Der Orden des Blutes (German Edition)
Lederstiefeln.
Er trägt seinen Reichtum gut zur Schau. Die Bescheidenheit seines Vaters hat leider nicht auf ihn abgefärbt
.
Adomor wird sich im Grabe umdrehen wenn sein Sohn eines Tages das Gut ruinieren würde
dachte er sich. "Geht es eurem Vater gut? Berichtet mir doch, wie es euch die letzte Zeit ergangen ist." Vorden hörte schon nicht mehr zu, als Eldur ihm auf seine Fragen antwortete. Er war schließlich nicht seinetwegen hier, sondern für den jungen Khelban. Er musste Adomor überzeugen, ihm seinen Leibeigenen zu überlassen, dann wäre er innerhalb weniger Stunden schon wieder fort.
Alles andere hing an seinen Verbündeten. Sie mussten Ceres und Ageran zu dem Treffpunkt bringen. Dort würde er ihnen eröffnen, worum es hier ging. Entschlossen betrat Vorden das große, komfortable Haus Adomors.
Wie immer zeigte Adomor sich als hervorragender Gastgeber. Gutes Fleisch, gutes Bier und unaufdringlich. Gemeinsam speisten sie im kleinen Saal und tauschten einige Anekdoten aus. Adomor hatte bereits die 60 weit überschritten, war aber noch immer ein heller Geist. Er hatte mit Vorden viele gemeinsame Kämpfe erlebt, als Vestassar unterging und damals hatte er auch die Möglichkeit abgelehnt, dem Orden beizutreten.
"Nun alter Freund. Es kann eigentlich nur eine Sache geben, die dich nach so kurzer Zeit erneut auf mein Gut führt." Adomor nahm noch einen Schluck des würzigen Bieres zu sich und blickte Vorden auffordernd an. Vorden lächelte kurz und nickte. "In der Tat. Ich bin wegen Khelban hier."
"Dann hat sich der Orden nach all den Jahren tatsächlich dazu entschlossen zu Handeln. Das überrascht mich. Ich hatte nicht gedacht, dass ihr während Baeltars Vorsitz noch gegen Mor Gartai vorgehen werdet. Du musst sehr überzeugend gewesen sein." Adomor erforschte genau Vordens Gesichtsausdruck, er konnte ihn selten belügen. Vorden schaute kurz in seinen Bierkrug. "Es gab einen Eklat und einige von uns haben sich dazu entschlossen, auf eigene Faust zu handeln."
Bitterkeit überkam Vorden kurz, welche er dann schnell beiseiteschob. "Wir können nicht mehr länger warten, Adomor. Mor Gartai wird immer stärker und unser Orden ist nur noch ein Schatten seiner selbst." "Keiner weiß, was geschieht, sollte er tatsächlich das Blut aller zehn Götter in sich vereinen. Noch können wir ihn bekämpfen. Dafür brauche ich aber einen, der Tyros Blut in sich trägt, sonst werde ich ihm nie nahekommen können. In den letzten Jahren habe ich drei Personen gefunden die dafür in Frage kommen. Und einer von ihnen ist Khelban."
"Wobei du dir aber auch nicht ganz sicher bist. Schließlich lässt deine Gabe dich ja nur erkennen, ob jemand die Essenz in sich trägt und nicht, um welche es sich dabei handelt." endete Adomor ruhig. "Bei ihm spüre ich etwas was ich bei dir zum Beispiel nicht fühle. Hecerons Blut in deinen Adern erkenne ich sofort, auch wenn es nicht so sehr ausgeprägt ist. Deshalb musst du mir den Mann mitgeben. Ich werde die drei zusammenbringen und dann werde ich die Chance haben, mit seiner Hilfe Mor Gartai zu bekämpfen." Vorden hatte sich immer mehr hinein gesteigert und gar nicht bemerkt wie er dabei aufgestanden war.
"Ich kann dir Khelban nicht einfach übergeben, er ist einer meiner Leibeigenen. Ich kann ihn von seinem Vertrag frei sprechen, aber ob er dich dann begleitet, ist seine freie Wahl." Adomors Blick ruhte auf Vorden.
"Einverstanden. Wenn er erst einmal erfahren hat, was auf dem Spiel steht wird er sich für das Richtige entscheiden. Danke dir, alter Freund." Vorden schlug ihm enthusiastisch auf die rechte Schulter. "Danke mir nicht zu früh. Khelban hat seinen eigenen Kopf. Aber bevor du gleich zu ihm stürmst, erzähl erst mal, was bei der Ordensversammlung geschehen ist."
Vorden setzte sich und erzählte über seine Erlebnisse. In Gedanken ging er aber bereits die nächsten Schritte seines Planes durch. Nun musste er nur noch Khelban überzeugen, dann konnte er morgen mit ihm zusammen zum Treffpunkt im Draon Sumpf aufbrechen.
..... und deshalb musst du mich begleiten, Khelban." stellte Vorden fest. Khelban konnte immer noch nicht begreifen, was der alte Mann, der alte Ritter, korrigierte er sich selbst, von ihm wollte. Die letzte halbe Stunde hatte er erfahren, dass er aus Adomors Diensten entlassen und ein freier Mann wurde. Direkt danach erzählte ihm dieser Fremde eine uralte Geschichte über einen Krieg der Götter, wie sie sich geopfert hatten, um ihren dunklen Bruder
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