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Der Paradies-Trick (Kindle Single) (German Edition)

Der Paradies-Trick (Kindle Single) (German Edition)

Titel: Der Paradies-Trick (Kindle Single) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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hier draußen so allein, ihr zwei? Das ist es, wohinter wir nicht kommen.«
    Fatima lachte verächtlich. »Allein zu zweit? Hey, ich will euch dasselbe fragen. Was treibt ihr denn hier draußen so allein? Haben eure Eltern nicht gemerkt, dass ihr euch aus den Betten geschlichen habt?«
    Die beiden liefen rot an, und die Augen des Kleineren verengten sich. Delilah bewunderte Fatima für ihren Mut, aber so ein Bluff war gefährlich, wenn nichts dahintersteckte.
    »Wisst ihr, was ich glaube?«, sagte der Kleinere. »Ich glaube, ihr seid zwei Huren, die scharf auf einen Schwanz sind.«
    »Huren sind nicht scharf auf Schwänze«, versetzte Fatima. »Sie sind scharf auf Geld. Obwohl ich nicht glaube, dass ihr mit einem von beidem dienen könnt.«
    Der Größere packte Fatima grob am Ellbogen. »Ich werde dir zeigen, womit wir dich bedienen können.«
    »Loslassen«, sagte Fatima, und Delilah, die die plötzliche Angst in ihrer Stimme hörte, wusste, dass ihr Bluff danebengegangen war. Sie drehte sich unmerklich zur Seite, um die Bewegung zu verdecken, und schob Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand in den Ring am Griff des Hideaway. Normalerweise hätte sie ein Messer nicht als Drohung benutzt, sondern zum Schneiden. Aber sie musste sich so weit wie möglich an ihre Rolle halten. Eine Zivilperson konnte durchaus zum Schutz ein Messer dabei haben. Aber sie würde zögern, es auch einzusetzen, wenn sie überhaupt wusste, wie das ging.
    »Lasst sie los«, sagte Delilah bewusst ruhig und befehlend.
    »Oder was?«, fragte der Kleinere mit hinterhältigem Grinsen.
    Delilah war gezwungen, die rechte Faust zu heben, sodass sie die rasiermesserscharfe Klaue deutlich sehen konnten. »Oder ich schlitze euch auf und sehe zu, wie eure Eingeweide auf die Straße klatschen.« Sie wandte ihnen die linke Körperhälfte zu und zog die Messerhand näher an den Brustkasten. Wenn der Mann versuchte, danach zugreifen, konnte sie seine Arme mit der freien Hand blockieren und mit der Klinge auf seine Hoden und seinen Bauch losgehen.
    Der Größere blickte seinen Freund Rat suchend an. Doch sein Griff an Fatimas Arm lockerte sich nicht.
    Von rechts nahm sie eine verschwommene Bewegung war. Zwei weitere dunkelhäutige Männer bogen um die Ecke des Momtaz und kamen rasch auf sie zu. Delilah spürte einen weiteren Adrenalinstoß, erkannte dann aber sofort an der Verstohlenheit und Schnelligkeit der Attacke, dass Fatima und sie nicht ihr Ziel waren. Ein schneller, scharfer Blick zeigte ihr, dass die Neuankömmlinge sich voll auf die zwei Angreifer konzentrierten, nicht auf deren Opfer.
    Der kleinere Typ musste etwas in Delilahs Miene gelesen, das kurze Abgleiten ihres Blicks bemerkt haben. Er begann sich umzudrehen, aber der Erste der Männer hatte ihn bereits erreicht. Er machte eine ruckartige Bewegung mit dem rechten Arm, und ein zusammenschiebbarer Schlagstock schoss heraus und rastete ein. In der zeitlupenartigen Verzerrung des Adrenalinstoßes sah Delilah, wie der kleinere Typ sich weiter und weiter umdrehte, doch inzwischen hatte der vordere Mann den linken Fuß fest auf den Boden gestemmt, und sein Schlagstock schoss heran wie eine Vorhand beim Tennis. Der kleinere Typ musste ihn aus dem Augenwinkel gesehen haben, denn er zuckte reflexartig zurück und zog den Kopf ein. Seine Arme flogen hoch, und er duckte sich, doch es war bereits zu spät, und bevor er seine Drehung stoppen konnte, peitschte ihm der Schlagstock mitten ins Gesicht. Sein Kopf ruckte zurück, seine Beine schossen nach vorne unter ihm weg, und zersplitterte Zähne flogen durch die Luft, während er fiel. Er erschlaffte, und Delilah sah, dass er bereits das Bewusstsein verloren hatte, bevor er zu Boden krachte.
    Der größere Typ hatte sich noch nicht von seinem Schreck erholt, als der hintere Mann heran war. Er packte ihn am Kragen, und plötzlich hielt er ein Messer in der Hand, das er dem Größeren an die Kehle presste.
    »Hast du Problem?«, fragte er auf Englisch. Delilah konnte den Akzent nicht ganz einordnen – Punjabi, dachte sie, vielleicht auch Urdu. Nicht Arabisch.
    Die Augen quollen dem größeren Typen vor Entsetzen beinahe aus dem Kopf, doch er schien zu schockiert zu sein, um zu antworten.
    Der hintere Mann drückte die Messerspitze fester gegen seine Haut. »Ich sage, hast du Scheißproblem?«
    Der Kopf des größeren Typen zitterte verneinend, als hätte er ihn gern heftig geschüttelt, was aber wegen des Messers unmöglich war. »Nein. Kein

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