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Der Pakt

Der Pakt

Titel: Der Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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Bezug auf ihn noch nichts entschieden hätte.
    Möglicherweise fand er es auch einfach nur interessant. Sin hatte wirklich keine Ahnung. Doch der Gedanke erfreute sie im Grunde genommen: Er hatte nicht herablassend gesprochen, als ob er meinte, sie würde nicht verstehen, was er sagte. Das taten viele Jungen, und sie hatte immer gewusst, dass Alan wirklich klug war. Immer hatte sie befürchtet, dass er sie für dumm hielt.
    Sie entschied sich, ihn anzulächeln. »Du verwunderst mich ein wenig, das ist alles.«
    Eigentlich erwartete sie, dass er ein wenig geschmeichelt war und herauszufinden versuchte, ob sie mit verwundert vielleicht interessiert meinte. Dass er anfing zu lachen, hatte sie nicht erwartet.
    Â»Nun, ich bin sehr geheimnisvoll. Und unergründlich.«
    Â»Allerdings«, bestätigte Sin und nahm seinen Arm.
    Alan zögerte und zuckte fast zurück, sodass sie schon glaubte, etwas falsch gemacht zu haben, doch dann legte er seine Hand mit einer fast höflichen Geste über ihre, die sie an die merkwürdig sanfte Art erinnerte, mit der er zuvor ihre Hand gehalten hatte, und sie gingen weiter.
    Es war ein wenig seltsam, so zusammen zu gehen. Sin war sich schmerzhaft der Tatsache bewusst, dass Alan seinen Schritt nicht dem ihren anpassen konnte, er belastete immer mehr das linke Bein und lief ein wenig ruckhaft. Sie musste ans Stolpern denken und verspürte mit klopfendem Herzen ein wenig Panik.
    Doch sie wollte sich nicht von ihm losmachen.
    Â»Wirst du am nächsten Jahrmarkt der Kobolde auch für uns spielen?«, erkundigte sie sich.
    Â»Ich könnte mich überreden lassen«, meinte Alan. »Cynthia, ich frage mich, ob du mir einen Gefallen tun könntest.«
    Er sprach ihren Namen nicht im üblichen, herablassenden Tonfall aus, und sie stellte fest, dass es ihr so sogar gefiel.
    Â»Ja, vielleicht«, antwortete sie langsam. Plötzlich wurde ihr bewusst, dass es nicht Panik war, was ihr Herz schneller schlagen ließ. Es war so seltsam – es war Alan Ryves – aber so war es. »Ich könnte mich überreden lassen.«
    Â»Mein Bruder erzählt mir ständig, dass Pistolen nicht immer funktionieren«, sagte Alan, und Sin wunderte sich darüber, dass er ausgerechnet jetzt seinen Bruder erwähnte, und auch über seinen Tonfall, liebevoll und ein wenig genervt, irgendwie normal, obwohl er über einen Dämon sprach. »Aber aus offensichtlichen Gründen sind Waffen, die aus der Entfernung funktionieren, besser für mich geeignet. Ich habe dich in Huntingdon mit Pfeil und Bogen gesehen.«
    Auf dem Platz, auf dem sie gekämpft und verloren hatten. Sin erinnerte sich an das Gewicht von Pfeil und Bogen in ihrer Hand und an das Gewicht von Toby, als Alan ihn ihr überreichte, nachdem sie geglaubt hatte, sie würde ihn nie wieder im Arm halten können.
    Â»Ob du mir wohl beibringen könntest, mit Pfeil und Bogen umzugehen?«
    Es war eine seltsame Bitte, aber Sin stellte fest, dass es ihr nichts ausmachte. Sie war gut im Bogenschießen und es war angenehm, Anerkennung dafür zu erhalten – wie ein Kompliment für ihren Tanz, hinter dem keine weitere Absicht steckte, lediglich eine Anerkennung ihrer Fähigkeiten.
    Â»Natürlich«, stimmte sie zu. »Wir sind doch jetzt Verbündete. Das bedeutet, deine Stärke ist auch meine Stärke. Ich werde dir beibringen, wie man mit dem Bogen umgeht. Das heißt aber auch, dass ich dich jederzeit nach obskuren geografischen Details fragen darf.«
    Alan lachte. »Hört sich fair an. Ich kenne ziemlich viele obskure Geschichtsdaten.«
    Â»Zum Beispiel?«
    Â»Die Schotten haben die Hosenträger erfunden. Und Isaac Newton, dieser Kerl hat nicht nur die Schwerkraft entdeckt, sondern auch die Katzenklappe erfunden.«
    Â»Ich sehe schon, du bist eine unschätzbare Verstärkung für unsere Seite«, erklärte Sin ernst.
    Sie blieb bei Elkas Imbissstand stehen, wo Wahrheitsblätter verkauft wurden, die die Touristen gelegentlich in ernsthafte Schwierigkeiten brachten. Elka rührte in einem Topf mit gewürztem Fieberwein. Auf dem Tresen stand eine Schale mit kandierten Fieberfruchtblüten. Sin nahm eine davon und ließ sie auf der Zunge zergehen. Sie schmeckte nach Zucker und einer noch wilderen Süße.
    Â»Das schmeckt wunderbar«, gab sie ehrlich zu und schob Alan die Schale hin.
    Elka lächelte sie beide

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