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Der Pakt

Der Pakt

Titel: Der Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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Königin?« Ihre Finger griffen in den Stoff seines Gewandes und fanden zielsicher, was sich längst darunter regte und verhärtet hatte.
    Tenango stöhnte wohlig auf.
    »Ich bin bereit, dich stets wie einen König zu behandeln - wenn du mich stets an deiner Seite hältst.« Labna lächelte verheißungsvoll und ging vor ihm in die Knie. Flink hob sie den Saum seines Gewandes. Tenango half ihr, und schon Sekunden später erfüllten Laute die Heilige Kammer, wie sie nie zuvor hier laut geworden waren.
    *
    Lilith hetzte wie von Teufeln gejagt durch das unterirdische Labyrinth!
    Den jungen Maya trug sie auf ihren Schultern. Sein qualvolles Stöhnen, die Berührung seiner fürchterlich entstellten Haut versuchte sie zu ignorieren. Dennoch kam es ihr vor, als übertrage sich sein Schmerz durch den bloßen Kontakt auf sie selbst.
    »Es - tut mir - leid«, flüsterte sie schweratmend.
    »Schon gut«, kam es wimmernd zurück.
    In unregelmäßigen Abständen warf Lilith einen Blick zurück, ob sie schon den Widerschein des Purpurfeuers ausmachen konnte.
    Aber es schien sich letztlich doch träger voranzufressen, als sie es aus der Nähe betrachtet befürchtet hatte. Hinter ihnen gähnte nur Schwärze. Noch ...
    Was mochte es mit diesem kalten Feuer auf sich haben? überlegte sie im Laufen.
    Kelchmagie kam Lilith in den Sinn. Hatte sie nicht in der CHRONIK gelesen, daß die Macht im Lilienkelch sich stets mit Purpurlicht zu maskieren pflegte?
    Da konnte durchaus ein Zusammenhang bestehen. Schließlich hatte Kelchmagie den Wall um Mayab entstehen lassen, und das purpurne Feuer mochte nun den Untergang der Hermetischen Stadt begleiten .
    Lilith schüttelte den Kopf, als könne sie damit die müßigen Gedanken loswerden. Sie waren unwichtig - es zählte jetzt allein, dem Feuer zu entkommen, ganz egal, woher es auch rührte und welchen Sinn es erfüllte.
    Eher um sich abzulenken, als daß sie sich wirklichen Erfolg davon versprochen hätte, schilderte sie Tikal ihre unmittelbare Umgebung. Beschrieb die Verzweigungen der Stellen, schätzte die Größe der Höhlen ab, die sie passierten, in der vagen Hoffnung, der junge Maya könne ihr daraufhin verraten, in welcher Richtung der nächste Weg an die Oberfläche zu finden war.
    Aber dann plötzlich, als sie eine Grube erreichten, über die Lilith mit einem Sprung hinwegsetzen mußte - »Geradeaus!« rief Tikal erregt. »Geh weiter geradeaus!«
    »Bist du sicher?« erkundigte sich Lilith zweifelnd, während sie an der nächsten Abzweigung schon vorüberlief.
    »Ziemlich«, kam die Antwort etwas kleinlaut.
    »Na schön«, murmelte Lilith, »was haben wir schon zu verlieren?«
    Tikal hatte sich nicht geirrt. Der Gang führte sie in seinem weiteren Verlauf stetig nach oben, und schließlich erreichten sie eine Rampe aus festgestampftem Lehm, an deren oberem Ende trübes Licht schimmerte.
    Es wurde kaum nennenswert heller, als sie die Schräge erklommen und sich schließlich mühsam durch das enge Loch zwängten, das den Ausstieg markierte.
    Lilith gönnte sich zwei, drei Sekunden, in denen sie nur nach Atem ringend und mit hängendem Kopf dakniete. Dann erst hob sie den Blick - und stöhnte auf.
    »Was ist?« fragte Tikal bang.
    Lilith fand nicht die geeigneten Worte, um zu beschreiben, was sie sah. Es war - infernalisch .
    * 
    »Ich wünsche mir von Herzen, daß du mir einen Sohn geschenkt hast mit diesem letzten Mal. Er soll deinen Namen tragen.«
    Wie Perlen rollten Tränen über Quiris schmales Gesicht, und ihre Stimme erstickte fast in haltlosem Schluchzen, als Chetumal sein erschlaffendes Glied aus seiner Liebsten zog.
    Einmal hatten sie noch beieinander sein wollen, so nah, wie Mann und Frau es nur sein konnten. Aber es war ein klägliches Erlebnis gewesen, ohne jede Lust und Freude, nur von Trauer diktiert - und von den Worten des Priesters Tenango überschattet.
    Einer aus jedem Hause ...
    »Ich hoffe, dein Wunsch erfüllt sich - dann brächte ich mein Opfer letztlich auch für meinen Sohn«, sagte Chetumal rauh. Sein Blick ruhte sekundenlang auf Quirls nacktem Bauch, als wolle er sehen, ob darin eine Empfängnis stattfand. Er lächelte über die Unsinnigkeit seines Gedankens, wandte sich ab und erhob sich vom Lager.
    »Bleib noch, ich bitte dich«, sagte Quiri leise. »Jeder Augenblick ist mir jetzt kostbarer als mein ganzes Leben es war.«
    »Dein Leben«, erwiderte Chetumal und schlüpfte in sein Gewand, »war nicht. Es wird weiter sein. Und es soll dir kostbarer sein als

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