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Der Nine-Eleven-Junge - Bruton, C: Nine-Eleven-Junge - We can be heroes

Der Nine-Eleven-Junge - Bruton, C: Nine-Eleven-Junge - We can be heroes

Titel: Der Nine-Eleven-Junge - Bruton, C: Nine-Eleven-Junge - We can be heroes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Bruton
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hinüber zu unserem Haus schleicht. Aus irgendeinem Grund trägt sie einen Sari und ein Kopftuch. Aber sie hat trotzdem ihre Heelys an; einige Dinge ändern sich eben nicht.
    »Das sind die reinsten Piranhas!«, ruft sie, als Oma sie zu unserem Zimmer bringt. »Danke, Mrs. Evans«, sagt sie, zieht sich das Kopftuch ab und lächelt Oma strahlend an.
    Oma nickt nur, und ich weiß nicht, ob ich es mir nur einbilde, aber mir kommt es so vor, als wäre sie nicht ganz so freundlich zu Priti wie sonst.
    »Was ist los?«, frage ich.
    »Sie haben Mik zur Vernehmung mitgenommen.«
    »Ja, das wissen wir längst«, sagt Jed. Er starrt mit dem Fernglas aus dem Fenster und tut so, als würde er gar nicht richtig zuhören.
    »Und eine Polizistin redet mit Zara. Die Polizei weiß, dass sie im Park war. Jetzt wollen sie wissen, was sie gesehen hat.«
    »Was hat sie gesagt?«, frage ich.
    »Sie behauptet noch immer, dass sie nicht dort war, aber die Polizei weiß, dass sie lügt.«
    »Was wird mit ihr, was meinst du?«
    »Mein Dad wird schäumen vor Wut, wenn er herausfindet, dass sie mit Tyreese zusammen war. Aber das ist noch nicht alles« – Priti klingt empört, als sie es sagt – »Tyreese hat dafür gesorgt, dass die Polizei Mik mitnimmt.«
    »Und wie?«
    »Es hat sich herausgestellt, dass Stevie eine entfernte Cousine von Tyreese ist.«
    »Das gibt’s doch nicht!«, rufe ich, und sogar Jed sieht aus, als würde ihn diese neue Information ansatzweise interessieren.
    »Ja, ihre Mum und sein Dad sind Cousin und Cousine oder so was.«
    »Aber das wird Mik doch wohl kaum gewusst haben«, sage ich.
    »Schon klar, aber Tyreese behauptet, Mik hätte es gewusst und Stevie gekidnappt, um sich zu rächen, weil er davon überzeugt ist, dass Said von Tyreese niedergestochen worden wäre. Cousine für Cousin oder so was.«
    Jed setzt das Fernglas ab, aber er sagt kein Wort.
    »Und was passiert jetzt?«, frage ich mit einem Blick auf ihn.
    »Tja«, sagt Priti, »als Erstes wird Jed der Polizei erzählen, was er gesehen hat, als er mit seinem Dad zurück in den Park gegangen ist, damit die Polizei ein bisschen mehr Durchblick bekommt.«
    »Was?« Jed fährt so schnell herum, dass er fast von der Fensterbank fällt.
    »Du musst gesehen haben, was da vorging.« Priti macht ein furchtbar ernstes Gesicht und hat die Hände in die Hüftengestemmt. »Du könntest ihnen sagen, dass Mik unschuldig ist. Dein Dad könnte es ebenfalls, wenn er nicht so sehr darauf aus wäre, falsche Anschuldigungen gegen Muslime zu erheben.«
    »Mein Dad macht so was nicht.«
    »Nein, aber er ist ein bigotter Rassist!«
    »Das ist er nicht!«
    »Wenn du meinst. Trotzdem musst du Mik entlasten, denn sie werden am Ende sowieso herausfinden, dass du lügst.«
    »Zara könnte es ihnen sagen«, erwidert Jed. »Sie hat genauso wie ich gesehen, was passiert ist.«
    »Also hast du es gesehen!«, ruft Priti triumphierend.
    »Vielleicht. Zara aber auch. Soll sie es der Polizei sagen.«
    »Zwei Gründe sprechen dagegen: Erstens kann sie meinen Eltern nicht erzählen, dass sie mit einem Biker herumgemacht hat, sonst bringen sie sie um, und das meine ich wörtlich. Zweitens hat sie den Park lange vor dir verlassen.«
    »Mik wusste längst über Zara und Tyreese Bescheid«, entgegnet Jed ärgerlich. »Er hätte es deinen Eltern jederzeit stecken können.«
    Zum vielleicht zweiten Mal, seit ich sie kenne, ist Priti sprachlos.
    Ich stelle mir vor, wie ich über ihren Kopf eine Sprechblase male, gefüllt mit lauter Fragezeichen.
    »Er hat sich an dem Tag so verhalten«, fährt Jed fort, »als wäre es ihm überhaupt nicht neu.«
    »Das kapiere ich nicht«, sage ich.
    Priti hat noch immer den Mund offen, wie ein Fisch. In meinem Kopf male ich ihr Flossen und eine Finne an und Luftblasen, die aus ihrem Mund aufsteigen.
    »Er schrie etwas von: ›Ich habe nichts über deine kleinen Stelldicheins mit meiner Schwester im Wald gesagt, aber rühr sie noch einmal an, und ich bringe dich um!‹, und so was«, sagt Jed.
    »Also wusste Mik die ganze Zeit, dass Zara sich im Park mit Tyreese getroffen hat?«, fragt Priti leise. Sie sieht aus, als falle es ihr ziemlich schwer, alle Einzelteile zusammenzusetzen. »Mik muss gesehen haben, wie er Zara geschlagen hat«, sagt sie am Ende.
    »Wer hat sie geschlagen?«, frage ich. »Und warum?«
    »Tyreese«, sagt Priti. »Zara hat mir erzählt, dass Tyreese gewalttätig wurde, als sie mit ihm Schluss gemacht hat.«
    »Deshalb hat Mik seine Pistole

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