Der Partner
hübsch ins Schwitzen geraten. Es war Oktober, um die Mittagszeit, die Temperatur betrug ungefähr fünfundzwanzig Grad, und er wurde noch schneller, als er vorbei an einer kleinen, mit jungen Müttern überfüllten Klinik und vorbei an einer kleinen Kirche, die die Baptisten gebaut hatten, die Stadt verließ. Die Straßen wurden staubiger, als er mit sieben Minuten pro Meile in die offene Landschaft lief.
Er nahm die Sache mit dem Laufen sehr ernst, ein Umstand, der sie mit tiefer Genugtuung erfüllte.
Danilo würde ihnen praktisch in die Arme laufen.
Am Tag, nachdem sie ihn zum erstenmal zu Gesicht bekommen hatten, wurde von einem Brasilianer, der Osmar hieß, eine kleine, heruntergekommene Hütte am Rand von Ponta Porä gemietet, und innerhalb kurzer Zeit trudelte der Rest des Verfolgerteams dort ein. Es bestand zu gleichen Teilen aus Amerikanern und Brasilianern, wobei Osmar die Befehle auf portugiesisch gab und Guy Kommandos auf englisch zu bellen pflegte. Osmar beherrschte beide Sprachen und fungierte als so etwas wie der offizielle Dolmetscher des Teams.
Guy kam aus Washington. Er war ein ehemaliger Secret-
Service-Mann, angeheuert, um Danny Boy zu finden, wie sie ihn unter sich nannten. Manche Leute hielten Guy für ein Genie auf seinem Gebiet. Gesichtslos und ohne Spuren zu hinterlassen war Guy ein Mann ohne Vergangenheit. Sein fünfter Einjahresvertrag, Danny Boy aufzuspüren, lief, und für das Ergreifen der Beute winkte ihm ein hübscher Bonus. Obwohl er es stets gut zu verbergen wusste, drohte Guy unter dem Druck, Danny Boy nicht finden zu können, über die Jahre langsam den Verstand zu verlieren.
Vier Jahre und dreieinhalb Millionen Dollar. Und nichts, was man hätte vorweisen können.
Aber jetzt hatten sie ihn aufgespürt.
Osmar und seine Brasilianer hatten nicht die geringste Ahnung von Danny Boys Sünden, aber jeder auch nur halbwegs mit Verstand Begabte konnte sehen, dass er untergetaucht sein und sich mit ihm entschieden zu viel Geld in Luft aufgelöst haben musste. Osmar hatte rasch gelernt, keine Fragen zu stellen. Guy und die Amerikaner hatten zu diesem Thema nichts zu sagen.
Die Fotos von Danny Boy wurden auf zwanzig mal fünfundzwanzig vergrößert und an eine Wand in der Küche der heruntergekommenen kleinen Hütte geheftet, wo sie wieder und wieder von Männern mit harten Augen verbissen studiert wurden, Männern, die Kette rauchten und angesichts der Fotos die Köpfe schüttelten. Sie flüsterten miteinander und verglichen die neuen Fotos mit den alten, denen aus seinem früheren Leben. Dünnerer Mann, eigenartiges Kinn, andere Nase. Sein Haar war kürzer und seine Haut dunkler. War es wirklich ihr Mann?
Sie hatten das alles schon einmal durchgemacht, in Recife, an der Nordostküste, neunzehn Monate zuvor, wo sie eine Wohnung gemietet und ebenfalls Fotos an einer Wand betrachtet hatten, bis beschlossen wurde, den Amerikaner zu greifen und seine Fingerabdrücke zu überprüfen. Falsche Fingerabdrücke. Falscher Amerikaner. Sie pumpten noch ein paar Drogen mehr in ihn hinein und entsorgten ihn in einem Straßengraben.
Sie scheuten davor zurück, allzu tief in das gegenwärtige Leben von Danilo Silva einzudringen. Wenn er tatsächlich ihr Mann war, dann verfügte er ausreichend über Geld. Und Bargeld, das wussten sie, wirkte bei den einheimischen Behörden stets Wunder. Jahrzehntelang hatten sich Nazis und andere Deutsche, die sich in Ponta Porä eingenistet hatten, mit Bargeld ausgesprochen erfolgreich Schutz erkaufen können.
Osmar wollte einen schnellen Zugriff. Guy sagte, sie würden warten. Am vierten Tag verschwand er urplötzlich, und sechsunddreißig Stunden lang herrschte in der heruntergekommenen kleinen Hütte ein ziemliches Chaos.
Sie sahen noch, wie er in den roten Käfer stieg. Er hatte es eilig, lautete der Bericht. Er raste durch die Stadt zum Flughafen, ging im letzten Augenblick an Bord einer kleinen Maschine, und weg war er.
Sein Wagen blieb auf dem einzigen Parkplatz des Flugplatzes zurück, wo sie ihn in den nächsten Tagen keine Sekunde aus den Augen ließen. Das Flugzeug flog mit vier Zwischenlandungen in Richtung Säo Paulo.
Sofort gab es den Plan, in sein Haus einzudringen und alles zu inventarisieren. Es musste ganz einfach Unterlagen geben. Irgendwie musste das Geld ja verwaltet werden. Guy sah es direkt vor sich; er träumte davon, Bankunterlagen zu finden, Belege für telegraphische Überweisungen, Kontoauszüge; alle möglichen Dokumente, alles
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