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Der Outsider-Stern

Der Outsider-Stern

Titel: Der Outsider-Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl u. Jack Willamson
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unbesorgt.«
    »Aber ich bin besorgt!« schrie Quamodian. »Ich verlange deine Unterstützung.«
    Der Robot schwebte näher. »Dazu sind Sie vollauf berechtigt, Monitor Quamodian«, bemerkte er freundlich, »solange kein Konflikt mit den Primärdirektiven Almaliks entsteht.«
    »Dann ersuche Almalik, meine Meldungen über Solo Scott und Cliff Hawks Outsider nochmals zu analysieren. Er möge sich mit Clothilde Kwai Kwich in Verbindung setzen. Bitte ihn um Vorschläge bezüglich weiterer Maßnahmen.«
    »All das habe ich schon erledigt, Monitor Quamodian«, lautete die Antwort. »Wir haben weder neue Informationen über Senior-Monitor Kwai Kwich, noch ist eine Entscheidung über Maßnahmen gefallen.«
    Quamodian starrte den Stellvertretenden Robot-Inspektor in maßlosem Zorn an. Seine nächste Äußerung hätte er vielleicht sein Leben lang bereut. Doch er bekam keine Gelegenheit, sie auszusprechen. Unten rief eine helle Stimme nach ihm. »Prediger! Prediger, sind Sie hier?«
    Quamodian trat zur Rolltreppe und blickte hinab. »Rufe, bist du's?«
    Der Junge stürmte herauf, Tränen in den Augen. »Prediger!« Er schluchzte. »Miß Zaldivar – sie ist fort.«
    Quamodian vermeinte, sein Blut gerinne in den Adern. »Fort? Wohin, Rufe?«
    »Weiß nicht, Prediger. Ich ... ich glaube, das Ding hat sie geholt.«
    Rings um Quamodian schien alles in Finsternis zu versinken. Er schüttelte den Kopf und versuchte zu überlegen. Doch er sah sich zu klaren Gedanken außerstande. Er mußte handeln. Ohne abzuwarten, daß die Rolltreppe auf Abwärtsrichtung umschaltete, sprang er die Stufen hinunter. Der Lautsprecher des Roboters begann mit voller Lautstärke zu dröhnen. »Warten Sie, Monitor Quamodian! Welche Absicht verfolgen Sie?«
    Quamodian blieb am Fuß der Treppe stehen und drehte sich um. »Absicht?« wiederholte er. »Nun, ich will sie befreien.«
    »Auf welche Weise, Monitor Quamodian?«
    »Ich ...« Er überlegte für einen Moment, dann wußte er die Antwort. »Mit dem Reefer. Wir werden den Outsider jagen und vernichten.«
    »Sie sprechen von Gewalt, Monitor Quamodian. Almalik kann eine solche Aktion nicht gutheißen.«
    »Aber ich!« brüllte Quamodian. »Ich bin Mitglied des Sternenordens. Unsere Organisation dient dem Zweck, jene Aufgaben zu erfüllen, die die Cygnus-Bürger aus diesen oder jenen Gründen nicht selbst verrichten können.«
    Der schwarze Rumpf des Roboters glitt rasch zu ihm herab. »Diese Regelung ist überholt. Es ist bekannt, daß in der Vergangenheit manche Mitglieder des Sternenordens im Namen Almaliks Gewalt angewandt haben. Daher sind die Ordensregeln korrigiert worden. Jegliche Gewaltanwendung ist nun verboten.«
    Bestürzt prallte Quamodian zurück und kippte dabei ein Kristallornament um, das am Boden zerklirrte. Der Roboter sammelte mit einer blassen Plasmazunge die Scherben ein. »Unmöglich«, keuchte Quamodian. »Wir brauchen Handlungsfreiheit, um die Cygnus-Bürger allseitig beschützen zu können.«
    »Wir leisten keinen Widerstand«, schnurrte der Roboter würdevoll. »So bestimmt es die Primärethik der Visitanten.« Quamodian zögerte, dann versetzte er einem Kristallscherben einen Tritt und strebte zur Tür. »Monitor Quamodian, ich habe Sie davon in Kenntnis gesetzt.« Quamodian antwortete nur mit einem tiefen Knurren. Der Roboter erhöhte wiederum die Lautstärke. »Monitor Quamodian, was beabsichtigen Sie?«
    Ein letztes Mal wandte Quamodian sich um. »Du weißt es. Ich werde dieses Wesen vernichten. Mit oder ohne Erlaubnis.«
     
    Unterm Gipfel war die Plasmaglut längst erloschen, und im Gebärmuttergewölbe, worin der Outsider geboren war, herrschte Stille. Die Luft roch nach Ionisation und verbrannten Kupferkontakten. Die Lampen flackerten unregelmäßig. Über der Stelle, wo der Sleeth Molly Zaldivar abgesetzt hatte, schwebte die Wolke von Elektronen, die den Kern des Outsiders bildete. Da Molly sich vor dem Sleeth fürchtete, hatte er ihn fortgeschickt. Dennoch lag sie auf dem Betonboden und schluchzte. Eine instinktähnliche Regung veranlaßte den Outsider zu dem Entschluß, ihr Befinden zu bessern, und er dachte eine Zeitlang (ein paar Dutzend Picosekunden lang) darüber nach, wie das zu bewerkstelligen sei. Er entschied sich für den Einsatz eines seiner Spielzeuge, der alten, angerosteten Erdräummaschine. Mit Leichtigkeit lenkte er sie auf ihren Raupen in die Höhle. Beim Klappern der Maschine erhob sich das Mädchen auf die Knie und starrte sie erschrocken an. Der

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