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Der Pakt

Der Pakt

Titel: Der Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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nur halb so sehr.«
    Das Thema für die heutigen Tänze, mit denen man die Touristen anlocken wollte, die dann vielleicht blieben, um für Antworten von den Dämonen zu bezahlen, war Feuer. Der September hatte kalt begonnen, und die Touristen konnten sich um die Feuerlinien versammeln und zusehen, wie die Tänzer hindurchschossen, daran entlang tanzten oder mit brennenden Fackeln jonglierten, die zauberhafte Figuren in der Luft beschrieben. Aufgrund der verlockenden Wärme der Flammen sahen mehr Marktleute als üblich den Tänzen zu.
    Nick machte ebenfalls eine Pause und saß mit Alan auf einem Baumstamm an einem der Feuer. Alan redete lachend mit Nick und seine Hände gestikulierten als dunkle Schatten vor dem Feuer.
    Â»Ich sage euch, was ich machen würde«, entschied Chiara nach einer Pause. »Ich würde beide nehmen. Wäre doch lustig.«
    Â»Sie sind Brüder«, meinte Jonas, ein anderer Tänzer. »Das ist pervers.«
    Â»Nein, es ist in Ordnung, weil sie eigentlich nicht miteinander verwandt sind«, widersprach Chiara.
    Â»Das da ist ein Dämon«, bemerkte Matthias milde. »Damit ist absolut gar nichts in Ordnung.«
    Die Erinnerung daran ließ alle verstummen. In diesen Tagen wollte niemand an Dämonen denken, denn wenn sie zugaben, dass Dämonen abgrundtief schlecht waren, dann dürften sie sich nicht von Merris anführen lassen. Daran zu denken, was sich hinter Nicks Augen verbarg, bedeutete, zuzugeben, dass sie sich alle auf sehr dünnem Eis bewegten.
    Es war alles so viel einfacher gewesen, als Sin beide Brüder einfach nur hassen konnte.
    Allerdings hatte sie Nick nicht lange hassen können. Lediglich von dem Zeitpunkt, als sie erfahren hatte, was er war, bis sie ihn das nächste Mal wiedersah.
    Alan zu hassen war ihr immer leichter gefallen. Doch auch das konnte sie nicht. Jetzt nicht mehr.
    Â»Wir haben ein Abkommen mit ihnen getroffen«, sagte sie. »Der Markt hält immer seine Versprechen.«
    Sie musste an Merris’ Gesicht denken und daran, wie Dämonen ihre Versprechen hielten. Doch das hielt sie nicht davon ab, aufzuspringen, noch einen Becher Wasser mit Fieberfruchtgeschmack anzunehmen und zum Feuer hinüberzugehen, an dem Nick und Alan saßen. Nick lag ausgestreckt wie eine Kohlezeichnung in schönen schwarz-weißen Linien, während Alan vom Feuer in Rotgold getaucht wurde.
    Sie sahen auf, als sie zu ihnen trat, beide gleichermaßen misstrauisch.
    Â»Ist es Zeit für unseren Tanz?«, erkundigte sich Nick.
    Â»Ja«, antwortete Sin. »Und ich habe mich gefragt, ob Alan vielleicht für uns singen möchte.«
    Alan starrte sie an, und Sin bemühte sich, möglichst unschuldig zu schauen.
    Â»Bemühen sich die Tänzer, nett zu sein?«
    Â»Wenn du es auch bist, vielleicht«, entgegnete Sin.
    Sie wusste nicht, was sie erwartet hatte, aber nach Jahren der Feindschaft würde es nicht einfach so sein, dass sie nur einmal die Hand ausstrecken musste.
    Doch sie tat es und Alan ergriff sie. Sie war überrascht: Alans Hand war stark und hatte Schwielen vom Gebrauch der Waffen, doch er hielt ihre sehr vorsichtig, als fürchte er, sie zu verletzen.
    Es war lächerlich, überrascht zu sein. Sie wusste, dass Alan normalerweise sanft war. Sie hatte seit Jahren beobachtet, wie er mit Kindern umging. Und sie hatte gesehen, wie Alan jeden umbrachte, der ihm in die Quere kam, wenn es sein musste.
    Sie hatte sich nur noch nie Gedanken über den Kontrast gemacht, wie er sich darstellte und wie er wirklich war. Nicht, bis er sich zwischen zwei Armeen gestellt, ihren Bruder gerettet und ein Magiersiegel auf sich genommen hatte.
    Sin blickte zur Seite, als er sich vom Baumstamm hochstemmte – er wollte bestimmt nicht, dass sie sah, wie er sich abmühte –, aber sie ließ seine Hand nicht los, als er stand. Sie führte Alan zu den Tänzern, die sich unterhielten, während Nick ihnen hinterherschlich wie eine Raubkatze mit Bodyguardaufgaben.
    Â»Alan wird singen«, verkündete sie.
    Â»Cool«, fand Chiara. Sie erkannte ein Stichwort, wenn sie es hörte.
    Â»Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr mich das freut«, sagte Matthias zu Alan.
    Alan ließ seine Finger aus Sins Hand gleiten. Unter der zerschlissenen Manschette seines Hemdes glänzte seine Uhr im Licht des Feuers. Nach kurzem Zögern hakte er seine Finger in die Gürtelschlaufen seiner Jeans,

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