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Der Paradies-Trick (Kindle Single) (German Edition)

Der Paradies-Trick (Kindle Single) (German Edition)

Titel: Der Paradies-Trick (Kindle Single) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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Problem.«
    »Gut. Dann schaff deinen Scheißarsch hier weg. Sofort.« Er versetzte dem größeren Typen einen so heftigen Stoß, dass er zurücktaumelte und mit den Armen wie Windmühlenflügel schlug, um nicht umzukippen. Sobald er das Gleichgewicht wiedergefunden hatte, machte er auf dem Absatz kehrt und rannte davon.
    Der erste Mann kniete sich hin und begutachtete den Typen, den er flachgelegt hatte. Delilah wusste bereits, dass er bewusstlos oder von der Wucht des Schlags vielleicht sogar tot war. Der Mann mit dem Schlagstock wechselte den Griff, sodass er ihn wie einen Eispickel hielt, und stieß die Spitze gegen den Gehweg, um ihn zusammenzuschieben. Dann stand er auf und sah Fatima an.
    »Alles in Ordnung?«, fragte er mit demselben Akzent wie sein Partner.
    Fatimas Blick glitt von dem auf dem Boden liegenden Typen zu dem vorderen Mann. Einen Augenblick lang war sie sprachlos. Dann stammelte sie: »Ja. Ja, uns ist nichts passiert.«
    Der vordere Mann warf seinem Partner einen Blick zu, dann sah er Delilah an. »Es … es tut mir leid«, sagte er. »Dieser Ort hier, manchmal schlechte Männer bei Nacht. Tut mir leid.«
    Delilah schüttelte den Kopf. »Sie müssen sich nicht entschuldigen.«
    Der Mann warf einen Blick auf das Hideaway, dessen Klinge zwischen ihren Knöcheln herausragte. »Aber vielleicht brauchten Sie uns ja gar nicht.«
    Delilah schob das Messer vorsichtig in die Scheide zurück. »Vielleicht. Danke für Ihre Hilfe.«
    Der andere Mann sah sich nervös um. »Sie sollten gehen. Polizei kommt. Polizei nix gut.«
    Fatima sah aus, als stünde sie unter Schock. Delilah legte ihr die Hand auf den Ellbogen und sagte: »Ja. Wir gehen. Noch einmal danke.«
    Sie gingen rasch in südöstlicher Richtung davon, auf den Bahnhof Paddington zu. Delilah hatte aus dem Aufeinandertreffen eine Menge Eindrücke gewonnen, die sie gern besser hätte einordnen können, aber sie durfte nicht aus der Rolle fallen. Dazu war später noch Zeit.
    »War das ein Messer?«, fragte Fatima mit einem Blick zurück. Ihre Stimme klang ungläubig.
    »Ja.«
    »Zeig es mir.«
    »Später. Ich denke, wir sollten machen, dass wir hier wegkommen. Gehst du oft in diese Shisha-Bar? Kennt man dich dort?« Damit verriet sie ein wenig mehr taktischen Scharfsinn, als gut war, aber sie hielt das Risiko für vernachlässigbar gegenüber der Gelegenheit, mehr zu erfahren.
    »Manchmal. Und ja, sie wissen, wer ich bin.«
    »Oh. Das ist nicht gut.«
    »Warum? Wir haben nichts Falsches getan. Wir haben überhaupt nichts getan.«
    »Ja, aber willst du wirklich versuchen, die Polizei davon zu überzeugen? Ich meine, du hast doch das Gesicht des einen gesehen. Ich glaube, er war tot.«
    »O mein Gott, ich weiß. Ich meine, wie er durch die Luft geflogen ist!« Sie sprach schneller als üblich, wirkte überdreht. Ganz normal, nach einem solchen Ausbruch von Gewalt.
    »Weißt du, wer die Typen waren?«, fragte Delilah und vergaß nicht, eine gewisse Atemlosigkeit in ihre Stimme zu legen, damit Fatima sich nicht fragte, wie sie nach den Ereignissen so gelassen bleiben konnte.
    »Bloß zwei Arschlöcher.«
    »Nicht die zwei Arschlöcher. Die beiden anderen.«
    »Nein.«
    Delilah hätte etwas mehr erwartet – »Gott sei Dank, dass sie vorbeigekommen sind«, oder etwas in dieser Art. In der Kürze der Antwort lag ein falscher Ton. Wenn Fatima Bodyguards hatte, musste sie davon wissen, und die ausweichende Antwort deutete darauf hin, dass es tatsächlich so war. Dennoch, während des Überfalls hatte sie sich nicht so verhalten, als ob sie auf Leibwächter zählen könnte. Eher wie jemand, der einen naiven Bluff probiert und dann echte Angst bekommt, wenn er nicht funktioniert.
    Sie gingen weiter. Delilah sah sich gelegentlich um, aber so hätte sich jeder verhalten, der gerade etwas Derartiges erlebt hatte, also konnte man kaum etwas anderes hineindeuten.
    Als sie die Straßenlaternen und Taxis und relative Sicherheit der Paddington Station erreicht hatten, blieben sie stehen. Fatima sagte: »Ich kann kaum glauben, dass du gegen den Kerl ein Messer gezogen hast!«
    »Tja, was hätte ich denn sonst tun sollen?«
    »Hast du wirklich gesagt: ›Ich schlitze dich auf und sehe zu, wie deine Eingeweide auf die Straße klatschen‹?«
    »Ich weiß nicht mehr genau. Ich hatte Angst.«
    »Du hast überhaupt nicht so geklungen! Du warst total die harte Straßenkämpferin.«
    »Ich hab mich gar nicht hart gefühlt, das kann ich dir sagen.«
    Fatima reckte die Faust in

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