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Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition)

Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Aitcheson
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auch einige darunter, die von ihren Conrois getrennt worden waren. Ich schaute nach links und rechts neben mich, um wie immer zu überprüfen, wer beim Angriff an meiner Seite sein würde. Links war es Eudo, und zu meiner Rechten war Philippe, unter dessen Helm ich den gleichen ernsten Blick sah, an den ich mich von unserer ersten Begegnung erinnerte, auch wenn der jugendliche Eifer inzwischen einer Entschlossenheit gewichen war, die ich vorher nicht an ihm bemerkt hatte.
    Die ersten Rebellen hatten die Brücke fast überquert, und hinter ihnen folgte eine Kolonne von mehreren Hundert Mann. Ich warf einen Blick über die Schulter; hinter uns herrschte große Verwirrung. Mittlerweile hatten auch einige der anderen Lords den Ætheling marschieren sehen, und sie zögerten, weil sie nicht sicher waren, ob sie sich unter dem königlichen Banner sammeln oder direkt angreifen sollten. Aber ich wusste, dass wir uns keine Verzögerung leisten konnten, wenn wir den Feind abfangen wollten.
    »Für König Guillaume und Lord Robert!«, rief ich und versuchte die Aufmerksamkeit so vieler anderer Lords wie möglich zu erregen, während ich mein Pferd noch einmal zum Galopp anspornte. »Für Malet, St-Ouen und die Normandie!«
    Und während der Schrei von denen in meinem Umkreis aufgenommen wurde, schwor ich mir noch einmal, dass ich es sein würde, der Eadgar in den Tod schickte.

Fünfunddreißig
    •
    M it mir!«, brüllte ich und senkte meine Lanze, sodass sie auf den Feind zeigte, während ich Knie an Knie mit Eudo und Philippe ritt. »Bleibt zusammen! Achtet auf eure Flanken!«
    Wir ritten auf die Morgendämmerung zu: Etwas mehr als zwanzig Ritter, und ich war an ihrer Spitze, führte sie an, befehligte den Angriff. Blut pochte in meinen Ohren und hielt dabei den Rhythmus, in dem die Hufe meines Pferdes auf die Erde trommelten. Rund einhundert Rebellen hatten inzwischen die Brücke überquert, aber sie waren leicht bewaffnet und trugen nur Speere, Schilde und Helme, und viele nicht einmal diese. Sie sahen uns auf sie zustürmen und kamen sofort zum Stillstand. Meine Glieder, die zu schmerzen begonnen hatten, fühlten sich plötzlich frisch an; mein Speer und mein Schild waren leicht in meinen Händen. Denn ich wusste, dass dies keine geübten Krieger waren, sondern Männer der Fyrd, die Bauern-Miliz.
    »Scildweall!«, hörte ich einen von ihnen schreien. Er war als Einziger gepanzert, und ich hielt ihn für einen Than. Der Ruf wurde durch ihre Reihen weitergegeben, während sie ihre Schilde zusammenführten, deren Vorderseiten purpurn und gelb bemalt waren. »Scildweall! Scildweall!«
    Sie stießen uns ihre Speere entgegen, deren Spitzen in der Morgendämmerung silbern glänzten, bis jetzt noch nicht mit Blut befleckt. Über ihnen brannte der Himmel lichterloh, die Wolken waren von leuchtenden orangegelben Streifen durchzogen, und ich musste an die Met-Halle in Dunholm denken: an die emporsteigenden Flammen, die die Balken und das Dachstroh verschlangen; an Lord Robert, der darin gewesen war; an die Verzweiflung, die ich beim letzten Mal in seinem Gesicht gesehen hatte und die für immer meinem Gedächtnis eingebrannt war.
    Ich biss die Zähne zusammen und hob meinen Schild, um die Flanke meines Pferdes zu schützen. Der Schildwall wankte, die Männer warfen einander Blicke zu. Ich hatte mir schon den ersten auserkoren, den ich töten würde, und als wir uns dem Feind näherten, trafen sich unsere Blicke, und ich sah die Furcht, die in seinen Augen lag. Er erstarrte, wo er stand, der Schaft seines Speers hing schlaff in seiner Hand, während er mich mit offenem Mund anstarrte, und dann war ich über ihm. Zu spät hob er seine Speerspitze, um mich abzuwehren, zu spät erinnerte er sich daran, den Kopf mit seinem Schild zu schützen, als ich meine Lanze in seinen Hals stieß.
    Neben mir schlugen Hufe auf Lindenholz, zertrampelten Beine und Schädel, und die Schlachtreihe des Feindes bröckelte, während wir sie zurückdrängten. Ihr Than brüllte sie an, aber was er auch sagte, es war vergeblich, während sie vor uns zu Boden gingen und unsere Klingen das Lied der Schlacht anstimmten. Mehr Männer schlossen sich uns mit fliegenden Lanzenfähnchen an und fügten ihre Kraft dem Angriff hinzu, und auf einmal trieben wir die Rebellen zurück auf die Brücke zu.
    Von dort rückte eine Wand von Huscarls an, deren Speere und Äxte uns trotzten, auch wenn die Reihen der Fyrd vor ihnen zusammenbrachen.
    »Eadgar cyning!«, riefen sie

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