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Der Osmanische Staat 1300-1922

Der Osmanische Staat 1300-1922

Titel: Der Osmanische Staat 1300-1922 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Kreiser
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Gruppe von „Befehlsregistern" zur Sozialgeschichte, Handel und Gewerbe der Stadt im 18. Jahrhundert. Diese ahkäm defterleri werden ab Mitte des
18. Jahrhunderts geführt und bilden auch für das Leben in den Provinzen eine
wichtige Quelle. Rüznäm(e sind Journale im Sinn von Rechnungsbüchern, die bei
verschiedenen Ämtern (Finanz- und Katasterbehörden, Heeresrichter, Werften)
geführt wurden. Ihr Wert wurde nach der Pionierarbeit von GÖYÜNC, [168] in
letzter Zeit öfters erörtert, ohne daß es schon zu Anwendungen auf größere
historische Einheiten gekommen wäre. Das Ba~bakanllk Aqivi hat mit der Herausgabe der ältesten mühimme in Faksimile und Umschrift die wichtigste Voraussetzung für die Benutzung dieses Materials in Angriff genommen.

    Rüznäm4e
    5. KADI-AMTSREGISTER, PREISREGISTER
    Sicill defterleri
    Kadiamtsregister (kadt mabkeme defterleri, sicill defterleri) sind der Forschung in
wachsendem Maß zugänglich. Die ersten Übersetzungen in europäische Sprachen
stammen aus Sofioter defters des 17. Jahrhunderts [169: GRZEGORZWESKI; 170:
GÄLÄBOV]. Inzwischen lassen sich die Veröffentlichungen und Nutzungen v.a. von
anatolischem Material kaum mehr überblicken. Genügen muß hier der Hinweis
auf ihre Ergiebigkeit für so verschiedene Felder wie Familienforschung [171:
JENNINGS], Immobilienwesen [172: FAROQHI] und Wirtschafts- und Rechtsgeschichte [576: GERBER].
    Nachlaßregister
    Eine besondere Gruppe bilden Nachlaßverzeichnisse (tereke defterleri), die der
Erbteilungsrichter (kassäm) für Angehörige der askeri-Schicht anlegte. Sie sind
wegen ihrer großen Aussagekraft seit längeren für sozialgeschichtliche Zwecke
und die materielle, v.a. städtische Kultur herangezogen worden [z. B.: 173:
OZDEGER für Bursa mit der Auswertung von 3121 erblassenden Personen]. Eine
Arbeit über Damaskus wird mit ausführlichen methodischen Vorüberlegungen
eingeleitet, die die Frage nach der Repräsentativität des Korpus einschließen. [174:
C. ESTABLET, J.-P. PASCAL].

    Maximalpreisregister
    Späte Bevölkerungsregister
    Die vollständige Veröffentlichung und weitgehende Kommentierung eines
Höchstpreisregisters (narh defteri) durch M. KÜTÜKO LU [176] aus dem Jahr
1640 stellt einen großen Fortschritt seit der Bekanntmachung mit den sogenannten ihtisäb-känün-näme durch BARKAN, MANTRAN und BELDICEANU dar.
Es wird deutlich, welche unterschiedlichen Instrumente der Marktaufsicht zur
Verfügung standen und wie weit die Palette der Produkte und Dienstleistungen
war. Äußerst detaillierte, rein demographischen Zwecken dienende tahrir-i nüfüsRegister wurden ab ca. 1831 geführt [177: MCCARTHY]. Ihre Auswertung für
Istanbul hat zu ganz überraschenden Ergebnissen über Heiratsverhalten und
Familiengrößen der muslimischen Bevölkerung geführt [178: DUBEN U. BEHAR].
    6. DRUCKWERKE: BÜCHER UND PERIODIKA
    Jahrbücher
    Das umfangreichste und zuverlässigste Verzeichnis von Büchern und Broschüren
in osmanischer Schrift ist ein Privatunternehmen und stammt von SEYFETTIN
ÖZEGE. Es enthält im Grundwerk die Titel von 25 554 Schriften, von denen ein
geringer Teil außerhalb des osmanischen Staats (u. a. in Rußland) gedruckt wurde
[179]. Den Zugang zum osmanischen Druckwesen zwischen 1729 und 1928 über
die Namen der Verfasser vermittelt der seit 1990 in Lieferungen erscheinende Teil
„Türkischsprachige Werke in arabischer Schrift" des Gesamtkatalogs der
Druckschriften der Türkei (mit Standortangaben) [180]. Almanache (säl-näme)
des Gesamtstaats (seit 1846/7), vor allem aber einzelner Provinzen (viläyet, zuerst
Bosnien/Bosna 1866) und Ministerien gehören zu den wichtigsten amtlichen
Quellen der letzten 70-80 Jahre [KREISER, Art. Säl-näme in EI2 viii]. Das
vielbenutzte topographisch-statistische Werk von CUINET [181] basiert zum
großen Teil auf den Almanachen [182: Duman]. Von manchen Provinzen erschienen mehr als 20 oder 30 Jahrbücher (für Hüdävendigär/Bursa 35, für
Surive/Svrien 32).
    Die periodische
Presse
    Beim Eintritt des osmanischen Staates in den Weltkrieg erschienen 73 türkischsprachige Zeitungen, 1915 war ihre Zahl auf 6 gesunken. Ihre Verwertung
für die historische Forschung ist vielversprechend. Allerdings muß auf die oft nur
in lückenhaften Serien nachweisbaren Bestände hingewiesen werden. Reprints
bzw. Mikrofiche-Ausgaben, wie sie in seltenen Ausnahmen (für die langlebige
Kulturzeitschrift Servet-i fünün) vorliegen, sind

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