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Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition)

Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Aitcheson
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übertönten, und der Feind zögerte. Denn oben auf dem Berg zum Osten hin wehten zwei neue Banner mit Hunderten berittener Männer, die sich darunter versammelt hatten. Das erste war der weiße Wolf auf rotem Feld, der zu fitz Osbern gehörte, während daneben das Schwarz-Gold in der Morgensonne schimmerte, das mir so vertraut geworden war.
    Malet.
    Das bedeutete, dass die Besatzung der Burg einen Ausfall gemacht hatte, und jetzt wurden die Rebellen von zwei Seiten angegriffen. Seine und fitz Osberns Ritter strömten von Osten den Berg hinab, und in diesem Moment trat die Wendung ein, als die englische Streitmacht, die sich von hinten bedroht sah, plötzlich den Kampf aufgab.
    »Für Lord Guillaume!«, schrie Philippe, als er einem Engländer mit seiner Lanze den Rest gab. Eadgar war von einer Gruppe seiner Huscarls aus dem Handgemenge weggeschafft worden, und jetzt zogen sie sich über die Brücke zum Rest ihrer Streitmacht zurück. Ein paar waren an Ort und Stelle geblieben und hielten uns hin, während ihr Herr den Rückzug antrat, aber sie waren wenige, und wir waren viele, die zu Pferde oder zu Fuß mit geschärftem Stahl in der Hand auf sie eindrangen. Die Brücke gehörte uns, der Feind war in Auflösung begriffen, und ich wusste, dass der Sieg zum Greifen nahe war.
    Ich lief zu dem Pferd, das seinen Reiter verloren hatte, sprang in den Sattel, schob meine Füße in die Steigbügel, drückte ihm meine Sporen in die Flanke, schloss mich der Verfolgung an und ritt den Feind nieder. Doch obwohl ich mein Schwert aufblitzen und zuschlagen sah, konnte ich es aus irgendeinem Grund nicht fühlen, als hätte es irgendwie kein Gewicht und seinen eigenen Willen, mit dem es mich lenkte. Um mich herum starben Männer an seiner Schneide und seiner Spitze, taten ihren letzten Atemzug, und ich ritt durch sie hindurch, während der Rest der Streitmacht des Königs folgte: eine Flut von Männern, die über die Brücke rollte.
    Wieder erklangen Hörner – lange, verlorene Stöße wie die Klagelaute eines sterbenden Untiers –, und plötzlich drehten sich die Engländer überall scharenweise um, gaben ihre Schildwälle auf, gaben den Kampf auf. Einige flohen in die Seitenstraßen, während andere sich zum Fluss wandten, wo ihre Schiffe lagen, und unter den Letzteren sah ich den Ætheling mit rund fünfzig Kriegern aus seinem engsten Gefolge, sein Gesicht und seine Rüstung rot verschmiert. In ihrem Bemühen, die Schiffe zu erreichen, schlugen sie Männer auf allen Seiten nieder, und es schien sie nicht zu kümmern, ob es Franzosen oder Engländer waren, die sie töteten, denn sie fielen alle ihren Schwertern zum Opfer.
    »Mit mir«, rief ich und hob mein Schwert, damit alle es sehen konnten: nicht nur mein Conroi, sondern all die anderen, die sich uns jetzt anschlossen. Ich konnte spüren, dass mein Pferd erlahmte: Jedes Mal, wenn ich die Sporen hob, wurde er langsamer, aber er musste mich noch ein Stück tragen, und deshalb presste ich die Stahlspitzen in sein Fleisch, während wir die Rebellen bis zum Kai verfolgten. »Mit mir!«
    Es pfiff in der Luft über unseren Köpfen, als ein Hagel von Pfeilen über den Fluss flog und auf die Reihen der fliehenden Rebellen niederging. Einige ihrer Schiffe lösten sich bereits von ihren Anlegeplätzen, obwohl sie immer noch erst halb voll waren, und manche sogar weniger als das. Aber in ihrer Hast zu entkommen hatten die Feinde ihre Schilde zugunsten von Riemen abgelegt, und jetzt starben sie unter einem Schauer aus Stahl.
    »Eadgar«, rief ich über das Getöse der Schlacht hinweg, als wir ihm und seinen Männern näher kamen. »Eadgar!«
    Meine Kehle war wund, meine Stimme heiser, aber sie mussten mich gehört haben, denn einige scharten sich zusammen und drehten sich, um uns entgegenzutreten. Wir waren jetzt auf dem Kai, wo der Weg schmal war, und genau wie auf der Brücke wären nur wenige Männer nötig, um uns aufzuhalten. Ich fragte mich, wo fitz Osbern und Malet waren, warum sie nicht hinzukamen, um den Rebellen den Weg auf der anderen Seite abzuschneiden und ihre Flucht zu verhindern. Der Ætheling war nicht weit von seinen Schiffen entfernt, und ich wusste, dass wir ihn nicht mehr zu fassen bekämen, sobald er auf dem Fluss war.
    Noch mehr Pfeile regneten herab, dichter als zuvor, und dieses Mal landeten sie nur ein kurzes Stück vor uns. Unsere Bogenschützen standen über die Länge der Brücke verteilt. Sie hoben zur gleichen Zeit ihre Bögen, zogen die Sehnen zurück und

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