Der Pakt
höher, steht ein deutsches Agentenfunkgerät. Ich kann Ihnen zeigen, wo.«
Luger nickte. Wir ließen Cash im Schlafzimmer zurück, gingen durch den Flur zu der Doppeltür und stiegen die Steintreppe zu dem kleinen Apartment hinauf. Ich zeigte dem Inspektor, wie die Bücherregaltür funktionierte, und betrat dann vor ihm das Geheimzimmer.
Der deutsche Sender/Empfänger war weg.
»Das Funkgerät stand dort auf dem Tisch. Und daneben lag die Pistole, die jetzt auf Elenas Schlafzimmerboden liegt. Die Walther. Ich fürchte, da könnten meine Fingerabdrücke drauf sein, Inspektor. Ich hatte sie in der Hand, als ich heute Morgen hier drinnen das Funkgerät entdeckt habe. Ich wollte nur sehen, ob sie geladen war.«
»Verstehe«, sagte Luger. »Sonst noch etwas, was Sie mir sagen wollen, Sir?«
»Nur, dass ich sie nicht erschossen habe.«
Luger seufzte. »Sehen Sie’s mal mit meinen Augen«, sagte er fast schon milde. »Da war Blut an Ihrer Hose, als wir Sie verhaftet haben. Wie Sie selbst zugeben, sind auf der Waffe, die wohl die Tatwaffe sein dürfte, Ihre Fingerabdrücke. Sie haben mit dem Opfer geschlafen. Und als Krönung des Ganzen haben Sie, als wir wegen Ihrer Räuberpistole von der deutschen Spionin hierher kamen, auch noch Beweismaterial verschwinden lassen. Jawohl, ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir diesen Knopf aushändigen würden. Den, den Sie vom Boden aufgehoben haben, nachdem sie vorhin im Schlafzimmer die Zigaretten verstreut hatten.«
Ich nahm den Knopf heraus, musterte ihn kurz und gab ihn dann dem Inspektor. »Der ist nicht von mir. Tut mir Leid.«
»Dachten Sie, er könnte von Ihnen sein?«, fragte Luger.
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»Wenn Sie schon fragen, nein, das dachte ich nicht. Aber ich vermute mal, dass das für Sie keine große Rolle spielt.«
»Wir sind nicht blöde, Sir«, sagte Luger und steckte den Knopf ein.
»Dann dürfte Ihnen ja wohl schon aufgefallen sein, dass an meinen Jacketts nirgends ein Knopf fehlt.«
»Das ist mir aufgefallen. Deshalb versuche ich immer noch zu ergründen, warum Sie ihn aufgehoben haben.«
Ich sagte achselzuckend: »Ich habe es wohl in der Hoffnung getan, irgendwo auf einen Mann zu stoßen, dem ein Jackettknopf fehlt.«
»Er könnte natürlich schon eine Weile hier gelegen haben«, räumte Luger ein. »Aber er ist dennoch ein Beweismittel. Wenn auch nicht so ein eindeutiges wie eine Pistole mit Fingerabdrücken darauf. Ihren Fingerabdrücken, sagen Sie?«
»Und denen des Mörders.«
»Schade, dass hier kein Funkgerät ist«, sagte Luger. »Das hätte doch einiges geändert.«
»Ich nehme an, derjenige, der die Prinzessin erschossen hat, hat auch das Funkgerät verschwinden lassen. Und er hat beides aus demselben Grund getan. Um zu vertuschen, dass sie eine deutsche Agentin war. Irgendetwas hat ihm wohl Angst eingejagt.« Ich seufzte, als mir aufging, was da passiert sein musste. »Ich vermute, das war ich. Ich habe nämlich das Haus durchsucht, letzte Nacht, als hier alles schlief. Oder als ich das zumindest dachte. Jemand muss mich gesehen haben und daraufhin beschlossen haben, alle Spuren zu verwischen. Ich glaube nämlich, Inspektor, ich bin da auf den Plan zu einem Mordanschlag gestoßen. Einem Mordanschlag auf die Großen Drei.«
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Ich gab ihm die Klartextnachricht. Es hatte keinen Sinn mehr, sie noch länger zurückzuhalten. Nur Zentimeter trennten mich noch von einer Mordanklage.
»Ich glaube, dieser Funkspruch wurde von jemandem, höchstwahrscheinlich dem Mörder, an dem verschwundenen Funkgerät empfangen.«
Luger sah auf den Funkspruch. »Das ist ja deutsch«, sagte er.
»Natürlich. Es kommt ja auch aus Berlin. › Mordanschlag ‹ , das heißt so viel wie Attentat«, übersetzte ich.
»Ach ja?«
»Deutsche Nachrichtendiensttätigkeit ist mein Spezialgebiet, Inspektor. Ich bin beim OSS. Das ist der amerikanische Geheimdienst. Ich bin der Verbindungsoffizier des Präsidenten zu diesem Dienst. Ich muss unbedingt so schnell wie möglich den Chef des Präsidentenschutzes sprechen. Er heißt Mike Reilly.«
Cash erschien in der Tür. »Kein deutsches Funkgerät, Sir?«, fragte er.
»Kein deutsches Funkgerät. Und dass mir niemand die Pistole im Schlafzimmer anfasst. Der Professor hat gestanden, dass da seine Fingerabdrücke drauf sind.«
»Nein, ich sagte, sie könnten drauf sein.«
Inspektor Luger beugte sich vor. »Soll ich Ihnen sagen, was ich denke, was passiert ist, Professor Mayer?«
Ich stöhnte innerlich. Es war nur zu leicht zu
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