Der Pathologe weiß alles, ... aber zu spät.
Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch. Nur jeder sechste Arzt läßt sich regelmäßig durchchecken. Gewicht?
Jeder dritte Arzt bezeichnet sich als übergewichtig.
Die Selbstmordrate 6 liegt bei Ärzten zweimal höher als in anderen vergleichbaren Berufsgruppen.
Wenn 100 Ärzte an einer bestimmten Todesursache sterben, dann zeigen die nachfolgenden Vergleichszahlen die Sterblichkeit der anderen Gruppen.
6 Die Selbstmordzahl beträgt ungefähr zwei Prozent aller Todesfälle und entspricht etwa der Zahl der Verkehrsunfalltoten.
Todesursache Ärzte Herz-Kreislauf 100
Krebs 100
Selbstmord 100
andere Akademiker gesamte Bevölkerung
87 117 118 161 50 78
Krebstote gibt es bei Ärzten deutlich weniger als in der Gesamtbevölkerung. Ob dies eine Folge eines höheren sozioökonomischen Status ist oder durch mehr Gesundheitsbewußtsein hervorgerufen wird, bleibt bisher unklar.
Wie bei allen Statistiken muß man sich beim Vergleich von verschiedenen Kollektiven vor falschen Schlußfolgerungen hüten. Es ist keineswegs gesichert, daß die ärztliche Tätigkeit aufreibender und krankheitsfördernder ist als andere Berufe.
Als Beispiel für einen Irrtum in dieser Hinsicht sei eine Untersuchung an englischem Autobuspersonal erwähnt. Sie hat ergeben, daß die Lenker viel weniger von Koronarsklerose und Herzinfarkt betroffen sind als die Schaffner. Dabei haben doch die Schaffner anscheinend einen wesentlich streßärmeren, nicht so verantwortungsbeladenen Beruf. Die Lösung ist wohl darin zu suchen, daß die Trennung der beiden Gruppen bereits bei der Berufswahl erfolgte, durch die Persönlichkeitsstruktur der Bewerber. Die Schaffner waren die dicken, bequemen, unsportlichen und genetisch „Trägen“. Die Lenker waren die schlanken, bewegungsfreudigen und genetisch „Aktiven“.
Todesursachen Pathologen gesamte Bevölkerung bösartige Tumoren 14% 20% Herz-Kreislauf 40% 50% Selbstmord 3% 2%
Warum unter Pathologen ein erhöhtes Risiko für Hirntumore und Leukämien besteht, ist noch völlig ungeklärt. Allerdings gibt es keinerlei Hinweise für formaldehydbedingte Erkrankungen.
TODESURSACHEN BEKANNTER ÄRZTE
Ignaz Semmelweis: Syphilis; Sigmund Freud: Mundhöhlenkrebs; Theodor Billroth: Herzinfarkt; Ferdinand Sauerbruch: schwere Hirnarteriensklerose; Anton Tschechow: Tuberkulose; Horace Wells (Erfinder der Lachgasnarkose): Selbstmord; William Harvey (Entdecker des Blutkreislaufes): Selbstmord.
ARZT UND EHE
Psychiater und Chirurgen lassen sich im Vergleich zu anderen Medizinern am häufigsten scheiden. Wie eine Studie der Johns Hopkins University in Baltimore 1997 ermittelte, tritt jeder zweite Psychiater und jeder dritte Chirurg mindestens einmal im Leben vor den Scheidungsrichter. Dagegen halten es nur 24 Prozent der Internisten und 22 Prozent aller Kinderärzte und Pathologen nicht mit einem Ehepartner aus.
Überraschend ist, daß Mediziner von besonderem Ansehen offenbar treuere Ehegefährten sind als ihre weniger renommierten Kollegen.
NOCHMALS DASSELBE?
Eine Umfrage in Deutschland ergab, daß Zufriedenheit mit dem Beruf und im Privatleben nur bei rund 50 Prozent der Ärzte gegeben ist. Eine erschreckend hohe Zahl von 75 Prozent würde zögern, den Arztberuf noch einmal zu ergreifen. Diese offensichtliche Unzufriedenheit besteht bei kaum einer anderen Berufsgruppe.
WUNDERHEILER - GESTERN UND HEUTE
Der Glaube kann zwar keine Berge versetzen, aber er kann heilen. Das ist der Unterschied zwischen Geographie und Medizin. Der Glaube vermag Unwahrscheinliches. Er mobilisiert psychische Kräfte und setzt einen körperlich-geistig-seelischen Mechanismus in Gang, der mitunter jeglicher medizinischer Behandlung überlegen ist. Die Macht des Geistes über das menschliche Leben hat sich tausendfach erwiesen. Mehr oder weniger gewissenhafte Menschen verstanden auch daraus Nutzen zu ziehen.
Die Sache beginnt dann kritisch zu werden, wenn Vertreter kirchlicher Vereinigungen oder skrupellose Geschäftemacher den Anspruch anmelden, Vermittler zu sein etwa zwischen dem „heilenden Jesus“ aus dem Himmel und dem kranken Menschen auf der Erde.
Mediziner wissen, daß mindestens ein Drittel der Beschwerden der Patienten eines durchschnittlichen Arztes auch ohne Medikamente oder andere medizinische Prozeduren zu heilen wäre. Es handelt sich dabei durchwegs um Leiden, also schon längere Zeit bestehende Zustände. Häufig ist der Patient bereits von einem Arzt zum anderen gewandert, der wesentliche Erfolg blieb aber aus. Und dann stößt
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