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Der Pakt

Der Pakt

Titel: Der Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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schweigenden Schwestern beeindrucken, aber die Nacht des Jahrmarkts der Kobolde hatte immer Sin gehört.
    Heute sollte ihr Tanz alle daran erinnern, dass dies der ihr gebührende Platz war.
    Â»Willkommen auf dem Markt«, begrüßte sie die ersten Touristen, die die Stände umschwärmten, und sie sah, wie sie sie anblickten.
    Es war Vollmond, er stand als heller Kreis wie eine bleiche, offene Blüte am dunklen Himmel. Sin hatte sich entsprechend angezogen. Sie trug Schwarz, das wie mit Spinnweben von Silberfäden durchzogen war, Silber, das das Mondlicht einfing und sie von einem Schatten in einen glänzenden Geist und wieder zurück verwandelte, neckend, flüchtig, und der einzige Farbtupfer an ihr war die Krone aus roten Blüten.
    Mae mochte klug sein und vielleicht auch hübsch genug, aber von der Schauspielerei hatte sie keine Ahnung. Sie wusste nicht, dass eine Vorstellung wahr werden konnte, wenn man sie gut genug spielte, dass Sin dadurch, dass sie eine Königin spielte, auch eine werden konnte.
    Â»Es dauert eine Weile, bis man sich hier auskennt«, erklärte ein Tourist seiner Freundin, die ihren großen Augen nach zu urteilen zum ersten Mal hier war. »Es hilft natürlich ein wenig, wenn man Magie in sich trägt. Meine Mutter ist Schottin, das hilft. Ziemlich mysteriöse Leute, diese Schotten.«
    Â»Schön, dich wiederzusehen«, raunte Sin ihm im Vorbeigehen zu, und er starrte ihr verblüfft und erfreut nach, weil er glaubte, sie habe sich an ihn erinnert.
    Es gehörte mit zur Vorstellung, dafür zu sorgen, dass sich die Leute als etwas Besonderes vorkamen, bis Dutzende von Menschen sie selbst für etwas Besonderes hielten. Sin sah gut aus, aber um zur begehrenswertesten Frau der Menge zu werden, brauchte es Glauben. Schönheit brauchte ein Publikum.
    Â»Willkommen auf dem … Oh, du bist das«, sagte Sin, die fast mit einer breiten Brust zusammengeprallt wäre und als sie den Kopf hob, Nick erkannte.
    Â»Ich dachte, wir sollten uns sehen lassen«, meinte Nick gedehnt, »da wir nun schon mal Verbündete sind.«
    Es war schmerzhaft, nach Merris ihm in die schwarzen Augen zu sehen. Doch hier kämpfte nichts Menschliches, erinnerte sich Sin. Es war nur dieser Junge, den sie seit Jahren kannte, es war nur dieser Dämon, ewig und kalt und sonst nichts. Sie wusste nicht, was das bedeutete.
    Sie wusste nur, dass er ganz in Schwarz gekleidet war, bereit zu tanzen, und ob er nun ein Junge war oder ein Dämon, er war der beste Partner, den sie je gehabt hatte.
    Sie grinste ihn an. »Willkommen auf dem Markt.«
    Er sah auf sie herab. Eine dunkle Locke fiel ihm in die Augen und er lächelte leicht. Er sah aus wie der perfekte Partner für heute Nacht.
    Â»Hast du mir den ersten Tanz reserviert?«
    Ãœber seine Schulter hinweg sah Sin Alan an Carls Stand stehen und den hellen Kopf über Bogen und Pfeile beugen. Sie wartete einen Augenblick, aber er schien sich der Last ihrer Aufmerksamkeit nicht bewusst: Er blickte nicht auf, um sie anzusehen.
    Alan stellte ein Problem dar, aber zum ersten Mal hatte Sin eine Idee, wie sie es lösen konnte. Vor dem Angriff in der Schule wäre ihr nicht in den Sinn gekommen, dass Alan für eine Vorstellung empfänglich sein könnte.
    Â»Besser«, sagte sie zu Nick. »Ich habe dir den letzten reserviert.«
    Sin gönnte sich eine Pause von den Tänzen und nahm einen Plastikbecher mit Wasser von Chiara an. Dann bemerkte sie, dass ein Stück Fieberfrucht darin schwamm.
    Â»Im Grunde genommen bist du ein klein wenig böse«, meinte Sin und nahm einen Schluck.
    Chiara lächelte sie ernst an, und als sie einen Touristen in der Nähe erblickte, wurde ihr Lächeln ein klein wenig listig. Sin nahm einen Schluck Wasser, dessen leichter Geschmack nach der Frucht ihr süß und stark in der Kehle brannte.
    Â»Was haltet ihr eigentlich von Alan Ryves?«
    Â»Ich mache mir keine Gedanken über Alan Ryves«, entgegnete Chiara.
    Matthias der Rattenfänger, dünn wie seine Flöte, kam heran und nahm Sin den Becher weg.
    Â»Ich persönlich mag ihn.«
    Die Tänzer sahen ihn alle entgeistert an.
    Matthias deutete auf seine Kehle und meinte anerkennend: »Schöne Stimme.«
    Â»Interessiert dich an Menschen auch mal was anderes als ihre Stimme?«, erkundigte sich Chiara.
    Â»Ja«, erwiderte Matthias nachdenklich, »aber eigentlich nichts auch

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