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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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war offensichtlich ihr Anführer. Hatte er tatsächlich einen Splitterträger bezwungen? Dumpf erinnerte sich Dalinar an einen raschen, heftigen Ausfall, an einen Speer im Bein. Der junge Mann war sehr geschickt und hatte großes Glück gehabt.
    Die Brückenmannschaft handelte offenbar mit wesentlich größerer Disziplin und Abstimmung, als Dalinar es bei so einfachen Männern erwartet hätte. Er konnte jetzt nicht länger warten. Dalinar trieb Galanter vorwärts, ritt über den steinigen Boden und kam an den verwundeten und ausgelaugten Soldaten vorbei. Sie erinnerten ihn an seine eigene Erschöpfung,
aber nun, da er sitzen konnte, erholte er sich, und sein Kopf war wieder klar.
    Der Anführer der Brückenmannschaft kümmerte sich gerade um die Wunde eines Mannes, und seine Finger arbeiteten mit großer Kenntnis. Was machte denn ein Mann, der eine medizinische Ausbildung genossen hatte, bei den Brückenmännern ?
    Warum nicht?, dachte Dalinar. Das ist doch auch nicht seltsamer als der Umstand, dass sie so gut kämpfen können. Sadeas hatte ihn also doch noch gerettet.
    Der junge Mann schaute auf. Zum ersten Mal bemerkte Dalinar die Sklavenmale auf seiner Stirn. Sie waren unter dem langen Haar verborgen. Der Junge stand auf, nahm eine feindselige Haltung ein und verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Ihr sollt belobigt werden«, sagte Dalinar. »Ihr alle. Warum hat sich euer Großprinz zurückgezogen und euch dann zu uns zurückgeschickt?«
    Einige Brückenmänner kicherten.
    »Er hat uns nicht zurückgeschickt«, sagte ihr Anführer. »Wir sind aus eigenem Antrieb gekommen. Gegen seinen Willen.«
    Dalinar nickte und erkannte, dass dies die einzige Antwort war, die einen Sinn ergab. »Aber – warum?«, fragte Dalinar. »Warum seid ihr zu uns zurückgekommen?«
    Der Junge zuckte die Achseln. »Ihr habt Euch auf recht spektakuläre Weise einkesseln lassen.«
    Dalinar nickte müde. Vielleicht sollte er sich über den Ton des jungen Mannes ärgern, aber der sagte eigentlich bloß die Wahrheit. »Ja, aber warum seid ihr gekommen? Und wo habt ihr gelernt, so gut zu kämpfen?«
    »Das war Zufall«, sagte der junge Mann und wandte sich wieder dem Verwundeten zu.
    »Was kann ich tun, um euch für diese Tat zu danken?«, fragte Dalinar.

    Der Brückenmann sah ihn wieder an. »Ich weiß es nicht. Wir wollten vor Sadeas fliehen und in der allgemeinen Verwirrung verschwinden. Das könnten wir immer noch tun, aber er würde uns nachjagen und uns töten.«
    »Ich könnte deine Männer in mein eigenes Lager mitnehmen und Sadeas dazu bringen, euch freizulassen.«
    »Ich bezweifle, dass er das wirklich täte«, sagte der Brückenmann mit großem Schmerz in den Augen. »Und ich befürchte, Euer Lager würde uns überhaupt keine Sicherheit bieten. Das, was Sadeas heute getan hat, wird doch gewiss Krieg zwischen Euch beiden bedeuten, oder etwa nicht?«
    War es so? Dalinar hatte bisher vermieden, an Sadeas zu denken – er hatte sich nur ums Überleben gekümmert –, aber seine Wut auf diesen Mann war wie eine brodelnde Grube tief in seinem Innern. Er würde sich an Sadeas rächen. Aber durfte er es auch zu einem Krieg zwischen den beiden Prinzentümern kommen lassen? Dies würde Alethkar erschüttern, mehr noch, es würde das Haus Kholin vernichten. Dalinar besaß nicht genug Truppen und Verbündete, um gegen Sadeas bestehen zu können – nicht nach dieser Katastrophe jedenfalls.
    Wie würde Sadeas reagieren, wenn Dalinar zurückkehrte? Würde er versuchen, die Sache zu Ende zu bringen und ihn angreifen? Nein, dachte Dalinar. Nein, er hat es aus einer bestimmten Absicht heraus auf diese Weise getan. Sadeas hatte sich ihm nicht persönlich entgegengestellt. Er hatte Dalinar im Stich gelassen, aber nach den Ansichten der Alethi war das etwas vollkommen anderes. Auch er hatte das Königreich nicht in Gefahr bringen wollen.
    Sadeas würde keinen offenen Krieg wollen, und Dalinar konnte sich keinen leisten , auch wenn die Wut in ihm kochte. Er ballte die Faust, drehte sich um und sah den Speermann an. »Es wird keinen Krieg geben«, sagte Dalinar. »Zumindest jetzt noch nicht.«

    »Wenn das so ist«, erklärte der Speermann, »dann würdet Ihr einen Diebstahl begehen, wenn Ihr uns in Euer Lager mitnehmt. Das Gesetz des Königs – der Kodex, den Ihr nach der Meinung meiner Männer so sehr verehrt – würde Euch vorschreiben, uns an Sadeas auszuliefern. Und er wird uns nicht so einfach davonkommen lassen.«
    »Ich werde mich um Sadeas

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