Der Outsider-Stern
Zerstörung von viel Gerät und den Tod wenigstens eines Menschen. Almalik kennt keine Gewalt.«
»War der Outsider daran schuld?«
»Das betrifft uns nicht, Monitor Quamodian«, erklärte Zaldivar feierlich.
»Aber Sie sind in Gefahr! Selbst die Lebenden Sterne sind gefährdet, wenn in dieser Galaxis eine derartige Kreatur auf Feinschaft sinnt.«
»Dagegen können wir nichts unternehmen«, behauptete Juan Zaldivar. »Gewaltanwendung wäre unser Untergang.« Er murmelte eine höfliche Entschuldigung und widmete sich wieder der Maschine.
Rufe hatte auf seinem Zettel vermerkt, daß er zu den Zaldivars wolle, doch Quamodian sah ihn nirgendwo. Zunächst schien es so, als sei überhaupt niemand im Haus. Die Tür stand offen, und ein sanftes melodisches Summen ertönte. Quamodian suchte die Quelle der Musik und gelangte auf einen Dachgarten. Dort begrüßte Deirdre Zaldivar die Morgensonne mit einem Instrument, das ihre Emotionen in ein Kunstkombinat umsetzte, in melodische Klänge, farbenfrohe Formen und Wohlgerüche. Sie lächelte ihm entgegen, jugendlich wie Molly, und der goldene Stern, der auf ihrer Wange funkelte, verminderte ihre Schönheit nicht im geringsten. »Rufe? Gewiß, Monitor Quamodian. Ich kenne Rufe. Aber er ist nicht hier.«
»Merkwürdig, Mrs. Zaldivar. Er wollte hierher.« Quamodian runzelte die Stirn. »Hat er Ihnen nichts mitgeteilt?«
»Nein, Monitor Quamodian.« Sie blickte an ihm vorbei. »Wir haben nichts von Rufe gehört, oder?«
Quamodian drehte sich um und sah den schwarzen Rumpf eines Roboters über einem Rosenbeet schweben. »Robot-Inspektor?« meinte er unsicher. »Ich wußte nicht ...«
Der Plasmaring des Roboters leuchtete auf. »Ich bin nicht der Robot-Inspektor, Monitor Quamodian«, sang er mit angenehmer Stimme. »Die erwähnte Einheit ist nicht länger in Funktion. Ich bin ihr Stellvertreter.«
»Nicht in Funktion?«
»Sie ist abgetrennt, Monitor Quamodian«, schnurrte der Roboter. »Ich verfüge jedoch über alle dem Robot-Inspektor bis zum Zeitpunkt seiner Isolierung vorliegenden Informationen. Kann ich Ihnen dienen?«
»Nein – doch, ja. Aber erst möchte ich mit Mrs. Zaldivar sprechen. Molly ist verletzt worden, befindet sich jedoch inzwischen auf dem Wege der Besserung. Aber sie ist in Gefahr.«
Deirdre Zaldivar schaute sichtlich betroffen drein. »Wie traurig«, sagte sie im Tonfall echten Bedauerns. »Sie ist ein so liebes Mädchen. Doch wie alle, die außerhalb der Multi-Bürgerschaft stehen, ist sie den Beschwernissen des Einzeldaseins ausgeliefert.« Sie kehrte ans Pult ihres Instruments zurück und errichtete mit einigen raschen Schaltungen eine herrliche Säule aus Düften, vielfältigen Farben und Klängen. »Sobald Molly die Visitanten annimmt, Monitor Quamodian, wird alles gut sein.« Sie beobachtete, wie ihre Komposition anschwoll und abtrieb. »Am Busen unserer Sternenbürgerschaft ist stets alles gut.«
Quamodian spürte, wie seine Ungeduld erneut zu unerträglichem inneren Druck anwuchs. Er hörte seine Zähne knirschen, als er sich zum Roboter umwandte. »Nun gut«, schnauzte er. »Ich will einige Fakten haben. Was ist mit der Sonne geschehen?«
»In welcher Beziehung, Monitor Quamodian?« säuselte der Roboter höflich.
»Schau sie doch an! Und gestern sind Plasmastrahlen eingeschlagen. Warum?«
»Darüber liegen keine Informationen vor«, antwortete der Roboter betrübt.
»Stimmt es, daß die Multi-Bürgerschaft Cygnus sie nicht ausgelöst hat?«
»Selbstverständlich, Monitor Quamodian«, bestätigte die Maschine. Ihre Stimme zeugte von Mißbilligung. »Juan Zaldivar hat Ihnen diese Tatsache bereits mitgeteilt. Sie wissen, daß die Multi-Bürgerschaft Cygnus keine Gewaltakte begeht.«
»Und was ist mit der Sonne?« Plötzlich kam ihm ein Gedanke, der seine Brust wie ein Alptraum einschnürte und ihm den Atem raubte. »Hat sie ... einen Outsider-Intellekt entwickelt?«
»Der Stern Sol ist kein Mitglied der Multi-Bürgerschaft Cygnus«, erklärte der Stellvertretende Robot-Inspektor. »Er steht nicht im Kontakt mit der Zivilisation. Andere Informationen über seinen intellektuellen Status sind nicht vorhanden.«
»Sein anomales Verhalten gefährdet diesen Planeten und alle Cygnus-Bürger, die darauf wohnen«, sagte Quamodian. »Ein Mensch ist bereits umgekommen. Ich befürchte, daß auch die Lebenden Sterne der Cygnus-Bürgerschaft bedroht sein könnten.«
»Almalik ist informiert«, summte der Roboter. »Die Lebenden Sterne sind
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