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Der Perfekte Eroberer

Der Perfekte Eroberer

Titel: Der Perfekte Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Hoffmann
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arbeitete zugleich als Korrekturleser für verschiedene Verlage. Wie man sich denken kann, hatte er weit größere Erfolge damit, ein Gespräch mit der Vorstellung in Gang zu bringen »Ich heiße Arne und schreibe Erotik-Ratgeber« als mit »Mein Name ist Arne und ich bin Korrekturleser«. Die erste Vorstellung bot der von Arne angequatschten Frau vielfältig Gelegenheit, nachzufragen, worüber er auf welche Weise schreibt, woher er seine Kenntnisse bezieht und so weiter. Die zweite Vorstellung hingegen bietet eher nicht so viele Möglichkeiten: »Und, haben Sie in letzter Zeit ein paar interessante Rechtschreibfehler gefunden?« Nun könnt ihr natürlich nicht alle anfangen, Erotik-Ratgeber zu schreiben, nur damit ihr auf Partys Gesprächsstoff habt. Aber es geht auch anders. Einmal angenommen, du hast wirklich einen für Außenstehende eher langweiligen Job wie eben Korrekturlesen. Dann solltest du besser versuchen, ihn erstens so darzustellen, dass der andere weiß, was genau du überhaupt machst, damit er darauf eingehen kann, und zweitens solltest du deine Arbeit in irgendeiner Weise begeistert rüberbringen, so dass nicht vom langweiligen Job auf einen langweiligen Menschen geschlossen wird. In Arnes Fall
wäre das etwa gewesen: »Mein Name ist Arne, und ich lektoriere Bücher zum Thema Psychologie und Lebenshilfe. Es ist immer wieder interessant, schon ein paar Monate im Voraus zu erfahren, welche Themen demnächst auf dem Buchmarkt aktuell sein werden.« Insbesondere wenn du einem nicht sehr bekannten Beruf nachgehst, also etwa Verfahrenstechniker oder Ökotrophologe bist, solltest du nicht nur abstrakt erklären, worum es sich dabei handelt, sondern vor allem, was genau du tust und was du daran spannend findest. Rücke dich auch selbst in möglichst positives Licht, indem du erwähnst, welche Qualitäten notwendig sind, um deine Tätigkeit auszuführen. Berichte vielleicht auch, was du beruflich noch vorhast, damit du nicht orientierungslos, sondern zielstrebig wirkst. Nur falls du einen Job ausübst, der dich wirklich anödet, einfach weil du halt irgendwie Geld verdienen musst, dann kannst du auf der Schiene leider nicht punkten.
    Aber es gibt andere Möglichkeiten, deine Vorstellung auszubauen. Nenne zum Beispiel nicht allein deinen Wohnort. »Ich heiße Arne und komme aus Springen.« Toll. Kennt kein Mensch. Und man weiß auch nicht, ob es sich wirklich lohnt nachzufragen, wo das Kaff liegt. Besser wäre: »Ich komme aus Springen, ein 400-Einwohner-Dörfchen mitten im Taunus. Aber ich wohne etwas außerhalb, wo nicht ganz so viel los ist. Dafür sind die Tannen vor meinem Fenster echt romantisch, vor allem im Winter.« Hier hätte deine Gesprächspartnerin eine ganze Reihe von Möglichkeiten einzusteigen, je nachdem, was ihr dabei selbst durch den Kopf geht. Ob man da vor Langeweile nicht allmählich durchdreht, wie man von dort seinen Job ausüben kann, ob so ein Landleben nicht viel gesünder ist als das Wohnen in einer stressigen, schmutzigen Stadt, wie es
da draußen mit Tieren aussieht und so weiter. Je gründlicher du dich über deinen Heimatort informierst und darüber berichten kannst und je mehr du deine eigenen Gefühle dazu ins Spiel bringst, desto besser kannst du dich darstellen.
    Oft haben Männer überflüssige Hemmungen, sich positiv darzustellen. Freunde von mir sind zum Beispiel im vertrauten Kreis ungeheuer witzig, aber wenn sie Fremde kennenlernen, merkt man nichts davon. Sie erklären dann, man müsse »mit den Leuten erst mal warm werden«. Dabei ist es viel geschickter, umgekehrt vorzugehen: Wenn du vertrauensvoll mit einer Frau redest, erzeugt das bei ihr ebenfalls Vertrauen. Nimm dir einfach die Freiheit, Geschichten oder Witze zu erzählen, ohne auf Erlaubnis zu warten.
    Natürlich soll aus dieser Geschichte kein endloser Monolog werden, mit dem du die Frau gnadenlos zutextest. Es ist wichtig, der Frau auch immer wieder die Gelegenheit zu geben, auf das Gesagte zu reagieren, indem du entsprechende Floskeln einstreust (»Na, kennste ja«) oder passende Zwischenfragen stellst.
    Allerdings solltest du es mit dem Auswendiglernen und Abspulen vorgefertigter Geschichten oder anderer Gesprächselemente auch nicht übertreiben. Das wirkt dann lediglich gestellt, konstruiert und keineswegs überzeugend. Wichtiger ist es, deine Aufmerksamkeit auf die Frau zu richten, die du ansprichst, und dann auf ihr Verhalten zu reagieren.
    Achte auf versteckte Stichwörter. Angenommen, du beginnst mit

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