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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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dieser ihm Wein bringe. Gelben Wein, da es noch nicht Mittag war. »Er hat also diesen langen Weg zurückgelegt, nur weil er damit ausdrücken wollte, dass Könige die Folgen ihrer Befehle bedenken sollen?«
    »Es ging nicht nur darum«, sagte Dalinar. »Das hatte ich zuerst auch geglaubt, aber dann habe ich es besser verstanden. Er ist zu Fuß gegangen, weil er die gleichen Erfahrungen wie sein Volk machen wollte. Er hat es als Metapher benutzt. Aber ich glaube, eigentlich wollte er wissen, wie es ist, so weit zu wandern.«
    Sadeas nahm einen Schluck Wein und blinzelte in die Sonne. »Könnten wir hier draußen nicht einen Baldachin aufstellen lassen?«
    »Ich mag die Sonne«, sagte Elhokar. »Ich habe zu viel Zeit in diesen Höhlen verbracht, die wir Häuser nennen.«
    Sadeas sah Dalinar an und rollte mit den Augen.
    »Vieles in Der Weg der Könige ist ebenso aufgebaut wie jener Abschnitt, den ich vorhin zitiert habe«, sagte Dalinar. »Eine Metapher aus Nohadons Leben – ein wirkliches Ereignis, das
er zu einem Beispiel macht. Er nennt es die vierzig Parabeln. «
    »Sind sie alle so lächerlich?«
    »Ich finde diese eine sehr schön«, sagte Dalinar leise.
    »Das bezweifle ich nicht. Sentimentale Geschichten hast du schon immer gemocht.« Er hob die Hand. »Auch das war als Kompliment gedacht.«
    »Als so etwas wie ein Kompliment?«
    »Genau. Dalinar, mein Freund, du bist schon immer sehr gefühlsbetont gewesen. Das macht dich auch so einzigartig. Aber manchmal steht es dem klaren Denken im Weg – solange es dich allerdings dazu antreibt, mir das Leben zu retten, komme ich damit aus.« Er kratzte sich am Kinn. »Mir bleibt wohl nichts anderes übrig, oder?«
    »Vermutlich.«
    »Die anderen Großprinzen halten dich für selbstgerecht. Sicherlich verstehst du den Grund dafür.«
    »Ich …« Was sollte er darauf sagen? »Ich will es aber nicht sein.«
    »Du provozierst sie aber. Nimm zum Beispiel deine Weigerung, auf ihre Argumente oder Beleidigungen zu reagieren.«
    »Eine Beschwerde würde bloß die Aufmerksamkeit der anderen verstärken«, sagte Dalinar. »Die beste Verteidigung des eigenen Charakters ist ein korrektes Verhalten. Mach dich mit der Tugendhaftigkeit vertraut, und du darfst eine anständige Behandlung durch die anderen erwarten.«
    »Da hast du es«, sagte Sadeas. »Wer redet denn so?«
    »Dalinar«, sagte Elhokar, während er dem Duell weiter zusah. »Und mein Vater hat es auch getan.«
    »Genau«, meinte Sadeas. »Dalinar, die anderen können dich einfach nicht ernst nehmen. Sie vermuten, dass du ihnen etwas vorspielst.«
    »Und du? Wie denkst du über mich?«
    »Ich kann die Wahrheit erkennen.«

    »Und die wäre?«
    »Dass du ein selbstgerechter Pedant bist«, sagte Sadeas leichthin. »Aber du bist ehrlich.«
    »Ich bin sicher, dass du das ebenfalls als so etwas wie ein Kompliment verstehst.«
    »Eigentlich wollte ich dich diesmal ärgern.« Sadeas prostete Dalinar mit seinem Becher zu.
    Elhokar grinste. »Sadeas, das war beinahe ein guter Scherz. Soll ich dich zu meinem neuen Schelm machen?«
    »Was ist eigentlich mit dem alten passiert?« Sadeas klang neugierig, ja sogar beinahe wütend, als hoffte er gleich zu hören, dass Schelm etwas Schlimmes zugestoßen war.
    Elhokar stellte sein Grinsen ein und machte ein finsteres Gesicht. »Er ist verschwunden.«
    »Ach ja? Wie enttäuschend.«
    »Pah.« Elhokar machte eine abweisende Bewegung mit seiner gepanzerten Hand. »Das tut er gelegentlich. Sicher wird er irgendwann wieder zurückkommen. Er ist so unzuverlässig wie die Verdammnis selbst. Wenn er mich nicht so zum Lachen brächte, hätte ich ihn schon längst ersetzt.«
    Sie verstummten, und das Duell lief weiter. Ein paar andere Hellaugen – sowohl Frauen als auch Männer – sahen von den bankartigen Steinsimsen aus zu. Beunruhigt stellte Dalinar fest, dass auch Navani eingetroffen war und mit einigen Frauen plauderte, einschließlich Adolins jüngster Verblendung, dieser Schreiberin mit dem kastanienbraunen Haar.
    Dalinars Blick ruhte auf Navani, während er ihr violettes Kleid und ihre reife Schönheit in sich aufnahm. Sie hatte seine jüngsten Visionen ohne Klagen aufgezeichnet und schien ihm verziehen zu haben, dass er sie so grob aus seinen Gemächern geworfen hatte. Sie verspottete ihn nie und schien auch nicht an ihm zu zweifeln. Das schätzte er sehr. Sollte er ihr dafür danken, oder würde sie dies als eine Aufforderung betrachten?

    Er wandte den Blick von ihr ab, stellte aber

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