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Der Partner

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Titel: Der Partner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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als er erkannte, dass diese Anwälte über alle Antworten verfügten, gewann er die Kontrolle über sich zurück. »Wann geht das Ganze über die Bühne?« fragte er.
    »Heute, am späten Nachmittag«, sagte Trussel.
    Auch das gefiel Sweeney nicht. Er schob die Hände tief in die Hosentaschen und machte sich auf den Weg zur Tür. »Ihr Anwälte steckt doch alle unter einer Decke«, sagte er, gerade so laut, dass alle es hören konnten.
    »Eine große, glückliche Familie«, sagte Parrish sarkastisch.
    Sweeney knallte die Tür hinter sich zu, stürmte den Korridor entlang und fuhr dann in seinem nicht näher als Polizeifahrzeug gekennzeichneten Wagen davon. Über Autotelefon rief er seinen Informanten an, einen Reporter bei der örtlichen Tageszeitung.
    Da die Familie, soweit man von einer solchen reden konnte, ebenso zugestimmt hatte wie Patrick in seiner Eigenschaft als Testamentsvollstrecker, war das Öffnen des Grabes eine einfache Angelegenheit. Richter Trussel, Parrish und Sandy waren sich der Ironie bewusst, dass Patrick, Clovis’ einziger Freund, eine Erklärung unterschrieb, die sie ermächtigte, den Sarg zu öffnen, um Patrick von jeglichem Verdacht zu befreien. Jede Entscheidung schien voller Ironie zu stecken.
    Es war etwas völlig anderes als eine Exhumierung, für die ein Gerichtsbeschluss erforderlich gewesen wäre, dem ein entsprechender Antrag und manchmal sogar eine Anhörung vorauszugehen hatte. Es war einfach ein Sichüberzeugen, etwas, was in den Gesetzen von Mississippi so nicht vorkam, und deshalb legte Richter Trussel diese Sache recht großzügig aus. Wem würde es schaden? Bestimmt nicht der Familie. Bestimmt nicht dem Sarg; offensichtlich erfüllte er ohnehin nicht seinen vorherbestimmten Zweck.
    Rolland war immer noch der Besitzer des Bestattungsunternehmens in Wiggins. Nur zu gut erinnerte er sich an Mr. Clovis Goodman und seinen Anwalt und die merkwürdige kleine Totenwache irgendwo im County, im Haus von Mr. Goodman, wo außer dem Anwalt niemand erschienen war. Ja, er erinnerte sich gut daran, erklärte er dem Richter am Telefon. Ja, er hatte etwas über Mr. Lanigan gelesen, war aber nicht darauf gekommen, dass da ein Zusammenhang bestehen könnte.
    Richter Trussel lieferte ihm eine kurze Zusammenfassung, die sofort die Sprache auf Rollands Anteil an dem Ganzen brachte. Nein, er hatte den Sarg nach der Totenwache nicht noch einmal geöffnet, dazu hatte er keine Veranlassung gesehen, das tat er in solchen Situationen nie. Während der Richter mit ihm sprach, faxte Parrish Rolland Kopien der von Deena Postell und Patrick Lanigan, dem Testamentsvollstrecker, unterschriebenen Einverständniserklärungen zu.
    Rolland war mit einem Mal sehr hilfsbereit. Ihm war noch nie eine Leiche gestohlen worden; so etwas taten die Leute in Wiggins nicht, und er würde selbstverständlich sofort veranlassen, dass das Grab geöffnet wurde. Schließlich gehörte ihm ja auch der Friedhof.
    Richter Trussel schickte einen Gerichtsbediensteten und zwei Deputies zu dem Friedhof. Unter dem hübschen Grabstein

    CLOVIS GOODMAN
    23. Januar 1907-6. Februar 1992
    Eingegangen in die Ewigkeit

    bahnte sich ein kleiner Bagger seinen Weg durch die lehmige Erde, während Rolland Anweisungen gab und mit einer Schaufel wartete. Es dauerte weniger als fünfzehn Minuten, bis sie auf den Sarg stießen. Rolland und ein Helfer stiegen in das Grab und schaufelten die restliche Erde beiseite. An den Kanten des Sarges war das Holz bereits verrottet. Rolland trat ans untere Ende des Sarges und setzte seinen Inbusschlüssel an. Er zog und rüttelte, bis der Deckel ein knackendes Geräusch von sich gab, dann hob er ihn langsam an.
    Zu niemandes Überraschung war der Sarg leer.
    Abgesehen natürlich von den vier Hohlblocksteinen.
    Der Plan sah vor, dass alles, wie das Gesetz es verlangte, in öffentlicher Sitzung über die Bühne ging, aber erst gegen 17.00 Uhr am späten Nachmittag, kurz vor Schließung des Gebäudes, wenn die meisten Angestellten es bereits verließen. 17.00 Uhr hörte sich für alle Beteiligten gut an, besonders für den Richter und den Staatsanwalt, die glaubten, das Richtige und Angemessene zu tun, aber trotzdem ziemlich nervös waren. Den ganzen Tag über hatte Sandy auf eine kurzfristig anberaumte Verhandlung gedrängt, sobald die Abmachung unterschrieben und der Sarg geöffnet worden war. Es bestand für ihn keinerlei Veranlassung, irgendeine Verzögerung in Kauf zu nehmen. Sein Mandant war inhaftiert, aber das

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