie von Stevie Sanders gebetet wird. Oma fragt Jed und mich, ob wir hingehen wollen, doch wir lehnen es beide ab. Oma und Opa sind einverstanden, zu Hause zu bleiben und sich »Gebete für Stevie« im Nachrichtenkanal anzusehen. »Da wird es schwül sein, und ich mag sowieso keine Menschenmassen«, sagt Oma. Opa grunzt nur.
    Wir sind alle im Wohnzimmer und sehen den Nachrichtenkanal bei abgeschaltetem Ton. (Opa möchte keine neuen Entwicklungen verpassen, aber Oma möchte nicht die ganze Zeit den Fernseher hören.) Wir haben gerade zu Mittag gegessen, und es dauert nur fünf Minuten, und unsere Großeltern sind eingeschlafen.
    Jed und ich gehen nach draußen in den Garten. Ich zeichne eine neue Folge der Bombenjäger. Jed tritt den Fußball immer wieder gegen die Küchenmauer, obwohl Oma ihn wiederholt gebeten hat, das bleiben zu lassen, und summt die Melodie von Match of the Day , der wichtigsten Fußballsendung der Woche. Jedes Mal, wenn er von vorne anfängt, ist er ein bisschen lauter.
    Ich zeichne ein Bild von Stee-V, die auf der Spitze eines Wolkenkratzers an einen riesigen Antennenmast gefesselt ist. Man hat ihr einen Bombengürtel umgebunden. »Hiiilfe!«, steht in der Sprechblase, die aus ihrem Mund kommt.
    Schließlich frage ich: »Warum sollte die Polizei nicht wissen, dass du und dein Dad wieder in den Park gegangen seid, nachdem wir deiner Mum begegnet waren?«
    Jed dreht nicht mal den Kopf in meine Richtung. »Weil wir überhaupt nichts gesehen haben, deshalb.«
    »Du warst eine Ewigkeit lang weg. Du musst doch etwas gesehen haben.«
    Er zuckt mit den Schultern und summt weiter.
    »War Stevie noch da, als du wieder gegangen bist?«, frage ich.
    »Das weiß ich nicht mehr«, sagt Jed.
    Die Uhr auf Stee-Vs Bombe zeigt an: 10 … 9 … 8 … 7 …
    »An etwas musst du dich doch erinnern«, sage ich.
    »Tue ich aber nicht. He, lass mal sehen.« Jed reißt mir das Skizzenbuch aus der Hand, wirft sich neben mich auf die Stufe und starrt das Bild von Stee-V eine Ewigkeit lang an.
    »Was meinst du?«, frage ich.
    »Ja, das ist gut«, sagt er geistesabwesend. »Hast du noch mehr von ihr?«
    »Von wem?«
    »Von der kleinen Stevie.«
    »Ein paar«, sage ich. »Sie ist in der neuen Story.«
    Jed blättert durch die letzten Seiten. »Hör zu«, sagt er. »Wenn ich dir etwas erzähle, versprichst du, es niemandem weiterzusagen?«
    »Schon, denke ich.«
    »Weil ich nämlich nicht weiß, ob ich mich darauf verlassen kann, dass du nicht sofort zu den Bullen rennst. Schwörst du beim Leben deiner Mutter, niemandem etwas zu erzählen?«
    Ich denke an Mum, die zu Hause sitzt, in der Küche Tee kocht und mit Gary lacht. Hellkorallenroter Lippenstift funkelt auf ihren Lippen. »Das kann ich nicht machen«, sage ich.
    »Dann erzähle ich nichts.«
    Ich zögere. »Also gut.« Ich stelle mir vor, wie sie sich mir zuwendet, mich ansieht und lächelt, die Augen wieder voller Leben.
    »Beim Leben deiner Mutter?«
    »Beim Leben meiner Mutter.«
    »Okay, es war so.« Jed spricht richtig leise, als könnte jemand uns belauschen. »Dieser Tag im Park. Stevie war noch da, als ich zurückging. Und ich wollte ihr sagen, dass sie wieder in die Sackgasse gehen soll, doch da kam Mik die Gasse entlang, und er war stinksauer.«
    »Was ist dann passiert?«
    »Mik befahl den Bikern zu verschwinden, aber sie fingen an, mit Flaschen nach ihm zu werfen.« Jed kickt den Ball zwischen den Knien hin und her, während er redet. »Ich sollte es dir wahrscheinlich überhaupt nicht sagen.«
    »Ich habe versprochen, dass ich es nicht weitererzähle, oder?«, erwidere ich und versuche das Bild von Mums Gesicht wegzuschieben. »Haben sie ihn verletzt?«
    Jed kickt den Ball ein bisschen fester. »Nein, aber eine der

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