Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)
Duellanten herum. Sie zwangen Galanter zurück, und aus diesem Grund wieherte das Pferd. Es bäumte sich auf. Dalinar sah es an; sein Blick verschwamm.
Warum beendete der Splitterträger dies nicht? Der Parschendi-Riese beugte sich zu ihm herunter und sagte etwas. Die Worte kamen mit einem schweren Akzent heraus, und Dalinar hätte sie beinahe nicht verstanden. Doch er begriff durchaus etwas. Er konnte verstehen, was der Parschendi sagte. Der Akzent ließ die Worte zwar beinahe unverständlich klingen, aber es war eindeutig Alethi .
» Du bist es«, sagte der Parschendi-Splitterträger. »Endlich habe ich dich gefunden.«
Dalinar blinzelte überrascht.
Etwas brachte die hinteren Reihen der zuschauenden Parschendi durcheinander. Es lag etwas Vertrautes in dieser Szenerie: Parschendi überall, und ein Splitterträger in Gefahr. Dalinar hatte dies schon einmal erlebt, aber von der anderen Seite aus.
Dieser Splitterträger konnte doch unmöglich mit ihm sprechen! Offenbar hatte Dalinar einen zu schweren Schlag gegen den Kopf erhalten. Er musste fantasieren. Und was war das für ein Aufruhr im Kreis der Parschendi?
Sadeas, dachte Dalinar verwirrt. Er kommt, um mich zu retten, so wie ich ihn gerettet habe.
Vereinige sie …
Er wird kommen, dachte Dalinar. Ich weiß es. Ich werde sie vereinigen …
Die Parschendi schrien los, drehten sich, regten sich. Plötzlich brach eine Gestalt durch ihre Reihen. Es war keineswegs Sadeas. Es war ein junger Mann mit einem kräftigen Gesicht und schwarzem Haar, lang und lockig. Er trug einen Speer.
Und er leuchtete.
Was ist das?, dachte Dalinar benommen.
Kaladin erreichte den offenen Kreis. Die beiden Splitterträger befanden sich in der Mitte. Der eine lag am Boden, Sturmlicht trat schwach aus seinem Körper. Zu schwach. Angesichts der unzähligen Risse mussten seine Edelsteine fast aufgebraucht sein. Der andere – seiner Größe und der Art seiner Gliedmaßen nach zu urteilen war es ein Parschendi – stand über dem, der am Boden lag.
Na großartig, dachte Kaladin und rannte weiter, bevor die Parschendi-Soldaten wieder bei Sinnen waren und ihn angreifen konnten. Der Parschendi-Splitterträger hatte sich heruntergebeugt und konzentrierte sich ganz auf Dalinar. Durch
einen langen Riss am Bein trat Sturmlicht aus der Rüstung des Parschendi.
Kaladins Erinnerung kehrte zu der Zeit zurück, als er Amaram gerettet hatte. Dabei näherte er sich und rammte seinen Speer in den Riss.
Der Splitterträger kreischte auf und ließ überrascht sein Schwert fallen. Es löste sich in Nebel auf. Kaladin zerrte seinen Speer wieder heraus und wich zurück. Der Splitterträger schlug mit der gepanzerten Faust nach ihm aus, verfehlte ihn aber. Kaladin sprang mit aller ihm verbliebenen Kraft vor und rammte seinen Speer erneut in den Riss der Beinschiene.
Der Splitterträger brüllte noch lauter als zuvor, taumelte und fiel auf die Knie. Kaladin versuchte seinen Speer aus der Wunde zu ziehen, aber der Mann sackte darüber zusammen, und der Schaft zerbrach. Kaladin hastete zurück und sah sich nun mit leeren Händen einem Kreis von Parschendi gegenüber, während das Sturmlicht aus seinem Körper strömte.
Schweigen. Doch dann sagten sie dieselben Worte, die sie zuvor schon einmal ausgesprochen hatten: »Neschua Kadal!« Sie verbreiteten die Worte flüsternd in ihren Reihen und wirkten verwirrt. Schließlich setzten sie zu einem Gesang an, den er nie zuvor gehört hatte.
Das ist gut, dachte Kaladin. Wenigstens griffen sie nicht an. Dalinar Kholin regte sich, setzte sich auf. Kaladin kniete sich neben ihn, zwang den größten Teil seines Sturmlichts in den steinigen Boden und behielt nur so viel, dass er sich noch bewegen konnte und es nicht mehr aus ihm aufstieg. Dann eilte er zu dem gepanzerten Pferd, das innerhalb des Parschendi-Rings stand.
Die Parschendi wichen vor ihm zurück und wirkten entsetzt. Er ergriff die Zügel und kehrte rasch zu dem Großprinzen zurück.
Dalinar schüttelte den Kopf und versuchte wieder einen klaren Gedanken zu fassen. Sein Blick war zwar noch verschwommen, allmählich kam er aber wieder zu sich. Was war geschehen? Er hatte einen Schlag gegen den Kopf abbekommen, und … und nun lag der feindliche Splitterträger am Boden.
Am Boden? Was hatte ihn zu Fall gebracht? Hatte dieses Geschöpf tatsächlich zu ihm gesprochen? Nein, das musste er sich eingebildet haben. Das und diesen jungen leuchtenden Speermann. Jetzt strahlte er nicht mehr. Der junge Mann
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