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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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in die Kluft geworfen. Sie werden es glauben, denn sie haben ja gesehen, wie sehr uns die Parschendi hassen.«
    Die Männer standen um Kaladin herum und sahen einander an. Sie wirkten beunruhigt.
    »Wir gehen aber nicht ohne dich«, sagte Sigzil. Viele andere nickten.
    »Ich werde euch doch nachfolgen«, versprach Kaladin. »Aber wir können die Männer im Lager nicht ihrem Schicksal überlassen. «
    »Kaladin, Junge …«, begann Teft.
    »Wir sprechen später über mich«, unterbrach ihn Kaladin. »Vielleicht gehe ich mit euch, schleiche mich später ins Lager ein und nehme die Verwundeten mit. Aber jetzt müsst ihr erst einmal die Leichen ausplündern.«

    Sie zögerten.
    »Das ist ein Befehl, Männer!«
    Sie setzten sich in Bewegung, beschwerten sich nicht weiter und nahmen den Leichen, die Sadeas hier zurückgelassen hatte, alles Brauchbare ab. Kaladin stand allein neben der Brücke.
    Er war noch immer sehr beunruhigt. Es ging ja nicht nur um die Verwundeten im Lager. Aber worum dann? Dies hier war eine fantastische Gelegenheit. Während seiner Zeit als Sklave hätte er dafür getötet. Es war die Gelegenheit zu verschwinden und für tot erklärt zu werden. Die Brückenmänner würden nicht kämpfen müssen. Sie waren frei. Warum also war er bloß so besorgt?
    Kaladin drehte sich um und betrachtete seine Männer. Dabei stellte er entsetzt fest, dass jemand neben ihm stand. Eine Frau aus durchscheinendem weißem Licht.
    Es war Syl, wie er sie nie zuvor gesehen hatte. Sie war so groß wie ein gewöhnlicher Mensch, hielt die Hände vor dem Bauch gefaltet, und Haar und Kleid flatterten im Wind. Er hatte nicht gewusst, dass sie in der Lage war, sich so groß werden zu lassen. Sie blickte nach Osten. Entsetzen lag auf ihrem Gesicht, ihre Augen waren riesig und kummervoll. Es war das Gesicht eines Kindes, das einen grausamen Mord beobachtet, der ihm die Unschuld raubt.
    Kaladin drehte sich ganz langsam um und sah in dieselbe Richtung wie sie. Auf den Turm.
    Auf Dalinar Kholins verzweifelte Armee.
    Ihr Anblick zerdrückte ihm das Herz. Sie kämpften auf hoffnungslosem Posten. Sie waren umzingelt. Zum Sterben zurückgelassen. Aufgegeben.
    Wir haben eine Brücke, erkannte Kaladin. Wenn wir sie nach drüben bringen, dort anlegen könnten … Die meisten Parschendi konzentrierten sich ganz auf die Alethi-Armee, und nur eine kleine Reservetruppe war unten bei der Kluft geblieben. Es
waren so wenige Soldaten, dass die Brückenmänner vielleicht mit ihnen fertig wurden.
    Aber nein. Das war Wahnsinn. Tausende Parschendi-Krieger schnitten Kholin den Weg hinunter zur Kluft ab. Und wie sollten die Brückenmänner ihre Brücke anlegen, da sie doch keinerlei Unterstützung durch Bogenschützen hatten?
    Einige Brückenmänner kehrten von der oberflächlichen Suche nach Ausrüstungsgegenständen zurück. Fels gesellte sich zu Kaladin und machte eine grimmige Miene. »Das ist so schrecklich«, sagte er. »Können wir ihnen nicht irgendwie helfen?«
    Kaladin schüttelte den Kopf. »Das wäre Selbstmord, Fels. Wir müssten einen vollen Angriff laufen, ohne dabei die Unterstützung unserer Armee zu haben.«
    »Könnten wir nicht vielleicht ein Stück zurückgehen?«, fragte Narb. »Und dann warten wir ab, ob sich Kholin bis zu uns durchschlagen kann. Falls er es schaffen sollte, legen wir die Brücke an.«
    »Nein«, beharrte Kaladin. »Wenn wir außer Schussweite bleiben, wird Kholin annehmen, dass wir eine Nachhut sind, die Sadeas zurückgelassen hat. Wir müssen bis zur Kluft laufen. Sonst würde er doch niemals versuchen, zu uns herunterzukommen. «
    Die Brückenmänner wurden blass.
    »Da ist noch etwas«, fügte Kaladin hinzu. »Wenn es uns gelingen sollte, einige der Männer da drüben zu retten, würden sie darüber reden, und Sadeas würde erfahren, dass wir noch leben. Er würde uns jagen und töten. Wenn wir also zur Kluft zurückgehen, werfen wir die Möglichkeit weg, von jetzt an in Freiheit zu leben.«
    Die Brückenmänner nickten. Nun hatte sich auch der Rest versammelt und mit Waffen versehen. Es war Zeit zu gehen. Kaladin versuchte das Gefühl der Verzweiflung in sich zu ersticken. Vermutlich war dieser Dalinar Kholin genauso wie die
anderen. Wie Roschone, wie Sadeas, wie jedes andere Hellauge. Er tat so, als wäre er tugendsam, aber innerlich war er durch und durch verdorben.
    Aber er hat Tausende von dunkeläugigen Soldaten dabei, dachte er. Es sind Männer, die ein so schreckliches Schicksal nicht verdient haben. Es

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