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Der Pathologe weiß alles, ... aber zu spät.

Der Pathologe weiß alles, ... aber zu spät.

Titel: Der Pathologe weiß alles, ... aber zu spät. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. med. Hans Bankl
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Universität von 1975-1977, sprach sich fundiert für den Lateinunterricht und die dadurch erzielte Geistesschulung und prinzipielle Organisation des Denkens aus. Denn Latein ist nicht irgendeine Sprache, Latein ist die Wurzel der abendländischen Kultur als jahrhundertelang gültiges Verständigungsmittel der Gelehrten, und Latein ist vor allem eine Schule des geordneten Aufbaues der Gedanken.
Wie es im Sinne Oskar Kokoschkas eine „Schule des Sehens“ gab und weiter geben sollte, so ist im Sinne Franz Seitelbergers eine „Schule des Denkens“ durch die Kenntnis der lateinischen Sprache zumindest in den Grundlinien festgelegt. Andere sprechen dezidiert gegen Latein und erklären, die moderne Medizin benötige das nicht. Es kommt dann der oft bemühte Vergleich mit Amerika: In den USA werden gute Arzte ausgebildet, Latein ist keinerlei Voraussetzung für das Studium. Dabei wird in der Regel nicht erwähnt, daß die Privat- und Universitätskurse in Latein von den Amerikanern gestürmt werden.
Die Konsequenzen der Ablehnung von Lateinkenntnissen für das Medizinstudium sind zu erwarten gewesen. In Lehrbüchern und Vorlesungen müssen alle termini technici sprachlich erklärt werden, da die Studenten kaum Latein verstehen, zuwenig Englisch, nur vereinzelt Französisch und praktisch überhaupt nicht mehr Griechisch. Diese Sprachen sind aber die Grundlagen unserer Nomenklatur, und daran wird sich auch in naher Zukunft nichts ändern.
Jetzt verstehen wir, warum die Abkürzungen so beliebt sind. Sie sind zwar gräßlich, aber einfach hinzuschreiben, und man braucht dafür weder Grammatik noch Vokabeln.
Für mich persönlich ist nur eines schade: Die Kämpfer gegen die klassischen Sprachen wissen dann nicht einmal mehr, daß Dummkopf auf lateinisch „homo stultus“ heißt, und müssen ihre Gegner englisch beschimpfen. Auch könnten sie mit „Idiot“ im griechischen Sinne das Falsche meinen, denn ein „idiotes“ war ein Privatmann im Gegensatz zum Staatsmann bzw. ein gewöhnlicher Soldat im Gegensatz zum Feldherrn und keineswegs ein Trottel. Aber die Tatsache bleibt bestehen: „Roma locuta“ wurde ausgetauscht gegen „the voice of America“.
Die nächste sinnlose Reform steht mit der Umstellung der deutschen Rechtschreibung bevor. Es ist nicht ausgeschlossen, daß vielleicht zukünftig Diphtherie gegen „Difteri“ ausgewechselt wird.
Es wird interessant zu beobachten sein, was geschieht, wenn die Mediziner nicht mehr „Latein“ können. Möglicherweise wird es nur mehr Krankheitsnamen mit Personen- bzw. Geographiebegriffen geben oder Abkürzungen.

DER BEFUND
    Der Patient fragt nach der Untersuchung den Arzt: „Bitte, Herr Doktor, auf deutsch: Was fehlt mir?“ - „Nichts. Sie sind auf deutsch: ein Fresser, ein Säufer und ein Faulpelz.“ Der Patient hat noch einen Wunsch: „Danke! Und auf lateinisch, für meine Frau?“

ZU KURZ
    Das Fach bringt es mit sich, daß die Anatomen bei ihren Vorlesungen bisweilen in eigentümliche Reden verfallen. Einer soll gesagt haben: „Meine Damen und Herren, gestern sind wir zu den weiblichen Genitalien vorgedrungen, heute wollen wir darin fortfahren. „ Und mit einem kurzen Zeigestock auf eine Abbildung deutend, fuhr der Professor fort: „Hier oben sehen Sie die Tube, dahin gelangt das Ei. Aber ich komme nicht so hoch!“

NEUJAHRSGESCHENK
    „Meine Herren! Indem ich Ihnen zum neuen Jahr meine herzlichsten Glückwünsche darbringe, wende ich mich zu den Eingeweiden und lege Ihnen den Magen eines Schnapssäufers vor.“

WIE SPRECHEN ENGEL?
    Wie fast alle Mediziner seiner Zeit sprach Josef Hyrtl noch fließend Latein, konnte mühelos Vorlesungen und Stegreifreden in dieser Sprache halten und sagte einmal zu einem Kollegen: „Für mich steht eines fest: Die Engel im Himmel sprechen Latein miteinander.“

WO MAN SINGT . ..
    Der alte Herr war nie ein Kind von Traurigkeit. Doch jetzt zwickt und zwackt es da und dort, und er geht - vorsorglich - zum Arzt. Nach der Untersuchung runzelt der Doktor die Stirn.
„ Was ist denn los mit mir?“ fragt der alte Herr besorgt. „Ist es jetzt aus mit Wein, Weib und Gesang?“
„Na ja, so schlimm ist es nicht“, meint da der Arzt. „Singen dürfen Sie, soviel Sie wollen.“

CINEMASCOPE
    Verzweifelt wendet sich ein Mann an einen berühmten Psychiater: „Mit mir stimmt was nicht. Ich habe den gesamten Plafond meines Schlafzimmers mit Fotos praller Schönheiten tapeziert. Lauter Nacktfotos, die ganz Decke ist vollgeklebt. Das

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