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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Narb.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Teft. »Ich weiß gar nichts. Bei Kelek! Ich bin ein Idiot. Kaladin! Junge, Kannst du mich hören?«
    »Das ist … nur der Schock …«, sagte Kaladin.
    »Du siehst ziemlich seltsam aus, Haken«, sagte Lopen nervös. »So weiß.«
    »Deine Haut ist aschfahl, Junge«, sagte Teft. »Es scheint, du hast dir da draußen etwas angetan. Ich weiß nicht. Ich …« Er fluchte wieder und schlug mit der Hand gegen den Stein. »Ich hätte besser zuhören sollen. Ich Idiot!«
    Sie hatten ihn auf die Seite gelegt, und er konnte den Turm kaum mehr sehen. Neue Parschendi-Gruppen – solche, die Kaladins Schauspiel nicht mitbekommen hatten – waren nun zur Kluft unterwegs und hatten Waffen dabei. Brücke Vier war am Ziel angekommen und setzte die Brücke ab. Die Männer machten ihre Schilde los und holten eilig Speere aus den Säcken mit dem Beutegut, die an der Seite der Brücke festgebunden waren. Dann machten sie sich daran, die Brücke über den Abgrund zu schieben.
    Die neuen Parschendi- Mannschaften verfügten über keine Bögen. Sie stellten sich auf und warteten mit ausgestreckten Waffen. Es waren mindestens dreimal so viele wie die Brückenmänner, und immer noch mehr kamen herbei.

    »Wir müssen ihnen helfen«, sagte Narb zu Lopen und Teft.
    Die anderen beiden nickten, und alle drei – die beiden Verwundeten und der Einarmige – standen auf. Kaladin versuchte es ebenfalls, aber er fiel sofort wieder hin; seine Beine waren so schwach, dass sie ihn nicht mehr trugen.
    »Bleib hier, Junge;« sagte Teft und lächelte ihn an. »Wir kommen damit schon allein klar.« Sie holten einige Speere aus dem Vorrat, den Lopen auf seiner Trage hatte, und humpelten zur Brückenmannschaft hinüber. Sogar Dabbid gesellte sich zu ihnen. Seit er bei seinem ersten Brückenlauf vor langer Zeit verwundet worden war, hatte er kein Wort mehr gesagt.
    Kaladin kroch zum Rand der Senke und beobachtete sie. Syl landete auf einem Stein neben ihm. »Sturmverdammte Narren«, murmelte Kaladin. »Sie hätten mir nicht folgen sollen. Bin aber doch stolz auf sie.«
    »Kaladin …«, sagte Syl.
    »Kannst du etwas tun?« Er war so sturmverdammt müde. »Etwas, das mich stärkt?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    Nicht weit von ihm entfernt drückten die Männer gegen die Brücke. Das Holz schabte laut an den Felsen entlang und bewegte sich über den Abgrund auf die wartenden Parschendi zu. Sie stimmten ihren harschen Kriegsgesang an, wie sie es immer taten, wenn sie Kaladin in seiner Rüstung sahen.
    Die Parschendi wirkten erwartungsvoll, wütend und mordlüstern. Offenbar wollten sie Blut sehen. Sie würden die Brückenmänner auseinanderreißen und dann die Brücke zusammen mit den Leichen in die Kluft stürzen.
    Es passiert schon wieder, dachte Kaladin benommen und überwältigt. Erschöpft und zitternd krümmte er sich zusammen. Ich kann nicht zu ihnen laufen. Sie werden sterben. Vor meinen Augen. Tukks. Tot. Nelda. Tot. Goschel. Tot. Dallet. Cenn. Kärtel. Dunny. Tot. Tot. Tot …
    Tien.

    Tot.
    Eingerollt in einer Senke im Stein. Der Lärm der Schlacht in der Ferne. Der Tod war überall um ihn herum.
    Im nächsten Augenblick war er wieder da – der schrecklichste aller Tage, den er je erlebt hatte.

    Kaladin taumelte durch das Fluchen, das Kreischen, das Kampfchaos des Krieges hindurch und hielt sich an seinem Speer fest. Seinen Schild hatte er verloren. Also musste er wieder einen Schild finden, einen neuen. Sollte er denn keinen Schild haben?
    Es war seine dritte richtige Schlacht. Er war erst seit wenigen Monaten in Amarams Armee, aber schon schien Herdstein eine ganze Ewigkeit hinter ihm zu liegen. Er hatte eine Senke im Fels gefunden und kauerte sich hinein, drückte sich mit dem Rücken gegen den Stein, atmete ein und aus und hielt seinen Speer mit nassen Fingern gepackt. Er zitterte.
    Ihm war nie klar gewesen, wie idyllisch sein Leben gewesen war. Fernab von jedem Krieg. Fernab vom Tod. Fernab von jenen Schreien, dem Gedröhne von Metall, das gegen Metall geschlagen wurde, oder von Metall gegen Holz, von Metall, das in Fleisch eindrang. Er kniff die Augen zu und versuchte seine Umgebung auszuschalten.
    Nein, dachte er. Öffne die Augen wieder. Lass es nicht zu, dass sie dich so einfach finden und töten.
    Er zwang sich, die Augen zu öffnen, drehte sich um und spähte über das Schlachtfeld. Es war in einem vollkommenen Aufruhr. Der Kampf fand auf einer langen Hügelflanke statt, und Tausende von Männern

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