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Der Outsider-Stern

Der Outsider-Stern

Titel: Der Outsider-Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl u. Jack Willamson
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großen, runden Hohlraum erfüllte. Einst hatte eine Nuklearexplosion einige zehntausend Tonnen Fels verdampft und zerschmolzen, und als der Druck aus dem Erdinnern entwich, war die Schmelzmasse rings um den entstandenen Hohlraum schon erstarrt. Das fahle Licht kam anscheinend von überall, am stärksten jedoch aus einer kleinen kalten Sonne milchigen Nebels, die im Mittelpunkt des Hohlraums hing.
    Was war das für ein Loch? Was war das Licht? Der Outsider schenkte diesen Fragen keine Beachtung. Vorsichtig streckte er Molly Zaldivar am Boden aus und erwartete ihr Erwachen. In dem Umfang, wie die nichtmenschliche Intelligenz des Outsiders Befriedigung zu empfinden vermochte, war er nur mit seinem Vorgehen zufrieden. Er hatte die Person namens Molly Zaldivar, jenes seltsam attraktive Stückchen organisierter Materie, an einen Ort gebracht, wo keine äußeren Einflüsse sie schädigen konnten und sich seine Verständigungsversuche ungestört fortsetzen ließen. Chemische Verhältnisse, Druck und Temperatur waren, soweit er es beurteilen konnte, recht günstig. Am erfreulichsten fand der Outsider das Vorhandensein der ionisierten Strahlung, die vom Gestein und der milchigen Wolke im Mittelpunkt der riesigen Felsblase ausging. Für den Outsider war sie eine willkommene Energiequelle, bei Bedarf anzapfbar. Er wußte nicht, daß sie für Molly Zaldivar den Tod bedeutete.
    Als das Mädchen erwachte, stieß es einen Schrei aus, sah schemenhaft den Sleeth über sich schweben und versuchte erneut zu fliehen. Doch es gab keinen Fluchtweg. Es rutschte aus, fiel in eine Pfütze von brackigem Grundwasser, blieb darin liegen und schluchzte. Der Outsider hatte diesmal einige Mühe beim Bestreben, sich mit ihr zu unterhalten. Der Sleeth besaß keine Stimmbänder, kein zur Verständigung durch das Medium Luft geeignetes Organ, und auch sein Transflex-Feld erwies sich als untauglich zur Übertragung von Vibrationen. Beim Gebrauch eines verbogenen Metallgerüsts verursachte er lediglich ein rauhes Brüllen von metallischem Klang, das Molly unverständlich blieb und sie erschreckte. Einige Picosekunden lang war der Outsider bestürzt und hilflos. Dann tastete er die Metallgestänge mit einem flinken Plasmafinger ab und entdeckte eine Instrumentenkonsole. Unter den Instrumenten war eines mit einer flexiblen Membran. Durch sie sprach er das Mädchen erneut an. »Molly Zaldivar. Du brauchst dich nicht zu fürchten, denn ich liebe dich.«
    Der unwillkürliche Schrei des Mädchens hallte von den hohen, gewölbten Felswänden wider. Geduldig wartete der Outsider. Molly richtete sich unsicher auf. Sie zitterte. »Was bist du?« Das Flüstern kostete sie große Anstrengung.
    »Cliff Hawk ist ein Teil von mir. Nenn mich Cliff Hawk.«
    »Das kann ich nicht. Was für ein Ungeheuer bist du?«
    »Ungeheuer?« Der Outsider versuchte den Terminus zu begreifen, bevor er wieder den kleinen, abgelegenen Lautsprecher aktivierte. »Ich bin dein Liebster, Molly Zaldivar.«
    Das Gesicht des Mädchens zuckte, doch es hatte nun die Selbstbeherrschung zurückgewonnen. Molly lächelte ein frostiges, fürchterliches Lächeln. »Mein Liebster ...« Sie stutzte. »Ich habe Glück«, fügte sie tapfer hinzu. »Welches Mädchen hatte jemals einen so gewaltigen Liebhaber?« Der Outsider war außerstande, ihren Zustand, der an Hysterie grenzte, zu erkennen, doch zu seiner Verwirrung blieb die sanfte, rosafarbene Strahlung aus, die er der organisierten Materie namens Molly Zaldivar zu entlocken beabsichtigt hatte. Langsam näherte er sich ihr im Körper des Sleeths. Er verstand bei weitem zu wenig von Menschen, um zu merken, worauf Molly abzielte. Ihre bebenden Finger berührten den glatten, dichten Pelz. »Wenn ich dich liebe«, flüsterte sie, »wirst du mir dann helfen?«
    Ein mächtiger Energiestoß durchflutete den Outsider, eine Art von Freude und Erleichterung. Er ließ den Sleeth vor Molly niedersinken. »Ich erfülle all deine Wünsche.« Das Mädchen zitterte noch immer. Der Outsider spürte ihre Furcht. »Hier sind wir sicher, Molly Zaldivar«, sagte er, um sie zu beruhigen. »Niemand kann uns erreichen.«
    Ihre Furcht wich nicht. »Ich bin ins Wasser gefallen«, wisperte sie. »Ich bin naß, ich friere ...« Der Outsider leitete Wärme ins Fell des Sleeths. »Ich bin ein Mensch«, wimmerte sie. »Ich werde Hunger bekommen. Durst. Ohne Nahrung muß ich sterben.«
    »Ich verschaffe dir Nahrung, Molly Zaldivar«, zwitscherte der übersteuerte Lautsprecher aus

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