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Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition)

Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Aitcheson
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auszusetzen, und das würde geschehen, wenn wir versuchten, uns durch diese Menschenmenge einen Weg zu bahnen, aber ich wusste auch, es gäbe keine Garantie, dass die Straßen freier wären, wenn wir den anderen Weg nähmen.
    »Wir reiten weiter«, sagte ich zu dem Kaplan. Ob das eine törichte Idee war oder nicht, würden wir bald sehen. Auf jeden Fall widersprach er mir nicht, womit ich halbwegs gerechnet hatte, sondern nickte nur.
    Ich holte tief Luft und spornte die Stute zu einem Trab an. Sie schien zunächst widerwillig zu sein, aber ich hielt die Zügel fest in meiner Hand, und sie gehorchte. Rollo wäre weitaus einfacher zu handhaben gewesen, dachte ich mit Bedauern; ich hatte nicht einmal Zügel gebraucht, um ihn zu lenken, obwohl monatelanges Training nötig gewesen war, bis es so weit war. Es war mir nicht möglich gewesen, mit diesem Tier Zeit zu verbringen, seine Launen oder Stärken kennenzulernen, und ich wusste nicht, wie es reagieren würde.
    Ich zog mein Schwert aus der Scheide. Es glitt glatt heraus, und das Licht der Laternen brachte seine polierte Oberfläche zum Schimmern. Es hatte eine schwerere Klinge, als ich gewöhnt war, ihr Schwerpunkt lag näher an der Spitze, als mir lieb war. Im Moment würde es allerdings genügen. Es musste genügen.
    Männer stoben vor uns auseinander, aber der größere Teil der Menge lag noch vor uns. Dies hier waren dieselben Straßen, auf denen wir am Tag zuvor gekämpft hatten, aber die Niederlage der Städter hatte ihre Begeisterung eindeutig nicht gedämpft, weil sie in noch größerer Zahl erschienen waren als vorher und zum Himmel schrien: Ut! Ut! Ut!
    »Bleibt zusammen«, rief ich dem Rest der Gruppe durch den Lärm hindurch zu.
    Ælfwold hielt ein kleines Holzkreuz vor sich, während er sich gleichzeitig an die Zügel klammerte. Der Priester hatte wahrscheinlich noch nie einen solchen Pöbelhaufen gesehen. Hinter ihm bemühten sich die beiden Damen, ihre Pferde im Griff zu behalten, und sie machten einen blassen Eindruck. Es war ein Fehler gewesen, mit ihnen diesen Weg zu nehmen.
    Ein Mann rannte mit einem Speer in den Händen auf mich zu; ich drehte mich gerade noch rechtzeitig zu ihm, um ihn kommen zu sehen, mein Schwert herumzureißen und seinen Stoß abzulenken, bevor ich auf seinen Arm hieb. Er ließ die Waffe fallen und taumelte zurück in die Menge; Blut strömte aus seiner Wunde und färbte seine Tunika dunkelrot.
    »Zurück!«, brüllte ich sie an, in der Hoffnung, dass sie begriffen, was ich meinte, wenn schon nicht, was ich sagte, und dass sie das vergossene Blut als Warnung verstehen würden. Stattdessen drückten sie sich noch näher an uns heran, knapp außerhalb der Reichweite meines Schwerts, als wäre ihnen nicht klar, dass ich nur ein bisschen nach vorne zu kommen brauchte, um sie alle an Ort und Stelle abzuschlachten.
    »Zurück!«, rief ich wieder und schwenkte mein Schwert, um sie abzuschrecken.
    Hinter mir hörte ich eine der Damen schreien, als ein Mann aus der Menge nach vorn sprang, sie an einem Arm und am Rock packte und versuchte, sie aus dem Sattel zu zerren. Ihr Pferd scheute und warf den Kopf hin und her, und als die Kapuze ihr Gesicht freigab, sah ich, dass es Beatrice war. Ich zog hart an den Zügeln und drehte, spornte die Stute an, wobei ich das Schwert hoch hob, bevor ich es auf die Schulter des Angreifers niedersausen ließ, während Radulf vorwärtsstürmte und seine Lanze in die Brust eines anderen versenkte. Ein dritter Engländer hatte Beatrice’ Bein ergriffen und zog fest daran, aber sie hielt sich am Hals ihres Pferdes fest, und er sah mich erst, als es zu spät war und ich ihm meine Klinge über den Hinterkopf hieb und ihn zu Boden schickte.
    »Seid Ihr unverletzt?«, fragte ich Beatrice. Ihre Haare hatten sich unter der Kapuze gelöst und fielen ihr übers Gesicht. Sie antwortete nicht, offenbar von Entsetzen gepackt, sondern starrte mich aus weit aufgerissenen, leeren Augen an. Ich wusste nicht, was ihr den größeren Schock versetzt hatte, die Männer, die versucht hatten, sie aus dem Sattel zu holen, oder die Art und Weise, wie ich sie abgefertigt hatte.
    Die Schreie um uns herum schwollen an. Ich hatte keine Bauern töten wollen, aber wir hatten keine große Wahl. Ich hatte dem Vicomte geschworen, dass ich seine Frauen beschützen würde. Und ich würde ihn nicht enttäuschen, wie ich Lord Robert enttäuscht hatte.
    Ich legte Beatrice eine Hand auf den Arm und nickte Radulf zu. Sein Helm war mit Blut

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