Der Orden des Blutes (German Edition)
wahrscheinlich wie sein Führer auch einer von der Bettlerbande. Die Gestalt hinter ihm maß beinahe zwei Schritt und war hager gebaut. Theron wusste direkt, womit er es zu tun hatte.
Dann bin ich doch genau richtig hier
.
Wenn einer der Häscher Mor Gartais auf der Suche nach der Frau, ist hatte der Orden recht, was sie anging.
Als die Gestalt die Kapuze abnahm bestätigte sich seine Vermutung. Das dunkle, beinahe grünliche Gesicht, die zahnähnlichen, kurzen Hauer und die geriffelte Nase.
Ja das war einer von ihnen
. Es hieß, Mor Gartai hätte vor beinahe einhundert Jahren eine Rasse von Blutsuchern, die Im'gor'kai gezüchtet. Heute gab es nur noch wenige von ihnen, aber es hieß, dass sie die Essenz, das Erbe der Götter, erriechen konnten, sobald sie einmal die Fährte aufgenommen hatten. Schnell entschlossen verließ Theron die Taverne.
Ich werde einfach ihm folgen, er wird mich auf ihre Spur bringen
. Er sah schon nicht mehr, wie der Sucher an Ceres Platz ihre Spur aufnahm.
Der Abend war bereits weit fortgeschritten, der Regen vom stetigen Wind hinfort geweht und die Sterne leuchteten sichtbar am Firmament. Ceres hatte gutes Essen und guten Wein für ihre Freundinnen im alten Waisenhaus besorgt.
Das hatte ich den anderen ja auch versprochen. Wir haben gemeinsam viele furchtbare Jahre im Waisenhaus erlebt, bevor ich mich davon machte. Lyisa und die anderen hätten es auch nicht geschafft, wenn sie auf sich allein gestellt gewesen wären. Mich hat schon immer mein Geschick und mein Charme weitergebracht
.
Gut gelaunt und in ihren schönen Gedanken versunken waren die restlichen Ereignisse des Tages wie weggewischt. Das Waisenhaus stand direkt am Fluss, nur wenige Dutzend Schritte von dem alten Fischereihafen entfernt. Aus einigen Fenstern war das warme Licht der Öllampen zu sehen. Frohen Schrittes erreichte sie das Haus und öffnete langsam die quietschende Tür. Leise Stimmen und Licht drangen von oben herab. Gemächlichen Schrittes ging sie die Treppe herauf.
Auch wenn die beiden neuen Waisenhaus Vorsteher nicht so schlimm sind wie früher, muss ich es den anderen ja nicht noch schwerer machen
. Am Ende des Flures war der kleine Gemeinschaftsraum. Ceres stürmte gut gelaunt herein. "Wie versprochen! Da bin ich!"
Verwundert merkt sie das Lyisa allein am anderen Ende des Raums stand und sonst keiner zu sehen war. Ceres machte einige Schritte auf sie zu. "Lyisa. Was ist los?" Lyisa schaute verängstigt zu ihr auf und deutete mit einer kurzen Kopfbewegung zur Türe. Ceres drehte sich um und sah noch wie ein Junge die Türe schloss. Sie kannte ihn, er war derjenige der die unheimliche Gestalt in die Taverne geführt hatte.
"Was hat das zu bedeuten." fuhr sie ihn an. "Was willst du?" "Es geht nicht darum was ich will", antwortete der Junge kleinlaut. "Er will etwas von dir." dabei deutete er hinter Ceres. Sie schaute sich kurz um und sah die große unheimliche Gestalt von heute Nachmittag hinter Lyisa stehen. Er war unglaublich hässlich. Sehr groß, hager aber auch drahtig. Er wirkt irgendwie zäh. "Das hat schneller geklappt als ich gedacht habe." seine Stimme klang wie geriebenes Eisen. Du wirst mich begleiten. Drakal wird zufrieden sein." Ceres verdrehte die Augen.
"Der nächste Verrückte. Ich werde nirgendwo hingehen. Du kannst deinem Drakal ausrichten, dass ich abgelehnt habe." Ceres starrte ihn wütend an. "Vielleicht ändert das deine Meinung". Die große Gestalt umfasste mit ihrer rechten Pranke Lyisas Hals und hob sie langsam empor. Sie röchelte, lief schnell rot an und verdrehte die Augen. "Hör sofort damit auf. Lyisa hat nichts damit zu schaffen" Er drückte etwas fester zu. Ceres meint bereits ihre Knochen bersten zu hören. "Lass sie los. Ich komme mit dir."
Im freien kann ich besser entkommen und bringe die anderen nicht in Gefahr
.
Er ließ sie langsam los. "Fessel sie. Und bringe sie zu den anderen." sagte die Gestalt zu dem Jungen. "Wenn du bis morgen nichts von mir hörst. Brenne das ganze Haus nieder." Ceres schluckte hörbar.
Das zu meinem Plan
. Sie schaute noch kurz zur fast besinnungslosen Lyisa hinüber und begann dann langsam hinaus zu gehen.
Die große Gestalt führte sie vorsichtigen Schrittes entlang des Flussufers in Richtung des alten Hafens. Ceres ging die ganze Zeit ihre Möglichkeiten im Kopf durch, einfallen wollte ihr aber nichts. Egal welche Idee ihr in den Kopf kam, das Leben ihrer Freunde war jedes Mal in großer Gefahr. Dann sah sie bereits das
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