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Der Osmanische Staat 1300-1922

Der Osmanische Staat 1300-1922

Titel: Der Osmanische Staat 1300-1922 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Kreiser
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herausgebenen Gerichtszeitung (Ceride-i
mahäkim bzw. Ceride-i mahäkim-i adliye) sowie in den Amtsblättern der Provinzen, aber auch in den verschiedenen Säl-näme abgedruckt. Ab 1863 erschienen
die Düstür genannten Sammlungen, von denen die ersten beiden Reihen (1839-
1908, 1908-1922) in die osmanische Epoche fallen. Die erste Reihe wurde erst 1944
abgeschlossen, so daß die Gesetze der Jahre 1884-1908 in Lateinschrift zugänglich
sind. Die z. T. amtlichen französischen Übersetzungen findet man in BILIOTTI/
SEDATS berühmter „Legislation Ottomane" [201]. Für die verschiedenen Ausgaben und zeitgenössischen Übersetzungen muß auf die Bibliographien verwiesen werden [17: KREISER].
    8. DIE EUROPÄISCHE DOKUMENTATION
    Akten und
Urkunden

    Schon LEOPOLD VON RANKE hat auf die europäischen Archive als Quellen zur
osmanischen Geschichte aufmerksam gemacht. ZINKEISEN war der erste Forscher,
der sich dieser Aufgabe umfassend stellte [227]. Die einzige vorläufige und viel zu
knappe Übersicht über den Wert europäischer Archive stammt von R. DAVISON
und ist auf die Spätzeit beschränkt [202]. Der am häufigsten herangezogene Führer
zu den Verträgen der großen Orientpolitik enthält auch unpubliziertes Material,
ist aber recht einseitig auf die Orientpolitik der Westmächte und Rußlands
ausgerichtet [203: HUREWITZ]. Sehr viel umfangreicher ist die Sammlung von
IGNACE TESTA aus der berühmten „Dynastie" von Dragomanen [204]. Weitere
Ausgaben internationaler Verträge können hier nicht berücksichtigt werden [vgl.
die Nr. 236-247 in 17: KREISER]. Der Reichtum der venezianischen Archive (v.a.
Archivio di Stato und Museo Correr) erklärt sich aus der Dauer der Beziehungen,
der langen Grenze und den Handelsinteressen Venedigs in der Hauptstadt, in
Aleppo, Alexandria und anderswo. 1840 legte E. ALBi:RI den Osmanen-Band
innerhalb seiner Ausgabe der zusammenfassenden Berichte der venezianischen
Gesandten (relazioni) vor. Die Bände von BAROZZI und BERECHET setzen die Sammlung für den größten Teil des 17. Jahrhunderts fort. Auf BoMBACIS Vorarbeiten beruht das große Inventar der Miscellanea des Archivio di Stato mit
Regesten, welches MARIA PIA PEDANT FABRIS 1994 herausbrachte. Es enthält v.a.
Aktenstücke in osmanischer und italienischer Sprache, zum Teil in zeitgenössischer Übersetzung. Zwischen 1840 und 1842 veröffentlichte der ungarische
Archivar ANTAT. GEVAY seine „Urkunden und Actenstücke zur Geschichte der
Verhältnisse zwischen Österreich, Ungarn und der Pforte im XVI. und XVII.
Jahrhunderte" [205]. Eine daran anschließende Quellenedition beginnt unter dem
Titel „Austro-Turcica" zu erscheinen [206: NEURING]. Das monumentale Werk
von CHARRIiRE über die französische Levantepolitik im 16. Jahrhundert erschien
1848-1860. Der Türkei-Band der Serie über die Instruktionen, die französischen
Botschaftern und Geschäftsträgern erteilt wurden, umfaßt die Jahre 1658-1784
[207: DUPARC]. Zu den Materialien des Qual d'Orsay führt das Inventar von
SPIRIDONAKIS [208]. Angesichts der Verlagerung des Forschungsinteresses auf
Wirtschafts-, v.a. Handelsgeschichte haben die Marseiller Sammlungen (Archives de la Chambre de Commerce, Archives Communales) besonderes Interesse auf sich gezogen. Das portugiesische Zentralarchiv enthält Schlüsseldokumente zur osmanischen Rolle im Roten Meer und im Indischen Ozean
im 16. Jahrhundert [210: ÖZBARAN]. Weit über die Geschichte der ehemaligen
Fürstentümer Walachei und Moldau hinaus von Bedeutung ist die monumentale
Sammlung des rumänischen Historikers und Staatsmanns EuDOxlu DE HURMUZAKl, deren Urkunden und Dokumente v.a. die außenpolitische Lage der Fürstentümer (bis 1600) betreffen [211].

    Portugal
    Unpublizierte Akten
und Urkunden
    Die meisten Monographien zur Wirksamkeit einzelner Gesandter europäischer
Staaten stützen sich auf die Dokumentation der Herkunftsländer Frankreich (wie
zu Philippe de Harley, 1620-1631, Louis des Hayes 1631, Villeneuve 1728-1741,
Vergcnnes 1755-1768) und England (z. B. Robert Ainslie 1776-1794). Wichtige
Ausnahmen von dieser Regel sind einige diplomatiegeschichtliche Studien, die
europäische Quellen durch die osmanische Materialien ergänzen [212: KURAT;
213: SKII.ITTER; 214: ERDBRINK; 215: DE GROOT]. Eine eindringliche Untersuchung der Wirksamkeit von Paul Rycaut als englischem Konsul in Izmir
(1667-1678) beschreibt zugleich das Leben der Ausländerkolonie in der Hafenstadt

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