Der Orden des Blutes (German Edition)
Felsplatten andauernd übereinander schoben. In der Mitte des runden Plateaus befand sich eine ebenso kreisrunde Erhebung, auf der sich ein filigran verzierter Altar befand. Die Bilder auf dem Altar waren alt und verwittert. Ryerian trat als erster auf das Plateau und dieses schien die Ankunft eines Issar Magiers zu bemerken.
Überall am Rand erkämpften sich jadegrüne Flammen den Weg ins Leben und erleuchteten nach wenigen Momenten die Szenerie mit einem unwirklichem Licht. Jeden, bis auf Ryerian, überkam das mächtige Gefühl, hier nicht willkommen zu sein. Sofort breitete sich Unruhe zwischen ihnen aus. Ryerian ging gemessenen Schrittes zu dem Altar hinüber, während der Rest sich kaum auf die Runde Fläche traute. Er versicherte sich, das alles war, wie es sein sollte und sah zu ihnen hinüber.
"Kommt näher, noch haben wir keine Abwehrmechanismen ausgelöst. Wenn ihr euch dazu nicht in der Lage fühlt, solltet ihr den Aufstieg gar nicht erst fortsetzen." Einer nach dem anderen packte sich an der Courage und betrat das Plateau. "Gut. Ich werde jetzt einige Stunden benötigen, die verschiedenen Siegel zu brechen. Ruht euch währenddessen aus, seit aber wachsam." Vordens Stimme fand als erste ihren Weg zurück.
"Auf was sollen wir achten? Welche Gefahren drohen uns hier?" "Das Portal hat uns als Eindringlinge registriert und wird sich unter Umständen gegen meine Versuche, es abzuschalten, wehren." Er dachte kurz nach. "Es wird Wächter gegen uns entsenden, aber fragt mich nicht, welcher Natur sie sein werden, die Issar haben das Portal mit mächtigen Zaubern geschützt. Wenn ich nicht bei euch wäre, wäret ihr bereits Tod."
"Seht euch um, aber berührt nichts." sagte Vorden zu den dreien. "Wir werden abwechselnd Nachtwache halten und Eingreifen, wenn es erforderlich wird." Die drei nickten ihm nicht sehr begeistert zu. "Wie sollen wir uns verteidigen?"fragte Eldur. Vorden legte wortlos seinen großen Rucksack zu Boden und holte drei große Bündel hervor.
"Hier ist eine Waffe für jeden von euch." dabei reichte er jedem eines der Bündel. Eldur legte das Bündel über seine Knie und faltete es vorsichtig auseinander. Der Knauf eines feingearbeiteten, eleganten Langschwertes strahlte ihm im grünen Licht entgegen. Erstaunt über das wertvolle Geschenk zog er mit einer fließenden Bewegung das Schwert hervor und bewunderte es in seiner ganzen Schönheit.
Erst dann bemerkte er das geringe Gewicht und wie leicht er es zu führen vermochte. Auch für Khelban und Ceres waren besondere Waffen vorhanden. Khelban holte einen prächtigen, mit juwelenbesetzten, Anderthalberhänder hervor und Ceres ein kurzes Krummschwert sowie mehrere Wurfmesser. Allesamt waren die Waffen von hoher Qualität. "Dies sind Waffen aus dem alten Imvora."
Ryerian trat nochmal zu ihnen, während er sprach. "Sie sind in der Lage, die stärkste Panzerung zu durchschlagen, wenn sie richtig geführt werden." "Aber seit nicht zu übermütig und übt weiterhin. Die Waffe allein wird euer Leben in einem Kampf nicht retten." sprach Vorden mit ernstem Tonfall. Die Warnung verhallte ungehört als die drei sich den wunderbaren Geschenken widmeten. Erst einige Zeit später errichteten sie das Nachtlager, da war Ryerian aber bereits tief in das Ritual versunken.
Ein lautes Krachen riss Ceres aus ihrem leichten Schlaf. Schnell überblickte sie die Situation und sprang auf. Die Mauer, die den Pass blockierte, veränderte sich. Überall verliefen rote Schlieren auf der dunklen Wand, sie bewegten sich ohne Unterlass und veränderten ihre Farbe immer mehr zu einem dunklen Rot. Um sie herum waren die anderen ebenfalls bereits auf ihren Beinen und musterten die Umgebung.
Eine leichte Nervosität war ihnen allen anzumerken, als sie ihre mächtigen Waffen zogen. "Gleich ist es soweit." sprach Vorden, als er sich zu ihnen gesellte. "Ryerian greift den letzten Schutz der Mauer an. Und sie reagiert bereits darauf." Ceres erkannte zunächst nichts, dann aber sah sie, wie die rötlichen Schlieren sich immer stärker verdichteten und mit dem umliegenden Gestein verschmolzen.
Sehr langsam schälten sich einige hartkantige Umrisse aus dem Fels, ähnlich der Erdelementare, die Ryerian zu ihrer Hilfe herbeigerufen hatte. Ein leises Bersten erklang und vier etwa Menschengroße steinerne Gestalten erhoben sich aus dem Felsboden. Ihre Augen und ihre scheinbar leere Bauchhöhle wurden von einem unnatürlichen Feuer verzehrt.
"Sie dürfen Ryerian nicht
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