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Der Pakt

Der Pakt

Titel: Der Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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schnell.
    Â»Gut«, behauptete sie ernst.
    Â»Da gibt es einen Teil mit einer Prinzessin, die vom Schurken mit dem Tode bedroht wird oder mit einer … na ja, schurkischen Alternative. Und die Prinzessin sagt ihm natürlich, dass er verschwinden soll.« Alan bog vorsichtig um eine Ecke und verließ die Gegend. »Sie sagt: Die Tochter meiner Mutter kennt keine Furcht.«
    Sie hatte recht gehabt, er hatte eine besondere Stimme für Zitate.
    Â»Oh«, machte sie.
    Â»Als du vor dem Jahrmarkt der Kobolde gestanden hast, vor deiner Schwester, da musste ich genau an diese Zeile denken.«
    Â»Das hört sich nach einem guten Theaterstück an. Hast du das zu Hause?«
    Â»Ja. Warum?«
    Sin hob die Augenbrauen. »Ich möchte es vielleicht lesen.«
    Â»Wirklich?«
    Er hätte nicht so überrascht tun müssen. Wieder fühlte sich Sin verlegen und verärgert, wie sie sich seit Jahren bei der bloßen Erwähnung von Alan Ryves gefühlt hatte.
    Â»Ich kann lesen«, fuhr sie auf. »Ich bin doch nicht blöd!«
    Â»Das weiß ich«, gab Alan zurück. »Das war blöd von mir.«
    Dieses Eingeständnis von ihm war so ungewöhnlich, dass Sin den Kopf zurücklegte, um ihn aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
    Â»Tatsächlich? Warum?«
    Â»Ich dachte, du wärest genau so, wie du dich in einem bestimmten Umfeld gibst«, erklärte Alan. »Ich hätte es besser wissen sollen. Ich vor allem.«
    In einem bestimmten Umfeld. Auf dem Jahrmarkt der Kobolde.
    Und dann war da noch das Schlachtfeld gewesen, wo er ihren Bruder gerettet hatte. Da war die Schule gewesen, wo sie sich gegenseitig angesehen hatten, weil sie ungewohnte Rollen gespielt hatten. Sie hatten beide gesehen, dass sie eine Rolle spielten, und sich vielleicht zum ersten Mal wirklich angesehen.
    Und genau in jenem Augenblick hatte das alles angefangen.
    Â»Warum nennst du mich immer Cynthia?«, wollte sie wissen.
    Sie wusste, dass es nicht der richtige Weg war, ihn dazu zu bringen, sie so zu sehen, wie sie es wollte, aber sie konnte nicht anders. Sie fragte sich, ob er sich ähnlich fühlte, wenn er an sein Bein erinnert wurde.
    Â»Ich weiß, dass du es früher getan hast, um mich zu ärgern, weil du klarmachen wolltest, dass du das für einen blöden Namen hältst und du eine Tänzerin nicht ernst nehmen konntest. Aber jetzt ist es anders, also warum nennst du mich immer noch so?«
    Â»Na ja«, meinte Alan. »Die Marktleute, die dich als Kind schon kannten, nennen dich Thea. In der Schule heißt du Cynthia und Sin ist dein Bühnenname. In Cynthia sind alle enthalten. Warum sollte ich mich für einen entscheiden?«
    Sin musste an ein paar Jungen denken, die ihr ernst versichert hatten, dass sie »ihr wahres Wesen kennenlernen wollten«. Als ob sie einen Preis dafür erwarteten, sich nur eine Farbe aus dem Regenbogen auszusuchen.
    Natürlich war keiner von ihnen so interessant gewesen wie dieser Lügner.
    Â»Okay, Clive«, meinte sie.
    Â»Schön, dass wir darüber gesprochen haben, Bambi.«
    Sie kamen früh genug bei Lydies Schule an, auch wenn Alan an einer Stelle parken musste, an der die Baumwurzeln das Pflaster aufgebrochen hatten.
    Â»Du bist also nicht normal«, stellte Sin fest. »Du halst dir idiotische Lasten auf, du lügst ständig und bist der Meinung, dass du keine Seele hast. Du bist echt seltsam. Und dann glaubst du, dass es funktionieren könnte, mit normalen Mädchen auszugehen?«
    Es war still im Auto, das sich leicht zu Alan hin neigte. Er klang misstrauisch.
    Â»Was willst du damit sagen, Cynthia?«
    Â»Ich sage, du solltest es doch mal mit etwas total Seltsamem versuchen.«
    Alan warf ihr einen Blick zu, und wie aufs Stichwort handelte Sin, drehte sich zu ihm hin, legte ihm die Hand auf die Schulter und sah ihn mit großen Augen an.
    Â»Versuch es mit mir«, schlug sie leise vor und neigte sich zu ihm hinüber.
    Alan wandte sich ab, kurz bevor sich ihre Lippen berührten und starrte aus dem Fenster.
    Â»Das hatten wir doch schon, Cynthia.«
    Erstarrt blieb sie einen Augenblick sitzen. Dann rutschte sie zurück auf ihren Platz und starrte ihrerseits aus dem Fenster.
    Â»Gut«, sagte sie. Die Schultür ging auf und die ersten Kinder strömten heraus. Hölzern wiederholte Sin, als bestünde die Möglichkeit, dass er sie beim ersten Mal nicht gehört hatte:

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