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Der Pakt

Der Pakt

Titel: Der Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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ihr ein Geschenk machte, das sie sich nie hätte vorstellen können und das sie ihm nie würde vergelten können, indem er sich in die Macht der Magier begab, um ihren Bruder zu retten.
    Also würde Sin auch jetzt keinen Augenblick zögern, obwohl ein Dämon in ihr normales Klassenzimmer in London mit einer verblassten Tafel und dem grellen Neonlicht gekommen war. Sins magische Welt und die normale Welt sollten eigentlich getrennt bleiben, aber jetzt war Nick Ryves an ihrer Schule.
    Er sah fast so aus wie mehr als ein Jahr zuvor, als er mit nassem, vom Mondlicht umkränzten Haar vor ihr gestanden hatte.
    Â»Sin?«, fragte Nick, den sie einmal für menschlich gehalten hatte.
    Soweit man das bei ihm feststellen konnte, schien er überrascht und vielleicht sogar erfreut, sie zu sehen.
    Sin schlug die Beine unter ihrem rauen Schuluniformrock übereinander.
    Â»Tut mir leid«, erwiderte sie glatt. »Mein Name ist Cynthia Davies. Ich glaube nicht, dass wir uns schon einmal begegnet sind.«

2
    Die letzte Prüfung
    S in«, begann Nick leicht verärgert, »was hast du …«
    Er zupfte an seiner Schulkrawatte, als würge sie ihn, und runzelte die Brauen, doch dann läutete glücklicherweise die Schulglocke, und alle sprangen auf. In der nächsten Stunde hatten sie Französisch und ihre Lehrerin war ziemlich streng. Egal wie gutaussehend der Neue war, niemand würde riskieren herumzutrödeln und Ärger zu bekommen.
    Sin legte Wert darauf, in der Schule möglichst unauffällig zu sein. Aber im Gedränge der anderen Schüler achtete keiner auf sie, und so konnte sie die Gelegenheit ergreifen, ohne groß Aufmerksamkeit zu erregen.
    Â»Hör mir gut zu«, sagte sie leise und bemühte all ihre Selbstbeherrschung, Nick nicht an seiner zerknitterten Krawatte zu packen, damit er ihr zuhörte. »Wir kennen einander nicht, hast du verstanden? Ich bin kein Mädchen, das jemanden wie dich kennt.«
    Â»Was?«, fragte Nick tonlos.
    Â»Ich lerne echt viel: Das muss ich, weil ich nicht so klug bin. Ich bin gut in Sport und habe ein paar Freunde im Lacrosseteam. Ich trage nie Make-up in der Schule und ich rede nicht viel mit Jungs. Nur wenige Leute nehmen von mir Notiz, und genau so soll es auch bleiben.«
    Das stimmte alles. Sie musste lernen und von normalen Jungen wollte sie keine Aufmerksamkeiten. Genau so wollte sie es, und sie wollte unauffällig bleiben, damit die Behörden nicht genauer hinsahen und bemerkten, dass sie mit zwei kleinen Kindern in einem Wohnwagen wohnte. Sie spielte hier ebenso eine Rolle wie in den Marktnächten.
    Nick sah sie stirnrunzelnd an.
    Â»Ich erwarte von dir nicht, dass du das verstehst«, fuhr Sin ihn an. »Aber ich erwarte, dass du mir das nicht versaust!«
    Â»In Ordnung«, brachte Nick hervor. »Wir kennen einander nicht.«
    Â»Gut.«
    Sie wollte gerade tief Luft holen und sich beruhigen, als ihr etwas auffiel. Nick wurde mitten an einem Schultag in ihre Klasse gebracht. Sin kannte nur einen einzigen Menschen, der Leute zu so etwas überreden konnte.
    Â»Dein Bruder«, stieß sie hervor, obwohl sie zögerte, weil es merkwürdig klang, »ist er hier?«
    Â»Ja, wahrscheinlich klärt er noch ein paar Dinge mit der Direktorin«, erklärte Nick beiläufig.
    Â»Okay«, sagte Sin entschlossen. Sie nahm ihr Französischbuch und rammte es Nick vor die Brust, wahrscheinlich ein wenig zu fest. »Nimm das, du musst zum Französischunterricht. Ich muss … woanders hin. Hm. Und zwar sofort.«
    Nick sah sie ausdruckslos an, aber aus Nicks Gesicht konnte man sowieso selten etwas lesen, und Sin hatte keine Zeit, ihm etwas zu erklären. Sie schoss aus der Tür, die Treppe hinunter und war gerade im Gang vor der nächsten Treppe, als sie Alan zur Haupttür hinken sah.
    Â»Halt!«, schrie sie.
    Alan wirbelte herum und eine Hand fuhr zum Saum seines Hemdes, wo er wahrscheinlich seine Pistole verborgen hatte. Er blieb stehen und blinzelte sie ein wenig unsicher durch seine Brillengläser an.
    Sin war sich immer bewusst, in welchem Licht sie erschien, und im Augenblick musste sie für ihn nur die Gestalt eines Mädchens vor dem großen Fenster hinter ihr sein, die Gestalt eines Mädchens in einer unförmigen grauen Uniform, aus dessen Zopf sich ein paar Locken gelöst hatten. So hatte Alan sie bislang noch nie gesehen.
    Als er also recht zuversichtlich

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