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Der Nussknacker - Reise durch ein Jahrhundert

Der Nussknacker - Reise durch ein Jahrhundert

Titel: Der Nussknacker - Reise durch ein Jahrhundert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sobo
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klar«, sagte Emilie.
    »Und wo ist er?«
    »Der steckt bei dem Herrn da vorne unter dem Anzug!«, sagte Emilie und ließ den Verkäufer einfach stehen.
    »Halt!«, rief er, aber da waren Emilie und Leo schon auf der Straße und Herrn Kahlenberg auf der Spur.
    »Der geht in unser Hotel!«
    Tatsächlich, Herr Kahlenberg betrat das Hotel Kaiser neben dem Romanischen Café, in dem auch Leo und Emilie mit ihren Müttern wohnten.
    Warum sie in einem Hotel wohnten, war mir schleierhaft. In einem Hotel wohnt man, wenn man kurzfristig eine Stadt besucht, wie Herr Kahlenberg. Aber Leo und Emilie lebten schon lange in Berlin, und fast ebenso lange im Hotel Kaiser.
    »Der lässt sich einen Schlüssel geben.«
    »Na klar, der ist hier abgestiegen« sagte Leo.
    »Ach, das hätte ich jetzt aber nicht gedacht«, entgegnete Emilie spitzfindig. »Du bist ja ’ne richtige Spürnase, was?«
    »Hahaha!«
    »Sag mal, nerv ich dich eigentlich?«
    »Und wie!«
    »Sehr gut!« Emilie grinste. Am Empfang stand der hochnäsige Portier, den Emilie und Leo nicht leiden konnten. Auch der Portier konnte die beiden nicht ausstehen. Mit den anderen Kindern im Hotel – und davon gab es genug – hatte er ebenfalls Probleme.
    »Was wollt ihr denn schon wieder?«
    »Wir benötigen dringend Hinweise, die zur Aufklärung eines scheußlichen Verbrechens führen.« Emilie sagte es so ernst, als wäre sie die ermittelnde Hauptkommissarin in einem Mordfall.
    Leo konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Der Portier schaute, als ob er nicht wüsste, was das alles zu bedeuten hätte.
    »Einer der Hauptverdächtigen ist hier bei Ihnen im Hotel untergetaucht!« Emilie sah sich verschwörerisch um.
    Der Portier erschrak.
    »Welches Zimmer bewohnt der Mann, dem Sie gerade den Schlüssel ausgehändigt haben?«, fragte Leo ähnlich ernsthaft.
    Der Portier schien noch immer nicht ganz auf dem Stand der Dinge zu sein.
    »Na los, wird’s bald!«, legte Emilie schroffer nach.
    »Die Zimmernummer!«, fügte Leo hinzu. »Sonst müssen wir Sie mitnehmen!«
    Der Portier wurde ganz blass. »Dreihundertacht!«
    »Na also, geht doch!«, sagte Emilie.
    »Noch mal Glück gehabt!«, war Leos Kommentar.
    Sie stürmten zu den Treppen, während der Portier ihnen nachschaute und sich an die Stirn tippte.
    Als Emilie und Leo außerhalb seiner Sichtweite waren, konnten sie sich vor Lachen nicht mehr halten. Die Hotelgästein der Nähe schüttelten abschätzig den Kopf. Als die beiden sich wieder ein wenig beruhigt hatten, sagte Leo: »Ganz schön doof, der Kerl!«
    Emilie gluckste noch immer vor Freude.
    Als sie in der dritten Etage ankamen, fragte sie: »Und jetzt?«
    »Wir müssen da rein!« Leo zeigte den Flur entlang auf die Tür von Zimmer 308. »Und der Kahlenberg muss raus!«
    »Aber wie?«
    Beide dachten nach. Dabei sahen sie zwei Zimmermädchen mit weißer Schürze, Häubchen auf dem Kopf und einem Rollwagen, auf dem frische Leintücher lagen und ein Behälter für schmutzige Wäsche angebracht war, den Flur entlanggehen.
    »Ich hab’s!«, sagte Emilie. »Komm mit!«
    Sie verfolgten die zwei Zimmermädchen. Die verschwanden am Ende des Ganges hinter einer Tür. Emilie öffnete die Tür leise einen Spaltbreit. Dahinter waren einige Rollwagen und Regale mit Leintüchern, Handtüchern, Waschlappen und Ähnlichem zu sehen. Die zwei Zimmermädchen dagegen waren verschwunden. Emilie und Leo luden einen Rollwagen mit Handtüchern voll und stopften ein paar schmutzige Wäschestücke in den Behälter. Emilie band sich eine weiße Schürze um und setzte sich das Häubchen auf den Kopf.
    Leo grinste. »Mann, sieht das bescheuert aus!«
    »Los, rein da!« Emilie zeigte auf den Behälter mit der schmutzigen Wäsche.
    »Spinnst du?«
    »Du willst doch auch, dass wir da reinkommen, oder?« Emilie zeigte nach draußen auf den Flur.
    Leo war klar, dass sie nur Zimmer Nummer 308 meinen konnte, und nickte halbherzig.
    »Also rein mit dir! Oder willst du das Zimmermädchen spielen?« Sie zeigte auf die Schürzen und Häubchen, die auf einem Regal lagen.
    Leo tippte sich an die Stirn.
    »Na also. Rein mit dir!«
    Leo kletterte in den Behälter mit der schmutzigen Wäsche.
    »Wenn wir drin sind, lenke ich ihn ab, du steigst aus dem Behälter und versteckst dich im Zimmer, klar?«
    Emilie legte ein zerknittertes Leintuch über Leo und fuhr mit dem Rollwagen los.
    An der Tür von Zimmer 308 klopfte sie und rief mit der freundlichsten Stimme, die sie zustande brachte: »Zimmerservice!«
    Die

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