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Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition)

Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Aitcheson
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unisono. »Eadgar cyning!«
    Hätte ich einen Moment nur innegehalten, dann wäre mir aufgefallen, wie viele sie waren und wie gut bewaffnet. Und dann hätte ich gewusst, dass es für uns bedeutete, den Tod herauszufordern, wenn wir auf ihre glänzenden Klingen zuritten, denn es bestand keine Hoffnung, sie zu schlagen. Aber der Rausch der Schlacht hatte mich gepackt, und ich sah den Sieg greifbar vor mir, denn falls wir an Eadgar herankamen und ich ihn tötete, könnten wir die Schlacht auf der Stelle gewinnen.
    »Los!«, sagte ich und trieb mein Pferd zur Eile an. Hufe klapperten auf Stein, als wir zu fünft nebeneinander an der Brücke eintrafen. »Los! Los!«
    Ich hob meine Lanze über den Kopf, zog den Arm zurück und warf ihn auf die erste Reihe der Huscarls, als neben mir Eudo und Philippe das Gleiche machten. Die Rebellen hoben ihre Schilde, um ihre Köpfe zu schützen, aber indem sie dies taten, waren sie darunter ungeschützt, und im gleichen Moment kamen wir auch schon mit gezogenen Schwertern angeritten, und ich stieß meine Klinge nach vorn in ihre Kettenhemden und schlug nach ihren Beinen. Einige unserer Lanzen hatten sich in ihre Schilde gebohrt und drückten sie nieder, und als sie versuchten, die Schäfte herauszuziehen, schlugen wir auf sie ein und verschafften unseren Klingen Geltung.
    Aber für jeden, den ich tötete, kam ein anderer, der seinen Platz einnahm. Genau wie vorhin begannen sie uns zurückzudrängen, sobald der erste Schwung des Angriffs nachließ, wobei die vordere Reihe ihre Speere zum Einsatz brachte, während die Männer hinter ihnen mit ihren langen Streitäxten zuschlugen, deren Klingen, wie ich wusste, so scharf waren, dass sie den Hals eines Pferdes mit einem Schlag durchtrennen konnten.
    »Es sind zu viele«, rief Eudo, auch wenn ich ihn bei dem Getöse von Stahl auf Stahl und den Schreien von Männern und Pferden kaum hören konnte. »Wir müssen uns zurückziehen.«
    Ein Speer stieß von meiner rechten Seite her zu und verfehlte den Kopf meines Pferdes knapp, bevor ich das Schwert auf die Hand meines Gegners niedersausen ließ, durch seine Fingerknochen schnitt und dann die Spitze an seinem Visier hochzog und in seiner Kehle versenkte. Ich biss die Zähne zusammen und hob mein Schwert in den Pfad des nächsten Engländers, den ich um Haaresbreite verfehlte, als er sich wegduckte. Als er den Kopf hob, sah ich seinen Helm mit den schimmernden Wangenklappen, dem Rand und dem Nasenschutz, die golden glänzten wie die Sonne. Es war Eadgar.
    Er griff an, führte seine Männer von dem Schildwall, als die strahlende Scheibe der Sonne über die Häuser am gegenüberliegenden Ufer stieg. Ihr Licht wurde funkelnd von den Rüstungen der Rebellen und ihren Schwertern widergespiegelt, und einen Moment lang war ich geblendet. Dunkle Gestalten wimmelten unter mir herum. Ich schlug verzweifelt mit dem Schwert dorthin, wo ich sie vermutete, und traf nur ins Leere.
    »Tancred!«, hörte ich Eudo rufen, aber ich konnte ihn nicht sehen.
    Mein Pferd wieherte und bäumte sich auf und trat mit den Vorderbeinen nach den Schatten, die unten herumhuschten. Ich beugte mich im Sattel nach vorne und versuchte, das Gleichgewicht zu bewahren, es unter Kontrolle zu halten, während unter mir Stahl aufblitzte. Es wieherte noch einmal, bevor es unter mir zusammenbrach und ich aus dem Sattel geschleudert wurde, während mein Fuß immer noch im Steigbügel hing.
    Luft rauschte an mir vorbei, aber nur so lange, bis ich auf den Boden krachte. Ich schmeckte Blut in meinem Mund, als ich nach oben schaute. Ein Schatten ragte über mir auf, dessen Schwert und Helm funkelten. Ich blinzelte, und als meine Augen wieder schärfer sahen, erkannte ich Eadgar: das vertraute dünnlippige Gesicht mit dem finsteren Blick, das mich seit Eoferwic unablässig verfolgte.
    Seine Augen wurden schmal, als er auf mich hinunterschaute. »Ich erinnere mich an Euch«, sagte er. »Ihr seid Malets Hund. Der Mann, der einen Narren aus mir gemacht hat.«
    »Ihr habt meinen Herrn getötet«, fauchte ich ihn an. »Ihr habt Robert de Commines getötet.«
    Ohne Warnung schlug er nach mir. Ich wurde mir meiner Lage bewusst und hob meinen Schild, während ich gleichzeitig meinen Fuß unter der Leiche meines Pferdes hervorzuziehen versuchte. Der Schlag traf den Schildrand, wenige Zoll von meinem Hals entfernt, wenige Zoll davon entfernt, mich zu töten, aber ich hatte keine Zeit, mich damit aufzuhalten. Der nächste Schlag kam und dann noch einer,

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