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Der Orkling (German Edition)

Der Orkling (German Edition)

Titel: Der Orkling (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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begann. Groxmox tauschte einen verwirrten Blick mit Samuel.
    »Ein Halbling und ein Ork!«, sagte Betta; eigentlich kicherte und gluckste er es. »Ein ausgewachsener Ork und ein leibhaftiger Halbling! Das glaube ich ja nicht!«
    Groxmox tauschte einen weiteren, jetzt schon deutlich längeren Blick mit Samuel, und diesmal wirkte der Halbling ein bisschen besorgt.
    Betta kicherte und gluckste noch eine ganze Weile weiter, stieß sich dann von dem Tisch ab, gegen den er geprallt war und kam näher. Zwei Schritte vor Groxmox blieb er stehen, stemmte die Fäuste in die Hüften und legte den Kopf in den Nacken, um zu ihm hoch zu sehen. Von der schieren Todesangst, die Groxmox noch vor einem Augenblick in seinem Gesicht gelesen hatte, war nichts mehr geblieben; was er ziemlich beunruhigend fand.
    »Ein leibhaftiger Ork«, sagte er zum wiederholten Mal. »Zweieinhalb Meter groß, fünfhundert Pfund Muskeln und Panzerplatten, ein Gehirn wie eine Erbse und beinahe nicht umzubringen. Schon beeindruckend, einem von euch in Natura gegenüberzustehen.«
    »Ach?«, fragte Samuel.
    »Und ein richtiger Halbling«, fuhr Betta fort. »Das ist … äh … auch beeindruckend.«
    Samuel blinzelte, und vielleicht hätte er sogar geantwortet, doch der Zauberer fuhr bereits kopfschüttelnd fort: »Wirklich, ich bin schwer beeindruckt, und das sage ich nicht einfach nur so. Keine Ahnung, wie du das nun wieder hingekriegt hast, aber allein dafür verdienst du einen Orden … aber jetzt ist es gut. Du kannst rauskommen, Samuel.«
    »Aber ich bin doch hier, Meister Testa«, sagte Samuel.
    Betta blinzelte irritiert in seine Richtung und grinste zwar unerschütterlich weiter, aber er klang nun auch ein ganz kleines bisschen ungeduldig. »Wie gesagt, Sam, mein Respekt ist dir für alle Zeiten sicher, aber jetzt kannst du rauskommen. Wir müssen über ein paar Dinge reden. Es gibt Ärger, fürchte ich.«
    »Herr?«, fragte Samuel.
    Betta sah ihn schon etwas länger – und auch eine Spur nachdenklicher, wie es Groxmox vorkam – an, schien etwas sagen zu wollen und schüttelte dann stattdessen nur den Kopf. »Also gut. Wenn du unbedingt darauf bestehst, unsere Zeit zu verschwenden«, seufzte er. »Dann muss ich dich eben suchen.«
    Er drehte sich um, tat einen einzelnen Schritt und wandte sich dann noch einmal an Samuel und Groxmox. »Und ihr bleibt hier, Großfuß und Kleinhirn, ist das klar?«
    »Wen meint er mit Großfuß?«, murmelte Samuel.
    »Und wen mit Kleinhirn?«, fügte Groxmox hinzu.
    Samuel griente, und Groxmox schloss die Hand so fest um den Schwertgriff, dass seine Fingerknöchel knackten. »Der Kerl hat keine Ahnung«, grollte er. »Ich wiege fast sechshundert Pfund.«
    »Und was dein Gehirn angeht«, begann Samuel.
    Groxmox fletschte die Zähme, und Samuel zog es vor, nicht weiterzusprechen.
    Sie warteten in unbehaglichem Schweigen, bis der Zauberer zurückkam.
    »Gut, hier bist du offensichtlich nicht«, sagte er, deutlich übellauniger als noch vor wenigen Momenten. »Aber damit hätte ich eigentlich rechnen müssen. Ich meine: Wer so etwas wie diese beiden hinbekommt, der schafft das auch per Remote Control, nicht? Aber im Ernst, Sam, wir müssen reden. Die Teppichetage hat Wind von deinem kleinen Scherz mit der KI gekriegt. Martens ist auf hundertachtzig. Er will dich rausschmeißen, Sam. Wir müssen reden.«
    »Herr?«, fragte Samuel verstört.
    Betta sah nun wirklich verärgert aus, aber er beherrschte sich. Auch wenn ihm anzusehen war, wie viel Mühe es ihn kostete. »Du willst wirklich Spielchen spielen?«, seufzte er.
    »Herr?«, fragte Samuel noch einmal.
    »Allmählich wird es langweilig«, sagte Betta. »Wirklich, wir haben keine Zeit für so einen Scheiß!«
    »Es täte mir wirklich leid, wenn wir Euch irgendwie verärgert hätten, Meister«, stammelte Samuel. »Wenn es wegen des Orks ist, also ich versichere Euch, dass er harmlos ist.«
    »Ach ja?«, unterbrach Groxmox den Kleinen. »Ist er das?«
    Betta sah abwechselnd ihn, den Halbling und dann wieder ihn an, und schließlich und in sehr nachdenklichem Ton fragte er: »Ihr zwei glaubt das wirklich, wie? Ich meine: Ihr seid nicht von Samuel ferngesteuert? Jedenfalls nicht so, dass ihr es wisst?«
    Samuel wollte antworten, doch Groxmox kam ihm zuvor. »Der einzige Samuel, den ich kenne, ist der Knirps da«, sagte er mit einer Kopfbewegung auf den Halbling. Samuel funkelte ihn böse an.
    »Unglaublich«, sagte Betta. »Ich wusste, dass Sam ein Genie ist, aber das

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