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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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sind Männer wie die aus meiner alten Speermannschaft.
    »Wir sind ihnen nichts schuldig«, flüsterte Kaladin. Er glaubte Dalinar Kholins blaues Banner vor seiner Armee dahinf liegen zu sehen. »Du hast sie in diese Lage gebracht, Kholin. Meine Männer sollen nicht auch noch für dich sterben.« Er wandte dem Turm den Rücken zu.
    Syl stand noch immer neben ihm und blickte nach Osten. Es tat ihm in der Seele weh, die Verzweiflung auf ihrem Gesicht zu sehen. »Werden die Windsprengsel vom Wind abgezogen, oder machen sie den Wind?«, fragte sie leise.
    »Ich weiß nicht«, antwortete Kaladin. »Ist das denn wichtig?«
    »Vielleicht nicht. Weißt du, ich habe mich gerade daran erinnert, welche Art von Sprengsel ich bin.«
    »Ist es denn jetzt die richtige Zeit für solche Gedanken, Syl?«
    »Ich binde Dinge, Kaladin«, sagte sie, drehte sich um und sah ihm in die Augen. »Ich bin ein Ehrensprengsel. Ein Geist der Eide. Der Versprechen. Und der Ehrenhaftigkeit.«
    Undeutlich hörte Kaladin den Lärm der Schlacht. Oder war das nur Einbildung? Suchten seine Sinne nach etwas, von dem er wusste, dass es da war?
    Konnte er die Männer wirklich von hier aus sterben hören?
    Konnte er sehen, wie die Soldaten davonliefen, sich zerstreuten und ihren Kriegsherrn allein ließen?
    Alle flohen, aber Kaladin kniete über Dallets Körper.
    Ein Banner aus Grün und dunklem Rot, das allein auf dem Feld flatterte.
    Dalinar kämpfte immer an vorderster Front.

    »Was ist beim letzten Mal passiert?«, rief Kaladin. »Ich habe doch etwas gelernt. Ich bin kein Narr mehr!«
    Es schien ihn zu zerschmettern. Sadeas’ Verrat, seine eigene Erschöpfung, der Tod so vieler Männer. Einen Augenblick lang kniete er wieder in Amarams Hauptquartier und sah zu, wie seine letzten Freunde niedergemetzelt wurden, während er zu schwach und verletzt war, um ihnen zu helfen.
    Er hob die zitternde Hand an die Stirn und tastete nach dem Brandzeichen, das nass vor Schweiß war. »Ich schulde dir nichts, Kholin.«
    Die Stimme seines Vaters schien jedoch eine Erwiderung zu flüstern. Jemand muss den Anfang machen, mein Sohn. Jemand muss vortreten und das tun, was richtig ist, einfach weil es richtig ist. Wenn niemand den Anfang macht, können die anderen nicht folgen.
    Dalinar war Kaladins Männern zu Hilfe gekommen, hatte die feindlichen Bogenschützen angegriffen und dadurch Brücke Vier gerettet.
    Den Hellaugen ist das Leben der anderen gleichgültig, hatte Lirin gesagt. Also darf es mir nicht gleich sein. Es darf uns nicht gleich sein.
    Es darf uns nicht gleich sein …
    Leben vor Tod.
    Ich habe so oft versagt. Ich bin zu Boden geworfen worden, man hat auf mir herumgetrampelt.
    Stärke vor Schwäche.
    Ich würde meine Freunde damit in den Tod führen …
    Reise vor Ziel.
    … in den Tod, und es ist richtig.
    »Wir müssen zurückgehen«, sagte Kaladin leise. »Sturmverdammt, wir müssen zurück.«
    Er drehte sich zu den Männern von Brücke Vier um. Einer nach dem anderen nickte. Die Männer, die noch vor wenigen Monaten der Bodensatz der Armee gewesen waren – Männer,
die sich um nichts anderes als um ihre eigene Haut gekümmert hatten –, sie holten nun tief Luft, schoben alle Gedanken an ihre eigene Sicherheit beiseite und nickten. Also würden sie ihm folgen.
    Kaladin hob den Blick und sog scharf die Luft ein. Das Sturmlicht schwappte wie eine Welle in ihn hinein. Es war, als würde er die Lippen in den Großsturm halten und ihn in sich aufnehmen.
    »Brücke hoch!«, befahl er.
    Die Männer von Brücke Vier jubelten zustimmend, ergriffen ihre Brücke und hoben sie an. Kaladin hielt einen Schild vor sich und packte die Riemen mit der Hand.
    Dann drehte er sich um und hob ihn hoch. Mit einem Schrei trieb er seine Männer dazu an, auf das verlassene blaue Banner zuzustürmen.

    Aus Dutzenden Rissen in Dalinars Splitterpanzer leckte das Sturmlicht, aber bisher war kein größeres Stück der Rüstung herausgebrochen. Das Licht erhob sich wie Dampf aus einem Kessel über ihm und verblasste dann ganz langsam.
    Die Sonne brannte auf ihn herunter und buk ihn, während er kämpfte. Er war so müde. Seit Sadeas’ Verrat war noch nicht viel Zeit vergangen, zumindest nicht nach den Maßstäben der Schlacht. Aber Dalinar hatte sich bis aufs Äußerste angestrengt, war an der Front geblieben und kämpfte Seite an Seite mit Adolin. Sein Splitterpanzer hatte schon viel Sturmlicht verloren. Er wurde schwerer und verlieh ihm bei jedem Schlag weniger Kraft. Bald würde

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